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Spitalpartnerschaft

Mithelfen in Laos

Das KSW lebt im Rahmen der Spitalpartnerschaft Phonsavan (Laos) & Kantonsspital Winterthur seit 2010 eine intensive Bindung mit dem Provinzspital Xiengkhouang. Der Verein der Spitalpartnerschaft unterstützt Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Versorgungsqualität im südostasiatischen Spital und fördert die Zusammengehörigkeit der beiden Spitäler.

Die zwei Partnerspitäler zeigen die Unterschiede bezüglich Ressourcen und Möglichkeiten in der ersten und dritten Welt deutlich auf. Obwohl das Provinzspital in Phonsavan – wie das KSW – für rund 250’000 Einwohner zuständig ist, verfügt es lediglich über ein einziges Röntgengerät, drei Operationssäle und 120 Betten. Es arbeiten rund 220 Personen im Spital, ein Viertel davon als Volontäre ohne Lohn.

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Bei knappen Ressourcen wird improvisiert: eine mobile Infusion.

Leben retten

Die Begleitung von Patienten ins Spital und das Aufkommen für deren Behandlung übersteigen vielfach die finanziellen Möglichkeiten der Familien. In vielen Fällen springt der Verein direkt ein, zum Beispiel mit der Übernahme der Kosten für den Sauerstoff eines Kindes mit Lungenentzündung, Eiweiss- und Vitaminzusätzen bei Mangelernährung oder der rund 500 Franken für die Sicherung des Transports und der Versorgung von schweren Unfallopfern in der Hauptstadt Vientiane. So konnten dank Spendengeldern schon viele Patienten gerettet werden, die sonst aus finanziellen Gründen ihrem Schicksal überlassen worden wären.

Eine weitere Unterstützung findet mit Sachspenden statt. In einem Lagerraum im U2 des KSW werden übers Jahr gut erhaltene Medizingeräte wie Röntgenbildentwickler, Infusionspumpen oder EKG-Geräte gesammelt – aber auch Spitalwäsche oder Personalkleidung –, bevor die Fracht einmal jährlich per Container nach Laos befördert wird.

Dabei muss streng darauf geachtet werden, dass die Geräte vor Ort sinnvoll eingesetzt werden können und dass die Möglichkeit besteht, Verbrauchsmaterial zu beschaffen. Damit das laotische Personal die Apparate sachgerecht bedienen und warten kann, erklären nicht selten Volontäre deren Funktionsweise.

Lernen fürs Leben

Wer als Freiwillige oder Freiwilliger nach Phonsavan reisen möchte, muss offen sein für Ungewohntes. Denn unter Pflege wird im südostasiatischen Land etwas anderes verstanden als hierzulande. Das Pflegepersonal übernimmt dort zwar die Verabreichung von Medikamenten und kümmert sich um Infusionen und Verbände, es sind jedoch die Angehörigen, die die Patienten mit Essen versorgen, sie mobilisieren und waschen. Diese Gegebenheit ist für die Pflegefachleute des KSW nicht einfach, denn sie müssen sich in Zurückhaltung üben.

Im Spital in Laos lernen die KSW-Mitarbeitenden auch, bei knappen Ressourcen zu improvisieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dadurch erweitert sich der persönliche Horizont: Die Helfenden erfahren am eigenen Leib, wie es ist, von Armut umgeben zu sein und in dieser Wirklichkeit zu arbeiten. In Phonsavan ist es nicht möglich, sich bedenkenlos eines neuen Paars Einweghandschuhe zu bedienen, denn jede Abteilung hat pro Woche nur einige wenige davon zur Verfügung, ansonsten muss der Patient persönlich dafür aufkommen.

Hand anlegen

Vor Ort beinhaltet die Tätigkeit der KSW-Mitarbeitenden in erster Linie Wissenstransfer und praktische Anleitung im Alltag, und das weit über medizinische Fragestellungen hinaus. Seit Beginn der Partnerschaft waren über 70 Pflegefachleute, Ärzte, Laborantinnen, Physiotherapeutinnen und weitere Fachleute aus dem KSW und anderen Spitälern insgesamt 371 Wochen im Spital in Phonsavan im Einsatz.

Das sind weit über sieben Jahre, die auf freiwilliger Basis in der Freizeit dazu aufgewendet wurden, um Wissen, Können und Erfahrungen auszutauschen. Die Einsatzleistenden decken die Kosten der Reise selbst, was von den Laoten sehr geschätzt wird.

Sie bedanken sich mit einer überaus grosszügigen Gastfreundschaft, was sich in Form von Geschenken wie auch Einladungen zum Essen manifestiert. In den acht Jahren der Spitalpartnerschaft sind bereits viele Freundschaften geknüpft worden – und bestimmt werden in den kommenden Jahren noch unzählige weitere entstehen.