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Vernünftiges Sonnenbaden

Wenn es warm wird, zieht es die Menschen in Scharen nach draussen. Egal, ob man Sport treibt, sich der Gartenarbeit widmet oder sich bei irgendeiner Beschäftigung unter freiem Himmel aufhält: Es ist wichtig, eine gute Prävention im Einklang mit den Aktivitäten im Freien zu betreiben.

Wie schützt man sich am besten bei Sonnenexposition?

Für einen korrekten Sonnenschutz sind drei Punkte in genau dieser Reihenfolge zu beachten: Erstens das Meiden der Sonne zwischen 11 und 15 Uhr. Zweitens das Tragen von Textilien, vorzugsweise langärmlig und -beinig, dunkel und dicht gewebt. Ideal ist spezielle UVP-Kleidung. Zudem Sonnenhut und Sonnenbrille. Drittens das Auftragen von Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von nicht weniger als 50, die gegen UVA, UVB und Infrarot schützt. Ganz wichtig ist, Sonnencreme unbedingt grosszügig bzw. im Verlauf des Tages mehrmals aufzutragen, vor allem, wenn man im Wasser war. Auch an bewölkten Tagen sollte man nicht auf Sonnencreme verzichten.

Wie schädlich kann ein Sonnenbrand sein? Was sind die Langzeitfolgen?

Schon einzelne Sonnenbrände können gefährlich sein, auch wenn man sie vor vielen Jahren hatte. Besonders schädlich sind aber wiederkehrende Sonnenbrände oder erhöhte Sonnenexposition über Jahre. Die Haut vergisst nicht. Weisser Hautkrebs kann manchmal erst nach Jahrzehnten ausbrechen, selbst wenn man sich der Sonne nicht mehr ausgesetzt hat.

Kann das Auftragen von Sonnencreme negative Folgen haben?

Selten treten allergische Reaktionen (Kontaktallergie) gegen Sonnencremen mit chemischem Filter auf. Dieses Problem spielt jedoch eine untergeordnete Rolle, gemessen am Risiko eines Lichtschadens der Haut (Hautkrebs, Hautalterung) beim Verzicht auf Sonnenschutzmassnahmen. Personen mit einer entsprechenden Unverträglichkeit sollen von Sonnenschutzprodukten mit einem chemischen auf ein Produkt mit physikalischem Filter, z.B. Titanoxid, umstellen.

Werden durch die Sonneneinstrahlung Hautkrankheiten ausgelöst?

Es gibt eine Serie von nicht bösartigen Hautkrankheiten, die durch Lichteinstrahlung ausgelöst werden. Was im Volksmund Sonnenallergie genannt wird, heisst im Fachjargon polymorphe Lichtdermatose. Dabei tritt häufig nach der ersten Sonnenexposition im Spätfrühjahr oder zu Beginn eines Badeurlaubs typischerweise an nicht sonnenexponierten Stellen ein Ausschlag, gelegentlich mit Bläschenbildung, auf. Vermutlich handelt es sich um eine Art Sonnenempfindlichkeit gegen das im Sommer verstärkte UV-Licht. Durch Gewöhnung der Haut an die Sonnenstrahlen kommt es zu einer Verbesserung und einer langsamen Abheilung. Eine Variante der polymorphen Lichtdermatose ist die Mallorca-Akne, bei der sich nach der ersten Sonnenexposition akneartige Hautveränderungen entwickeln.

Sind weitere Probleme bekannt?

Ein weiteres Problem stellen Hautausschläge nach Gartenarbeit bzw. Pflanzenkontakt bei sonnigem Wetter dar. Hier kommt es nach dem Kontakt mit Pflanzen, wie z.B. Kerbel, gewissen Wiesengräsern oder auch Limetten, die lichtsensibilisierende Stoffe enthalten, und anschliessender Sonnenexposition zu schweren verbrennungsartigen Hautreaktionen. Typisch sind bizarre Muster, welche die Form von Blättern oder anderen Pflanzenteilen haben können. Deshalb ist ein konsequenter Schutz durch passende Kleidung, das Tragen von Handschuhen bzw. durch Lichtschutzmassnahmen notwendig.

Kann sich die Einnahme von Medikamenten negativ auswirken?

Medikamente können an den sonnenexponierten Stellen Hautveränderungen auslösen. So erhöhen z.B. ausschwemmende Medikamente (Diuretika), blutdrucksenkende Mittel, Herzmedikamente, Schmerzmittel und gewisse Antibiotika die Lichtempfindlichkeit der Haut. Wer solche Medikamente nehmen muss, hat sich konsequent vor der Sonne zu schützen und bei Unsicherheit vor den Ferien die Packungsbeilage zu lesen oder die Hausärztin/den Hausarzt zu fragen. Die Behandlung einer Akne ist im Sommer bei Bedarf anzupassen.

Wie reagieren bestehende Hautkrankheiten auf das Sonnenlicht?

Diverse Hautkrankheiten verschlechtern sich, wenn man sich der Sonne aussetzt. Beispielsweise können sich Hautveränderungen bei chronisch-entzündlichen Bindegewebserkrankungen wie Lupus erythematodes neu entwickeln und verschlimmern, oder es kann zu erneuten Schüben kommen. Gleiches gilt für die Couperose oder infektiöse Hautkrankheiten wie Herpes. Auf der anderen Seite gibt es Hautkrankheiten wie die Schuppenflechte (Psoriasis) und Ekzeme, die sich bei moderater Lichtexposition abschwächen.

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