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Montag
19
Juni 2023

«Unerklärliche Heilungen» in Lourdes

Wer hofft bei Krankheit nicht auf Heilung? Schon der Begriff Heilung impliziert, dass eine solche streng wissenschaftlich nicht immer nachvollziehbar ist. Wenn das Wort unheilbar ausgesprochen wird, suchen viele Menschen Hilfe ausserhalb konventioneller Strukturen.

Wallfahrtsorte sind solche Strukturen – ein sehr bekannter ist jener in Lourdes. Lourdes hat 1947 das «Comité Médical International de Lourdes» (CMIL) konstituiert, um von international tätigen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen diverser Spezialfächer die von Betroffenen gemeldeten Heilungen vor Ort anhand des aktuellen Wissenstandes in der Medizin analysieren zu lassen. Cornel Sieber, CMO und Chefarzt am KSW, gehört seit bald zehn Jahren diesem Komitee an, in das man nach einer Empfehlung vom Bischof von Tarbes gewählt wird.

Das Komitee trifft sich jeweils im Herbst in Lourdes und bespricht gemeldete Fälle, holt Zusatzinformationen ein und kann auch weitere Untersuchungen verlangen. Der  Evaluationsprozess zieht sich jeweils über Jahre hin. Wird nach interner Abstimmung final erklärt, dass eine gemeldete Heilung medizinisch nicht erklärbar ist (über all die Jahre bei 7400 Meldungen insgesamt 70-mal geschehen, zum Teil in der Zeit seit dem Eintritt von Cornel Sieber in das CMIL), entscheidet der Bischof respektive die Diözese, zu der die betroffene Person gehört, über das weitere Vorgehen. Es ist aber nicht Aufgabe des Fachgremiums, eine Heilung als Wunderheilung anzuerkennen.

Portrait von Prof. Dr. med. Cornel Sieber

Prof. Dr. med. Cornel Sieber

Chief Medical Officer (CMO)

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