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Jeder Tropfen zählt

Wieder einmal etwas Gutes tun und etwas spenden? Es muss nicht immer Geld sein. Auch Blutspenden sind stets willkommen und gefragt. Am KSW kann man noch bis im Herbst Blut spenden. Dann zieht das Zentrum an einen neuen Standort in Winterthur. Ganz aus dem Spital verschwinden wird die Stiftung Zürcher Blutspendedienst aber nicht. Es ist geplant, dass einmal pro Jahr für die Mitarbeitenden eine Blutspendeaktion im Haus durchgeführt wird.

Mit Blutspenden ist es so eine Sache. Viele haben Angst vor Spritzen. Wird genug gespendet?

Ja, da haben wir im Moment wenig Probleme. Insgesamt kommen wir zum benötigten Blut, es gibt aber saisonale und blutgruppenbedingte (Blutgruppe Rhesusfaktor negativ) Engpässe, zum Beispiel im Sommer.

Die Winterthurer, rund 90 Prozent davon sind Stammkunden, sind sehr spendefreudig. Im letzten Jahr haben wir 2297 Vollblutspenden abgenommen. Das entspricht bei einer durchschnittlichen Abnahme von je 4,5 Dezilitern total etwa 1033 Litern Blut pro Jahr. Hinzu kommen noch 437 Plättchenspenden. Wir haben aber viele ältere Spender, die irgendwann ihre Spendetätigkeit aufgeben müssen, weshalb die Situation in Zukunft prekär werden könnte.

Was passiert mit dem Blut?

Ob es sich um Blutplättchen, rote Blutkörperchen oder Plasma handelt: Alles geht vom KSW für die Weiterverarbeitung nach Schlieren ins Dienstleistungszentrum der Stiftung Zürcher Blutspendedienst. Zweimal am Tag werden Blutkonserven mit dem Auto abgeholt, wobei die Temperatur immer genau überwacht und konstant gehalten wird.

Wo kommt das gespendete Blut zum Einsatz?

Rote Blutkörperchen aus der sogenannten Vollblutspende werden bei Operationen und schweren Verletzungen bei Patienten mit hohem Blutverlust verwendet. Blutplättchen, die nur maximal sieben Tage haltbar sind, gehen vor allem an Krebspatienten. Von Plasma profitieren Patienten mit Verbrennungen oder Autoimmunerkrankungen, zudem werden daraus zum Beispiel lebensnotwendige Gerinnungsmedikamente hergestellt.

Was ist zu beachten, wenn man Blut spenden will?

Grundsätzlich darf man nicht jünger als 18 und nicht älter als 75 Jahre alt, muss mindestens 50 Kilogramm schwer und bei guter Gesundheit sein. Es gibt aber viele Gründe, weshalb man im Einzelfall kein Blut spenden darf. Dies wird jeweils mit einem Fragebogen ermittelt, den man jedes Mal neu auszufüllen hat. Wer zum Beispiel selber krank ist und bestimmte Medikamente nimmt, darf kein Blut spenden.

Ein weiterer Ausschlussgrund, den viele nicht kennen, ist ein Aufenthalt im Vereinigten Königreich Grossbritannien und Nordirland von insgesamt mehr als sechs Monaten in der Zeit zwischen 1980 und 1996. Damals hatten diese Länder ein grosses Problem mit dem Rinderwahn (BSE), und beim Verzehr von Fleisch bestand ein potenzielles Risiko für negative Auswirkungen auf das menschliche Gehirn.

Und wer in den letzten vier Monaten eine Tätowierung oder ein Piercing machen liess oder in den letzten zwölf Monaten eine grössere Operation hatte oder ein Kind gebar, muss gemäss unseren Richtlinien bis zur nächsten Blutspende eine Wartefrist von vier resp. zwölf Monaten einhalten.

Am Schluss geht es immer um das Interesse des Blutempfängers, aber auch um die Sicherheit des Blutspenders. Da können wir kein Risiko eingehen. Bei Unklarheiten fragt man am besten vor der Blutspende telefonisch nach (Tel. Spenderbüro 058 272 52 14).

Wie hat man sich auf eine Blutspende vorzubereiten?

Wichtig ist, viel zu trinken, aber keinen Alkohol. Zudem sollte die letzte kleine Mahlzeit nicht länger als zwei Stunden zurückliegen. Wer eine Vollblutspende abgibt, muss mit der Vorbereitung und dem anschliessenden Ausruhen etwa 45 Minuten (Erstspender ca. eine Stunde) einrechnen. Plättchen- und Plasmaspenden dauern länger, rund eineinhalb bis zwei Stunden.

Kann es beim Spender zu gesundheitlichen Problemen kommen?

Nein, eigentlich nicht, und wenn, dann sind sie vorübergehender Natur. Man sollte die Spender auf jeden Fall über Blutergüsse und leichte Kreislaufbeschwerden aufklären, die auftreten können. Die Spender werden permanent aufmerksam betreut. Wichtig ist, dass man sich nach dem Blutspenden 15 bis 30 Minuten ausruht, viel trinkt und einen kleinen Imbiss zu sich nimmt.

Welche Vorteile haben Blutspender?

Wer spendet, steht bis zu einem gewissen Grad unter medizinischer Kontrolle: Jedes Mal werden der Blutdruck und das Hämoglobin gemessen, und wir testen das Blut immer auf Hepatitis B und C, auf HIV, Syphilis und Ringelröteln sowie saisonal auf den West-Nil-Virus. Bald kommt auch noch der Test auf Hepatitis E dazu. Regelmässiges Blutspenden hat übrigens eine blutdrucksenkende Wirkung.

Das Blutspendezentrum am KSW wird dieses Jahr aufgelöst. Wie geht es weiter?

Wir sind eine Entnahmestation der Stiftung Zürcher Blutspendedienst SRK und sind am KSW seit zwanzig Jahren eingemietet. Unser Standort mit sechs Betten im ersten Stock des Polikliniktrakts ist eine zentrale Entwicklungsfläche, die jetzt gebraucht wird. Leider gibt es auch in einem anderen Trakt des KSW keine freie Fläche für uns, und so waren wir gefordert, neue Räume zu suchen.

Wir freuen uns, diese im Neuwiesenzentrum gefunden zu haben, und verlegen unsere Station voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte oder Anfang November an die Zürcherstrasse 8. Es ist aber geplant, dass unser mobiler Equipendienst einmal pro Jahr im KSW eine Blutspendeaktion für die Mitarbeitenden durchführen wird, erstmals voraussichtlich im Sommer 2019.

Weitere Informationen finden Sie unter: