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Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ

Wenn Kinder «aus der Reihe tanzen»

Kinder und Jugendliche, die sich nicht entsprechend der Norm entwickeln, geraten oft in Schwierigkeiten. Die Eltern sind verunsichert, suchen nach Hilfe und brauchen Antworten auf ihre Fragen. Dies ist Alltag für das
interdisziplinäre Team am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ des Kantonsspitals Winterthur. Seit 20 Jahren engagiert sich das Team für Klarheit und Sicherheit rund um Fragen der psychischen Gesundheit und Entwicklung
von Kindern und Jugendlichen.

Wann liegt eine Entwicklung innerhalb der Norm – wo fängt eine behandlungsbedürftige Störung an? Welche Anzeichen sollten Eltern oder Lehrpersonen hellhörig machen, dass etwas nicht so sein könnte, wie es sein sollte? Dr. med. Kurt Albermann, Chefarzt und Leiter des SPZ, erklärt: «Warnsignale können vielgestaltig sein – zum Beispiel Auffälligkeiten, die über mehrere Wochen andauern und einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Etwa wenn ein Kind unter unspezifischen Schmerzen leidet, bezüglich Motorik oder Leistung oder durch Verhaltensänderungen auffällt, zum Beispiel indem es sich zurückzieht, ständig weinen muss, nicht mehr richtig isst und schläft, nicht gut ansprechbar ist oder unter starken Stimmungsschwankungen leidet.»

ie Sensibilität für Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen ist heute gross. Einige der jährlich rund 4500 Patientinnen und Patienten werden bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter zur Abklärung zugewiesen und profitieren von Frühdiagnose und Frühtherapien.

Gemeinsam Antworten finden

Das SPZ wurde 2003 gegründet. Es gehört zur Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des KSW und umfasst ein 110-köpfiges interdisziplinäres Team, zehn ambulante Schwerpunkte und eine stationäre Einrichtung. Das SPZ bietet Abklärungen oder spezialisierte Behandlungen dort an, wo Arztpraxen oder Institutionen (Schulpsychologischer Dienst, Heilpädagogische Früherziehung, Jugendhilfe usw.) sie aufgrund der Spezifität oder Komplexität der Fragestellungen nicht zu leisten vermögen bzw. dort, wo Art und Schwere von Symptomen den Einbezug von Spezialwissen notwendig machen.

Dr. med. Kurt Albermann ergänzt: «Wir arbeiten eng mit den zuweisenden Kinderärztinnen und Kinderärzten, den Schulen und etlichen Fachpersonen zusammen. Zudem beziehen wir die Familien unserer Patientinnen und Patienten ein. Dabei liegt uns am Herzen, auf die Anliegen der Beteiligten einzugehen und gemeinsam Antworten zu finden.»

Klarheit schenkt Sicherheit

«Die Ergebnisse einer Abklärung bringen Entlastung in die Familien oder den Schulalltag», erzählt Isabella Zwimpfer, Familientherapeutin und stellvertretende Leiterin SPZ. «Dadurch wird Klarheit gewonnen, und diese ist die Grundlage, um den Förderbedarf und die Behandlungsziele mit den Beteiligten zu diskutieren und festzulegen.

Nicht immer braucht es eine weitere Behandlung oder weitere Therapien. Doch die Klarheit schenkt Sicherheit im Umgang mit den Problemen: Wie sollen das Kind selbst, seine Eltern, allenfalls die Geschwister, die Lehrpersonen mit dem, was belastet und hilflos macht, umgehen? Welche Massnahmen sind nötig?»

Hohe Qualität dank engagierten Mitarbeitenden

Das SPZ profitiert von sehr gut ausgebildeten, äusserst engagierten Mitarbeitenden und ist anerkannte Weiterbildungsstätte für verschiedene Schwerpunkte. Es geniesst in weiten Kreisen Achtung, und die Nachfrage ist gross. Die mitunter langen Wartefristen seien für die Betroffenen belastend, meint Dr. med. Kurt Albermann: «Wir sind darum gefordert, auch
auf politischer Ebene das Verständnis für den Bedarf immer wieder zu festigen.» Isabella Zwimpfer ergänzt: «Wir sind eine lernende Institution, das heisst, wir reagieren auf innere und äussere Entwicklungen. Wir sind im Fluss – überlegen stets, wo Prioritäten gesetzt werden müssen. Nach 20 Jahren ist das SPZ den Kinderschuhen entwachsen und zu einem zuverlässigen Expertenzentrum für die Region Winterthur und darüber hinaus geworden. Daher machen sich die Pionierinnen und Pioniere, welche die Aufbauarbeit geleistet haben, nun bereit, etappiert ihre Nachfolge zu organisieren. So wird die Kontinuität sichergestellt, damit Eltern und Kinder das Angebot auch in Zukunft in Anspruch nehmen können.»

Portrait von Dr. med. Kurt Albermann

Dr. med. Kurt Albermann

Leiter / Chefarzt SPZ

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Portrait von Isabella Zwimpfer

Isabella Zwimpfer

Stv. Leiterin
Familientherapeutin
SPZ

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Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ

Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) betreuen und behandeln wir Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren.
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