Kompetenzzentrum für Tumorerkrankungen der Frau
Die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen ist anspruchsvoll und erfordert die Zusammenarbeit von verschiedenen Fachdisziplinen und Berufsgruppen. Das Gynäkologische Tumorzentrum ist auf die Behandlung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen spezialisiert. Dazu zählen Krebserkrankungen der Schamlippen, der Scheide, der Gebärmutter, des Eileiters und der Eierstöcke.
«Mit der Zertifizierung des Tumorzentrums haben alle unsere Patientinnen Gewähr, dass sie nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden.»
Prof. Dr. med. Miklos Pless, Leiter Tumorzentrum Winterthur
Das Gynäkologische Tumorzentrum bietet eine alles umfassende Behandlung nach höchsten wissenschaftlichen Standards. Die Behandlung beinhaltet neben der medizinischen Versorgung die Beratung der Patientinnen und Angehörigen über die medizinischen Fragestellungen hinaus. So sind unter anderem Ernährungstherapeuten, Pflegefachberaterinnen, Physiotherapeuten, Psychoonkologen, Seelsorger und Sozialarbeiter ein wichtiger Bestandteil des Behandlungsteams.
In der Schweiz erkranken jährlich rund 900 Frauen neu an Krebs der Gebärmutter, das sind rund 5% aller Frauen mit einer Krebserkrankung.
Dysplasie-Sprechstunde
Im besten Fall werden Vorstufen von gynäkologischen Krebserkrankungen, sogenannte Dysplasien, frühzeitig erkannt, so dass Krebs gar nicht erst entstehen kann. Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung nimmt der Frauenarzt einen Abstrich vom Gebärmutterhals (Krebs- oder PAP-Abstrich). Hiermit lassen sich Krebsvorstufen im Bereich des Gebärmutterhalses und der Scheide erkennen.
Sind Auffälligkeiten vorhanden, sollten diese in der Dysplasie-Sprechstunde, die Bestandteil des Gynäkologischen Tumorzentrums ist, weiter abgeklärt werden. Der verdächtige Befund wird dabei mit der Lupe untersucht, und bei Bedarf wird Gewebe entnommen. In einem Folgetermin werden das Resultat und wenn nötig Therapiemöglichkeiten mit der Patientin besprochen.
Eierstockkrebs betrifft in der Schweiz jährlich rund 600 Frauen.
Ein zentrales Anliegen der Dysplasie-Sprechstunde ist die Beratung zur Prävention, also zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs, wie sie in Form der HPV (Humane Papilloma-Viren)-Impfung wirksam möglich ist.
Hochwertige medizinische, pflegerische und menschliche Betreuung
Im Gynäkologischen Tumorzentrum erhalten Patientinnen hochwertige medizinische, pflegerische und menschliche Betreuung. Sie können sich mit ihren Ängsten, Fragen und Unsicherheiten in jeder Phase der Erkrankung vertrauensvoll an unsere kompetenten und einfühlsamen Fachleute wenden.
So steht den Patientinnen von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge ein Team zur Seite, das stets ihr Wohl ins Zentrum stellt. Die enge Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten liegt uns dabei sehr am Herzen.
Pflegefachberaterinnen – eine wertvolle Unterstützung
Die Diagnose Krebs erschüttert und wirft viele Fragen auf. Viele Betroffene erleben diese Zeit als schwierig und belastend. Phasen von Wut, Ablehnung, Angst, Bestürzung und Orientierungslosigkeit können sich abwechseln. Im Gynäkologischen Tumorzentrum betreuen speziell ausgebildete Pflegefachberaterinnen die Patientinnen. Sie beraten und begleiten Betroffene und Angehörige während der Behandlungsphase und in der Zeit danach bei folgenden Themen:
- Begleitung der Patientin zu Arztgesprächen, wenn Entscheidungen zur Diagnose oder zur Therapie anstehen
- Erklärungen zu den diagnostischen Untersuchungen und den Therapiemethoden
- Abgabe von Informationen und Broschüren
- Geschützter Rahmen, in dem Fragen, belastende Gedanken, Ängste, Sorgen oder auch Hoffnungen besprochen werden können
- Vermittlung von Kontakten zu Ernährungstherapie, Physiotherapie, Psychoonkologie, Seelsorge und zu den Sozialen Diensten
- Koordination von Terminen
Beste Resultate bei der Behandlung von Eierstockkrebs
Prof. Dr. med. Michel Adamina, Chefarzt Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie
Die besten Resultate bei der Behandlung von Eierstockkrebs werden durch die Kombination einer kompletten chirurgischen Entfernung von Tumorgewebe und einer Chemotherapie erreicht. Diese erfolgreiche Kombination kann bei bestimmten Patientinnen bereits während der Operation erfolgen, indem die Chemotherapie direkt in den Bauchraum verabreicht wird. Die Chemotherapie erreicht dadurch im Bauchraum eine höhere Konzentration und kann hier stärker wirken. Unser Team hat die intraperitoneale Chemotherapie 2015 am KSW eingeführt.
Das Tumorzentrum Winterthur besteht aus sieben spezialisierten Organzentren. Es vernetzt alle Fachdisziplinen und Berufsgruppen, die bei Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen beteiligt sind. Das Tumorzentrum ist nach den Zertifizierungsanforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. In jährlichen Audits werden wir von unabhängigen Fachexperten überprüft und müssen nachweisen, dass wir unsere Patientinnen und Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit der erforderlichen Fachexpertise behandeln.