Schilddrüsenüberfunktion – Hyperthyreose
Eine langfristige Überfunktion hat unter Umständen viele krankhafte Folgen (Knochenschwund, Herzprobleme, Muskelschwäche, Blutzuckerstörungen), darum ist eine gezielte Abklärung und Therapie notwendig.
Ursache
Als Ursache finden sich beim älteren Menschen v. a. «heisse Knoten» (Autonomie, einer oder auch mehrere Knoten) sowie in etwa 70 bis 80 % der Fälle auch die Basedow-Erkrankung. Diese betrifft Frauen etwa 5-mal häufiger als Männer.
Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher gegen die Schilddrüse gerichtete Antikörper die Überfunktion verursachen. Bisweilen betrifft die Basedow-Erkrankung auch die Augen (Endokrine Orbitopathie genannt), daher ist eine Untersuchung bei einem spezialisierten Augenarzt überaus wichtig.
Symptome
- Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Depression
- Brüchige Haare, Haarausfall
- Gewichtsverlust, starkes Hungergefühl, Durchfall
- Vergrösserte Schilddrüse
- Brüchige Fingernägel, zitternde Hände
- Erhöhte Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, erhöhter Blutdruck
- Warme feuchte Haut, erhöhte Körpertemperatur
- Muskelkrämpfe, Muskelschwäche
- Zyklusstörungen bei Frauen
Untersuchung
Eine Hyperthyreose diagnostiziert man in erster Linie durch Blutuntersuchungen. Das Schilddrüsen-Steuer-Hormon (TSH) ist dabei erniedrigt, die «freien» Schilddrüsenhormone (fT3, fT4) hingegen sind bei einer fortgeschrittenen Form erhöht.
Zu den weiteren Untersuchungen gehören überdies ein Ultraschall sowie in vielen Fällen eine Schilddrüsenszintigraphie. Diese kann entweder einen oder mehrere heisse Knoten darstellen sowie (bei der Basedow-Erkrankung) eine gesamthaft überfunktionierende Schilddrüse. Bei der Basedow-Erkrankung ist zudem auch ein spezieller Antikörper erhöht (TRAK), der im Blut gemessen werden kann.
Behandlung
Heisse Knoten werden mit Radiojod-Therapie behandelt. Sind diese hingegen gross (störend) oder im Ultraschall auffällig, ist eine Operation besser geeignet. Die Basedow-Erkrankung hingegen wird mit Medikamenten behandelt (Thyreostatika). Wenn diese nicht wirken oder die Erkrankung wieder auftritt, braucht es eine definitive Therapie (Radiojod-Behandlung oder Operation).
Welche der beiden Therapien die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab (z. B. Augenbeteiligung, Schilddrüsengrösse, Kinderwunsch). Wir bieten Ihnen eine optimale Beratung in unserer interdisziplinären Schilddrüsensprechstunde an.