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Fuchs-Endotheldystrophie

Die Fuchs-Endotheldystrophie ist eine langsam fortschreitende Augenerkrankung, die die innerste Schicht der Hornhaut – das Endothel – betrifft. Sie ist charakterisiert durch den schrittweisen Verlust von Endothelzellen, was zu Schwellungen der Hornhaut und Sehstörungen führt.

Ursache

Um die Problematik der Fuchs’schen Endotheldystrophie zu verstehen, muss man sich zuerst mit den Gegebenheiten der Hornhaut auseinandersetzen. Die Hornhaut ist als äusserste Schicht das Fenster des Auges. In einem gesunden Auge fällt das Licht durch die Hornhaut um anschliessend durch die Pupille zu gelangen und endgültig an der innersten Schicht, der Netzhaut, zu Bildern verarbeitet zu werden. Kommt es jedoch zu einer Trübung der Hornhaut, kann dies zu einem stark reduzierten Seheindruck führen.

Bei der Fuchs’schen Endotheldystrophie kommt es zu einer fortschreitenden Abnahme von Zellen an der inneren Seite der Hornhaut, welche die Wasserkonzentration regulieren. Auf Grund dieser voranschreitenden Abnahme kommt es zu einer starken Ansammlung von Flüssigkeit in der Hornhaut, da die verbleibenden Zellen keine ausreichende Pumpfunktion mehr gewährleisten können. Hierdurch kommt es zu einer Schwellung und Trübung der Hornhaut und schliesslich zu einer Abnahme der Sehkraft.

Die genaue Ursache der Fuchs-Endotheldystrophie ist weitgehend unbekannt, aber es wird angenommen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Dies bedeutet, dass Familienmitglieder von Betroffenen ein höheres Risiko haben, die Krankheit zu entwickeln.


Häufigkeit

Die Fuchs-Endotheldystrophie tritt meist in der fünften bis siebten Lebensdekade auf und ist eine der häufigsten Ursachen für Hornhauttransplantationen bei Erwachsenen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer (3:1).


Symptome und Beschwerden

Häufig beginnen die ersten Symptome in der dritten bis vierten Lebensdekade. Anfänglich merken die betroffenen Patientinnen / Patienten meist einen fortschreitenden Verlust der Sehschärfe, welcher sich insbesondere in der Wahrnehmung von Kontrasten äussert. In späteren Stadien geben Patientinnen und Patienten eine stark verschwommene und neblige Sicht an, die morgens meist am stärksten ist und sich im Laufe des Tages wieder bessert. Begleitet wird diese häufig durch eine vermehrte Lichtempfindlichkeit. In späteren Stadien der Erkrankung kann es ebenfalls zu Schmerzen kommen, da die oberflächliche Schicht der Hornhaut aufbricht.


Begleiterkrankungen

Es gibt keine spezifischen Begleiterkrankungen, die mit Fuchs-Endotheldystrophie verbunden sind, aber allgemeine Augenprobleme wie Katarakte können parallel auftreten und die Situation der Sehleistungsbeeinträchtigung verschlimmern.


Gefahren / Risiken

Ohne Behandlung kann die Fuchs-Endotheldystrophie zu schmerzhaften Schwellungen, Hornhauttrübungen und signifikantem Sehverlust führen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.


Diagnose

Die Abnahme der pumpenden Zellen in der innersten Hornhautschicht kann im Rahmen der Untersuchung bei der Augenärztin / beim Augenarzt entdeckt werden. Die Augenärztin / der Augenarzt hat die Möglichkeit, die Funktion der Zellen zu messen.


Behandlung

In den frühen Stadien der Erkrankung besteht die Möglichkeit, eine Linderung der Symptome mit Kochsalztropfen zu erreichen, welche den Anteil der Flüssigkeit in der Hornhaut verringern. Eine ursächliche Behandlung und Heilung ist jedoch momentan nur durch eine Transplantation der Hornhaut zu erzielen.

Im Rahmen dieser Operation wird heutzutage nur mehr die betroffene, innere Schicht der Hornhaut ersetzt. Dies ermöglicht im Vergleich zu einer kompletten Transplantation einen schnelleren Heilungsverlauf und eine rasche Rehabilitation. Häufig kann durch einen solchen Eingriff die Sehleistung wieder merklich verbessert werden.


Operation

Eine Hornhauttransplantation kann notwendig werden, wenn die Sehkraft signifikant beeinträchtigt ist. Die am häufigsten verwendeten Techniken sind die endotheliale Keratoplastik (DSAEK) und die Descemetmembran-Endotheliale-Keratoplastik (DMEK). Im Rahmen dieser Operationen wird nur die betroffene, innere Schicht der Hornhaut ersetzt. Dazu wird eine sehr feine Schicht von gespendetem Hornhautgewebe in der Form einer Kontaktlinse verwendet. Das Gewebe wird aufgerollt und hinter die Hornhaut geschoben. Dort entfaltet sich die neue Hornhautschicht und wird mit Luftbläschen gegen die Innenseite der Hornhaut gedrückt. Die Heilung nach dem Eingriff dauert etwa drei bis vier Tage und verläuft mit dieser Methode schneller, als wenn die ganze Hornhaut ersetzt werden muss. Häufig kann durch eine solche Operation die Sehleistung innerhalb von wenigen Wochen spürbar verbessert werden.


Vorbeugen, Prävention

Da die Fuchs-Endotheldystrophie grösstenteils genetisch bedingt ist, gibt es keine spezifischen Vorbeugungsmassnahmen. Das Verständnis der familiären Gesundheitsgeschichte kann jedoch dabei helfen, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.


Nachsorge

Nach einer Hornhauttransplantation ist eine sorgfältige Nachsorge essentiell, um Abstossungsreaktionen zu vermeiden und die Heilung zu überwachen. Dies beinhaltet regelmässige Nachuntersuchungen und die Anwendung von Augentropfen oder anderen Medikamenten nach Anweisung der Ärztin / des Arztes.


Prognose

Die Prognose für Patientinnen und Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie hat sich dank Fortschritten bei der Behandlung und Operationstechniken verbessert. Viele Patientinnen / Patienten erleben nach einer Transplantation eine erhebliche Verbesserung des Sehvermögens.


Häufige Fragen

Kann die Fuchs-Endotheldystrophie in beiden Augen auftreten?

Ja, die Fuchs-Endotheldystrophie betrifft typischerweise beide Augen. Die Schwere kann jedoch von Auge zu Auge variieren.

Wie schnell schreitet die Fuchs-Endotheldystrophie voran?

Die Progression der Fuchs-Endotheldystrophie kann von Person zu Person variieren. Bei einigen Menschen schreitet die Krankheit über Jahre langsam voran, bei anderen kann sie sich schneller entwickeln.

Ist Fuchs-Endotheldystrophie erblich?

Ja, Fuchs-Endotheldystrophie hat eine genetische Komponente und kann vererbt werden. Wenn die Krankheit in Ihrer Familie aufgetreten ist, sollten Sie regelmässige augenärztliche Untersuchungen in Betracht ziehen.

Gibt es eine Möglichkeit, die Fuchs-Endotheldystrophie ohne Operation zu behandeln?

Im frühen Stadium kann die Anwendung von Augentropfen helfen, die Symptome zu lindern, aber derzeit gibt es keine Heilung für die Fuchs-Endotheldystrophie ohne Operation. Moderne chirurgische Methoden wie die DMEK (Descemetmembran-Endotheliale-Keratoplastik, eine Teilverpflanzung der Hornhaut) können jedoch das Sehvermögen bei fortgeschrittenen Fällen effektiv wiederherstellen.

Was ist die Erfolgsrate der Hornhauttransplantation bei Fuchs-Endotheldystrophie?

Die Erfolgsrate der Hornhauttransplantation bei Fuchs-Endotheldystrophie ist im Allgemeinen hoch, insbesondere mit den neueren Operationstechniken wie DSAEK oder DMEK. Die meisten Menschen erfahren eine signifikante Verbesserung des Sehvermögens nach der Erholung von der Operation.

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