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Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen

Was ist mit unserem Kind los?

Es gibt Kinder und Jugendliche, die in der Schule oder in der Familie auffallen. Oder Eltern sind beunruhigt, weil die Entwicklung ihres Säuglings nicht den Normvarianten entspricht. Unter Umständen macht sich Hilflosigkeit breit. Was dürfen Eltern von einer Abklärung im SPZ erwarten?

Dr. phil. Silvia Bach, Dr. med. Corsin Bischoff und Dr. med. Florian Bauder leiten im SPZ je ein Fachteam und beantworten die Frage. Ihre Ausführungen zeigen exemplarisch auf, wie die interdisziplinäre und integrative Kultur im SPZ praktiziert wird.

Wie lebt Ihr die interdisziplinäre und integrative Kultur?

Bereits bei der Anmeldung wird überlegt, welche Fachperson sich der Fragen am besten annehmen soll. Wo nötig, werden Spezialistinnen oder Spezialisten aus anderen Fachdisziplinen hinzugezogen, und es wird gemeinsam nach Antworten gesucht. Diese Art der Arbeit sichert die Qualität und bringt einen Mehrwert. Sie kann z.B. verhindern, dass im Laufe der Jahre zusätzliche Abklärungen vorgenommen werden müssen. Mit integrativ ist gemeint, dass wir uns «rückkoppeln» – mit den Eltern und bei Bedarf auch mit den Schulen oder weiteren Fachpersonen. So entsteht ein ganzheitliches Bild, und schliesslich berücksichtigen wir Realitäten, damit es nicht nur bei Empfehlungen bleibt. Wir versuchen Empfehlungen zu geben, die tatsächlich umsetzbar sind und entlasten.

«Eine Abklärung hilft, genauer hinzuschauen – ein Kind, sein Verhalten, seine Stärken und Schwächen besser zu verstehen.»

Was darf von einer Abklärung erwartet werden?

Eine Abklärung hilft, genauer hinzuschauen – ein Kind, sein Verhalten, seine Stärken und Schwächen besser zu verstehen. Nicht immer ist eine abschliessende Diagnose möglich, und schwere Krankheiten sind eine Ausnahme. In diesen Fällen braucht es unter Umständen weitere medizinische Untersuchungen (z.B. EEG, MRI, Blutuntersuchungen). Wir versuchen, den Eltern die Resultate unserer Abklärungen, allfällige Diagnosen und deren Bedeutung nachvollziehbar zu erklären. Dabei nehmen wir uns genügend Zeit, auf ihre Fragen und Gedanken einzugehen.

«Wir versuchen Empfehlungen zu geben, die tatsächlich umsetzbar sind und entlasten.»

Schliesslich diskutieren wir mit allen Beteiligten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten oder geben Empfehlungen zur Förderung der weiteren Entwicklung des Kindes ab. Sind Eltern unsicher, was in einer bestimmten Situation für das Kind am besten ist, geben wir ihnen Entscheidungshilfen und Orientierung. Da es leider in vielen Bereichen (u.a. Psychotherapie, Logopädie, Heilpädagogik) an Therapieplätzen mangelt, empfehlen wir solche Massnahmen eher zurückhaltend und überlegen uns, welche alternativen Massnahmen das Kind zusätzlich unterstützen können.

Wie läuft eine Abklärung ab?

  • Kennenlernen von Kind und Familie im Erstgespräch.
  • Erfassen der Fragen, Schwierigkeiten, Symptome.
  • Je nach Fragestellung werden weitere Termine angesetzt, an denen wir mit dem Kind arbeiten, Tests durchführen, es sich künstlerisch oder spielerisch betätigen lassen oder eine körperliche Untersuchung durchführen (z.B. betreffend Motorik oder neurologische Auffälligkeiten).
  • Besprechung der Ergebnisse und Befunde stets mit den Eltern, wenn immer möglich auch mit den Kindern und Jugendlichen.
  • Bei Bedarf Beizug von Lehrpersonen und Helfernetz zur Besprechung der weiteren Förderung.

Portrait von Dr. phil. Silvia Bach

Dr. phil. Silvia Bach

Leitung Entwicklungspädiatrie / Team Psychologie
Fachleitung Neuropsychologie
Psychologin
SPZ

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Portrait von Dr. med. Corsin Bischoff

Dr. med. Corsin Bischoff

Co-Bereichsleitung
Leitender Arzt
Ambulante Kinder-/ Jugendpsychiatrie und Psychosomatik
SPZ

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Dr. med. Florian Bauder

Leitender Arzt
Leiter Neuropädiatrie
SPZ

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Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ

Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) betreuen und behandeln wir Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren.
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