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Endokrine Orbitopathie

Die Endokrine Orbitopathie ist eine Autoimmunerkrankung, die vorwiegend die Augen betrifft. Sie ist eng mit der Schilddrüsenfunktion verbunden und äussert sich durch eine entzündliche Schwellung des Gewebes hinter den Augen.

Ursache

Die genaue Ursache der endokrinen Orbitopathie ist komplex und involviert das Immunsystem, welches fälschlicherweise das Gewebe um die Augen angreift. Häufig ist sie mit der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow verknüpft, bei der die Schilddrüse zu viel Hormone produziert.


Häufigkeit

Obwohl die exakte Prävalenz schwankt, tritt die endokrine Orbitopathie am häufigsten bei Menschen mittleren Alters auf und Frauen sind etwa 5- bis 6-mal häufiger betroffen als Männer.


Symptome und Beschwerden

Betroffene berichten oft über hervortretende Augen, Doppelbilder, Lichtscheu, Schmerzen und Druckgefühl hinter den Augen. Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und bedürfen einer genauen Abklärung.


Begleiterkrankungen

Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist die häufigste Begleiterkrankung. Zudem können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Vorhofflimmern, und psychische Beschwerden, wie Angstzustände, assoziiert sein.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann die Erkrankung zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschliesslich Hornhautschäden und im schlimmsten Fall zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung. Das Rauchen ist ein relevanter Risikofaktor bei der  Entwicklung und dem Fortschreiten der Erkrankung.


Diagnose

Die Diagnose stützt sich auf eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Bildgebung, wie einem MRT der Orbita, und Bluttests, die die Schilddrüsenfunktion überprüfen.


Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad und kann von entzündungshemmenden Medikamenten bis zu immunmodulierenden Therapien reichen. Eine optimale Einstellung der Schilddrüsenfunktion ist zentral.


Operation

Eine Operation wird in Betracht gezogen, wenn die konservative Therapie nicht anspricht oder bei fortgeschrittenen Symptomen, wie starkem Exophthalmus. Chirurgische Massnahmen können Dekompression der Orbita, Korrektur von Lidfehlstellungen oder Operationen an den Augenmuskeln umfassen.


Vorbeugen, Prävention

Direkte Präventivmassnahmen sind schwierig, da die Ursache autoimmun bedingt ist. Eine gute Einstellung der Schilddrüsenwerte und das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen kann jedoch hilfreich sein.


Nachsorge

Regelmässige Nachuntersuchungen sind essenziell, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Therapie gegebenenfalls anzupassen. Augenärztliche Kontrollen sind besonders wichtig.


Prognose

Die Prognose hängt stark von der frühzeitigen Diagnose und Behandlung ab. In den meisten Fällen lässt sich eine Stabilisierung erreichen, und die Lebensqualität kann deutlich verbessert werden.


Häufige Fragen

Kann endokrine Orbitopathie auch ohne Schilddrüsenerkrankung auftreten?

Ja, endokrine Orbitopathie kann selten auch unabhängig von Schilddrüsenerkrankungen auftreten. Dies wird als euthyreote endokrine Orbitopathie bezeichnet. Die Behandlung konzentriert sich dann ausschliesslich auf die Augensymptome.

Wie lange dauert es, bis eine Behandlung Wirkung zeigt?

Die Wirkung der Behandlung kann variieren. Manche Patientinnen und Patienten erleben eine Verbesserung der Symptome bereits nach wenigen Wochen, während es bei anderen mehrere Monate dauern kann. Es hängt vom Schweregrad der Erkrankung und der individuellen Reaktion auf die Therapie ab.

Sind die Veränderungen an meinen Augen durch endokrine Orbitopathie permanent?

In einigen Fällen können die Veränderungen dauerhaft bleiben, insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Es gibt jedoch auch therapeutische Massnahmen wie Operationen, die das Erscheinungsbild und die Funktion der Augen verbessern können.

Kann ich mit endokriner Orbitopathie noch Kontaktlinsen tragen?

Das Tragen von Kontaktlinsen kann bei endokriner Orbitopathie problematisch sein, da die Augen oft trocken und gereizt sind. Es ist wichtig, dies mit Ihrer Augenärztin / Ihrem Augenarzt zu besprechen. Möglicherweise werden spezielle Linsen empfohlen oder zu einer Brille geraten.

Was kann ich tun, um die Beschwerden im Alltag zu lindern?

Es gibt mehrere Massnahmen, die helfen können:

  • Vermeiden Sie es, auf dem Bauch oder auf der Seite zu schlafen, um den Druck auf die Augen zu minimieren.
  • Verwenden Sie künstliche Tränen, um die Feuchtigkeit der Augen zu erhalten.
  • Rauchen Sie nicht, da Rauchen die Symptome und die Erkrankung verschlimmern kann.
  • Schützen Sie Ihre Augen vor Wind und Sonne mit geeigneten Brillen.

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