Was suchen Sie?

Arthrose

Bei Arthrose handelt es sich um eine häufige Gelenkerkrankung. Sie entsteht durch den langsamen Abbau von Gelenkknorpel oder aber als Folge von Unfällen. Eine Arthrose äussert sich meistens durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Arthrose kann jedes Gelenk betreffen. Am häufigsten tritt die degenerative Gelenkerkrankung jedoch an Fingergelenken, Daumensattelgelenken, Kniegelenken, Hüftgelenken und den Zwischenwirbelgelenken auf. Dabei betrifft es alle Gelenksanteile, d. h. Knorpel, Knochen, Bänder, Menisken sowie die Gelenkkapsel.

Arthrose / Gelenkverschleiss


Ursache

Die klassische sogenannte primäre Arthrose wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Dies sind beispielsweise Alter, Gelenkfehlstellungen, Übergewicht sowie das weibliche Geschlecht. Überdies sind Fingergelenke, Daumensattelgelenke, Kniegelenke, Hüftgelenke und Zwischenwirbelgelenke besonders anfällig für diese Art der Arthrose.

An anderen Gelenken spielen demgegenüber gelenkschädigende Ereignisse eine wesentliche Rolle. Dazu gehören z. B. Knochenbrüche im Gelenksbereich, Instabilität wegen Bänder- oder Sehnenrissen, Infektionen und auch Stoffwechselstörungen. Da diese Gelenkerkrankung Folge einer Schädigung ist, spricht man von einer sekundären Arthrose.


Häufigkeit

Arthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Die Erkrankung betrifft etwa 9 von 10 über 65-Jährigen in irgendeiner Form. Bei Frauen kommt eine Arthrose überdies häufiger vor als bei Männern.


Symptome und Beschwerden

Die verbreitetsten Symptome einer Arthrose sind Anlaufschmerzen, Belastungsschmerzen und im Spätstadium auch eine eingeschränkte Beweglichkeit sowie Gelenksvergröberung. Teilweise treten auch Gelenkergüsse sowie Schwellungen auf oder es machen sich Ruhe- oder Nachtschmerzen bemerkbar. Diese Phase des stärkeren Reizzustandes bezeichnet man als aktivierte Arthrose. Oft zeigt sich zudem auch eine Wetterfühligkeit.


Diagnose

Die Basis für die Diagnose einer Arthrose bildet die Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese). Bei der körperlichen Untersuchung überprüft man die Gelenkskonturen, die Bänder und Sehnen sowie die Menisken auf Schmerzquellen. Zudem sucht man nach Gelenkergüssen und testet die Beweglichkeit und Stabilität des Gelenks.

Meist erfolgt die Diagnosestellung ohne bildgebende Verfahren. Allerdings hilft die Bildgebung, den Schweregrad präziser einzuschätzen und in unklaren Situationen weitere Gelenkerkrankungen auszugrenzen. Dazu gehört vor allem das Röntgen, aber manchmal ist auch eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder sogar eine Single Positron Emissions-Tomografie (SPECT) notwendig.

Wenn ein Gelenkserguss und Ruheschmerzen vorliegen, wird zudem häufig eine schmerzarme Gelenkpunktion vorgenommen. Diese ist vergleichbar mit einer Blutentnahme. Die dabei gewonnene Gelenkflüssigkeit wird analysiert und lässt dann den Ausschluss einer entzündlichen Gelenkerkrankung (Arthritis) zu, die wiederum eine andere Behandlung erfordert.


Behandlung

Arthrose wird für gewöhnlich mit einer Kombination von nicht-medikamentösen Therapien und Medikamenten behandelt. Wenn diese konservativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind, kann eine Operation erwogen werden.

Nicht-medikamentöse Therapien

Bewegung ist bei einer Arthrose äusserst wichtig, damit das Gelenk mit Nährstoffen versorgt wird. Allerdings darf das betroffene Gelenk nicht überbelastet werden. Physio- oder Ergotherapie helfen dabei, das Gelenk richtig zu belasten. Zudem erhält sie die Beweglichkeit, löst verspannte und überlastete Muskulatur und stärkt Muskulatur und Sehnen.

Daneben können physikalische Therapien eingesetzt werden. Diese umfassen Wärme, therapeutischer Ultraschall, Elektrotherapie, Lasertherapie, Akupunktur, Dry Needling oder apparativ unterstützte Massagetherapien. Allerdings bezahlt die Krankenkasse nicht alle Leistungen.

Bei Instabilitätsproblemen wird mit sogenannten Orthesen, d. h. stützenden Bandagen, mehr Sicherheit und Schmerzlinderung erreicht.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie lindert vornehmlich die Symptome. Sie gleicht aber auch besonders schmerzhafte Mangelzustände aus und hält bei gewissen sekundären Arthroseformen sogar das weitere Fortschreiten auf.

Zu den eingesetzten Medikamenten gehören:

  • reine Schmerzmittel, wie Paracetamol und Metamizol
  • entzündungshemmende Schmerzmittel, sogenannte NSAR wie Ibuprofen
  • Calcium- und Vitamin D-Präparate
  • Chondroprotektiva, wie Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat

Kortisonspritzen ins Gelenk sollten nur sehr zurückhaltend bei der aktivierten Arthrose eingesetzt werden. Denn trotz des kurzfristig teils guten Nutzens schädigen Kortisonspritzen langfristig das Gelenk weiter.

Eine neuere, vielversprechende Therapieform ist die Injektion von Platelet Rich Plasma (PRP). PRP wird aus patienteneigenem Blut durch Zentrifugation gewonnen. Die Blutplättchen (Platelets) geben beruhigende Signalmoleküle und Wachstumsfaktoren ab, die Schmerzen nachhaltig lindern können. Auch diese Therapie ist keine Pflichtleistung der Krankenkassen.


Operation

Zeigen diese Massnahmen keine Linderung, wird ein operativer Eingriff abgewogen. Dabei wird zwischen gelenkerhaltenden und gelenkersetzenden Operationen unterschieden.

Gelenkerhaltende Operationen

  • Osteotomie: Durch eine Umstellung der Beinachse wird die Belastung vom abgenutzten Gelenksanteil auf einen noch gesunden Bereich verlagert. Die Gelenksachse wird verändert, indem ein Keil aus dem angrenzenden Knochen geschnitten wird. Diese Methode funktioniert an verschiedenen Gelenken und wird am Knie am häufigsten durchgeführt.
  • Knorpeltransplantation: Hierbei wird eine kleine Menge Knorpelgewebe bei einer Arthroskopie entnommen, im Labor vermehrt und anschliessend wieder injiziert oder unter eine Membran gespritzt. Diese Therapie funktioniert jedoch nur bei ganz umschriebenen Knorpeldefekten, die meist im Rahmen von Sportverletzungen auftreten. Für die klassische Arthrose mit diffusem Knorpelverlust ist die Knorpeltransplantation nicht geeignet.
  • Arthroskopie: Die Arthroskopie sollte bei Arthrose nur noch sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Bei blockierenden Knorpelfragmenten (sogenannten Gelenksmäusen) oder bei blockierenden umgeklappten Menisken ist sie unter Umständen jedoch sinnvoll. Mikrofrakturierungen des freiliegenden Gelenksknochens können in ausgewählten Situationen durch Mobilisation von Stammzellen aus dem Blut das Gelenk stabilisieren.

Gelenkersetzende Operationen

  • Teilkunstgelenk: Ein Teilkunstgelenk ersetzt nur einen Teil der Gelenksoberfläche.
  • Vollkunstgelenk: Erst bei einer fortgeschrittenen Arthrose wird der vollständige Ersatz eines Gelenks in Betracht gezogen.

Unsere Fachebteilungen

Handchirurgie

Die Handchirurgie behandelt alle Arten von Verletzungen und Erkrankungen der Hand und des Handgelenks wie Arthrosen oder Tumoren.
mehr erfahren

Klinik für Orthopädie und Traumatologie

Unsere Fachteams bieten praktisch das gesamte Spektrum der orthopädischen und der traumatologischen Chirurgie an.
mehr erfahren

Rheumatologie

Wir sind spezialisiert auf Erkrankungen und Störungen des Bewegungsapparates und deren Folgeerscheinungen an den inneren Organen.
mehr erfahren

Therapien und Rehabilitation

Das Angebot unseres Instituts reicht von der Physiotherapie, über die Ergotherapie bis hin zur Logopädie.
mehr erfahren