Was suchen Sie?
Gesundheit

Gut geplant ist halb gereist

Die Ferienzeit naht, und damit erwacht das Fernweh vieler Menschen. Ob Wanderferien im Tirol oder Ostasien-Trip – wer seine Reise frühzeitig plant, hat gute Chancen auf einen unbeschwerten Feriengenuss.

Doktor Sugimoto, welches sind die häufigsten Fragen in der Sprechstunde Reisemedizin am KSW?
Da ist zunächst die Malariaprophylaxe: Die Ratsuchenden wollen wissen, ob eine prophylaktische Medikamenteneinnahme nötig sei oder ein Notfallmedikament für den Fall einer Erkrankung ausreiche. Das Malariarisiko variiert von Kontinent zu Kontinent sehr stark, so dass die Empfehlungen für Reisen nach Südamerika und Asien sich oft von denjenigen für Afrika unterscheiden. Ein wichtiges Thema ist auch der Mückenschutz. Wer in die Tropen reist, sollte auf jeden Fall einen Mückenschutz dabeihaben. Hier gilt es abzuwägen, ob man in der Schweiz ein Mittel kauft oder vor Ort. Wer das Mittel in der Schweiz kauft, weiss, was drin ist. Ein Spray mit unklarem Inhalt und mit einer hohen Konzentration eines Inhaltsstoffes kann je nachdem eine unerwünschte Nebenwirkung auslösen. In der Sprechstunde diskutiere ich auch oft, welche Reiseimpfungen absolut notwendig sind und ob sich gewisse Reisen mit einer bevorstehenden Schwangerschaft vereinbaren lassen.

Welche Medikamente und Gegenstände gehören unbedingt in die Reiseapotheke?
Alle Medikamente, die jemand standardmässig auch in der Schweiz einnimmt, und zwar in genügender Menge und auch im Handgepäck, für den Fall, dass das Reisegepäck verlorengeht. Je nach Menge braucht es bei der Einreise ein Zollformular. Bei Reisen in Malariagebiete rate ich auch zu einem Malariamedikament. Es empfiehlt sich, etwas gegen Schmerzen und gegen Fieber mitzunehmen, ferner ein Desinfektionsmittel, allenfalls ein Antiallergikum oder ein Mittel gegen Durchfall. Für Reisen in tropische Länder empfehle ich, ein Fieberthermometer mitzunehmen. Denn bei Fieber muss an Malaria gedacht werden, auch wenn man ein prophylaktisches Mittel eingenommen hat.

Und wohin verreisen Sie selbst im Sommer?
Es zieht uns nach Finnland. Finnland ist aus tropenmedizinischer Sicht unproblematisch. Trotzdem werde ich schauen, dass ich mir nicht allzu viele Mückenstiche einfange (lacht).

Worauf möchten Sie unbedingt noch hinweisen?
Mit guter Vorbereitung kann man sich viele Unannehmlichkeiten ersparen. Es ist empfehlenswert, sich mit dem Land auseinanderzusetzen. Das betrifft nicht nur Impfungen, sondern auch Regelungen für die Medikamenteneinfuhr oder im Strassenverkehr. Bei Vorerkrankungen die Reise frühzeitig planen, um die erforderlichen Impfungen mit den Therapien abzustimmen. Sich überlegen, was wäre, wenn man am Reiseziel erkrankt. Sich Gedanken machen zur Ernährung – Durchfall führt bei einem kleineren Kind schnell zu Behandlungsbedarf. Deshalb können Eltern nicht einfach spontan entscheiden, was sie essen – ich denke da zum Beispiel an Streetfood.

Portrait von Kiyoshi Sugimoto

Kiyoshi Sugimoto

Oberarzt Infektiologie
Medizinische Poliklinik und Infektiologie
Leiter Sprechstunden für Reisemedizin und sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Mehr erfahren

Mehr Informationen

Reisemedizinische Sprechstunde

Die Reisemedizinische Sprechstunde hilft Ihnen bei der Vorbereitung einer Reise mit Empfehlung und Verabreichung von notwendigen Impfungen.
mehr erfahren