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Hand- und Plastische Chirurgie

Sturz, autsch – Skidaumen?

Nicht nur bei einem Sturz beim Skifahren, sondern auch in anderen Unfallsituationen kann man sich einen Skidaumen einhandeln. Das KSW ist bestens gerüstet, um die Beuge- und Greiffunktion von Fingergelenken wiederherzustellen.

Was gibt es Schöneres, als nach ausgiebigem Schneefall die Skier oder das Board unter die Füsse zu schnallen und bei stahlblauem Himmel einen unberührten Hang hinunterzukurven? Ja, und vielleicht hat man es lustig mit Kolleginnen und Kollegen, macht direkt vor ihnen einen «Hockeystopp», um sie mit Pulverschnee einzustäuben. Was aber, wenn der Schnee aufwirbelnde Bremsschwung zu spät angesetzt wurde und die aufgereiht Wartenden wie Dominosteine umkippen? – Dann ist es schnell passiert, dass sich jemand unglücklich auf dem Daumen «abstützt» und – ohalätz – diesen überdehnt. Schluss mit dem Skigenuss.

Skidaumen gehört unverzüglich in Behandlung

Der sogenannte Skidaumen – medizinisch: Riss des ulnaren Seitenbands am Daumengrundgelenk – kommt gehäuft beim Skifahren vor, aber auch beim Turnen, bei Ballsportarten, beim Mountainbiken oder als Folge eines Sturzes im Haushalt. Was tun? Der Daumen sollte ruhiggestellt, die Hand hochgelagert und die Schwellung gekühlt werden. Dr. med. Nadja Zechmann-Müller, Leiterin der Handchirurgie und selber passionierte Skifahrerin, erklärt: «Eine Schwellung des Daumengrundgelenks nach einem Sturz sollte möglichst rasch medizinisch abgeklärt werden. Es könnte sich um einen sogenannten Skidaumen handeln. Dieser sollte möglichst schnell behandelt werden. Wartet man zu lange, kann sich aus der Verletzung eine dauerhafte Instabilität mit Einschränkung der Greiffunktion oder – als Spätfolge – eine Gelenkarthrose entwickeln.»

Handchirurgie am KSW

Dr. Zechmann-Müller und ihr Team stellen in solchen Fällen zuerst eine Diagnose. Nach einer standardmässig durchgeführten Röntgenuntersuchung erfolgt mit Hilfe eines Ultraschalls die genaue Analyse der Bandverletzung am Daumengrundgelenk (in seltenen Fällen ist eine Magnetresonanztomographie notwendig). Dabei geht es darum, herauszufinden, wo, wie und in welchem Mass das Band gerissen ist. Auf Basis dieser Diagnose wird dem Patienten bzw. der Patientin eine konservative Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff empfohlen. Dazu Dr. Zechmann-Müller: «Bei einem kompletten Riss des Seitenbands mit Umschlagen des Bandes kommt man um eine Operation nicht herum. Die Aussicht auf eine vollständige Genesung ist aber gut – vorausgesetzt, wir werden rechtzeitig zu Rate gezogen.» Allerdings: Es braucht Geduld. Bei einer konservativen Behandlung wie auch nach einer Operation sollte der Daumen während sechs Wochen gut geschient sein und die Patientin bzw. der Patient ergotherapeutisch betreut werden.

Durch diese Behandlung kann die volle Funktionsfähigkeit des Daumengelenks mit entsprechender Stabilität wiedererlangt werden. Das Team der Handchirurgie am KSW verfügt sowohl über das Knowhow als auch über die Infrastruktur, um die hier beschriebene und alle anderen Verletzungen der Hand kompetent zu versorgen. Dr. Zechmann-Müller fasst zusammen: «Der Skidaumen ist eine vor allem in der Wintersportsaison häufig vorkommende Handverletzung, die wir fast immer erfolgreich behandeln können. Die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten ist mit ein Grund, weshalb wir alle täglich mit viel Begeisterung zur Arbeit gehen.»

Das ganze Team der Handchirurgie wünscht der «ksw live»-Leserschaft eine fantastische und unfallfreie Schneesportsaison.


Schmerzfreie Untersuchung und sichere Diagnose

INTERVIEW mit Dr. med. Nadja Zechmann-Müller, Leiterin Handchirurgie, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie

Warum haben Sie sich auf Handchirurgie spezialisiert?
Die Hand ist ein faszinierender Körperteil. Hier findet auf engstem Raum ein beeindruckendes Zusammenspiel komplexer Funktionen statt. Mit unserer Arbeit können wir etwas Sinnvolles tun, indem wir zum Beispiel bei Verletzungen die so wichtigen Funktionen wiederherzustellen versuchen.

Weshalb ist bei einem Skidaumen Eile geboten?
Eine Schwellung am Daumen nach einem Sturz sollte man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Je länger man mit der Behandlung zuwartet, desto schwieriger wird es, die Funktionen zu erhalten. Bei einer frühen Untersuchung finden wir heraus, wo und wie ein Band gerissen ist. Im Fall einer sogenannten Stener-Läsion, also bei einem Skidaumen mit Umschlagen des Bandes, ist eine Operation unumgänglich, um die Stabilität im Daumengrundgelenk wiederherstellen zu können. Dann sollte das Band innerhalb der ersten zwei bis drei Wochen wieder am richtigen Ort fixiert werden. Eine spätere Behandlung ist auch möglich, aber aufwendiger. Die stabile Abheilung ist bei dieser Bandverletzung das Wichtigste, damit die Greiffunktion des Daumens verlässlich wiederhergestellt werden kann.

Wie erfolgt die Untersuchung?
Am KSW legen wir Wert darauf, dass die Untersuchung möglichst schmerzfrei ist, und greifen zur genauen Diagnosestellung gern auf den Ultraschall zurück, verzichten aber auf eine grössere klinische Testung. Denn bei der dazu notwendigen Manipulation des Daumens könnte sich eine allfällige Bänderverletzung sogar verschlimmern. Durch die Röntgenuntersuchung finden wir zunächst heraus, ob ein Bruch oder möglicherweise ein Bänderriss vorliegt. Die anschliessende Ultraschalluntersuchung zeigt uns bei einer Bänderverletzung, wie und wo das Band gerissen ist. In Abhängigkeit davon entscheiden wir dann, welche Behandlungsmethode am erfolgversprechendsten ist, um die Stabilität und die Greiffunktion wiederherzustellen.

Portrait von Dr. med. Nadja Zechmann-Müller

Dr. med. Nadja Zechmann-Müller

Leitende Ärztin
Leiterin Handchirurgie
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie

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Handchirurgie

Die Handchirurgie behandelt alle Arten von Verletzungen und Erkrankungen der Hand und des Handgelenks wie Arthrosen oder Tumoren.
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