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Mittwoch
20
September 2023

Herr Dr. Bänninger, was planen Sie in Winterthur?

Autorin: Ulrike Heller-Novotny
Quelle: ophta 4/2023

Dr. Philipp Bänninger leitet seit 1. August 2023 die Augenklinik am Kantonsspital Winterthur (KSW). Er löste Prof. Jörg Stürmer ab, der fast 25 Jahre lang dieses Amt innehatte; wiederum in Nachfolge von Martin Hatt sowie von Ernst Landolt, dem ersten Chefarzt der 1969 gegründeten Abteilung. Dr. Bänninger ist unserer Leserschaft bestens bekannt unter anderem als langjähriger Referent an den SOG-Jahreskongressen und anderen Veranstaltungen. Wir durften ihn inzwischen auch als Mitglied des Editorial Boards von ophta begrüssen. Hier stellt er sich unseren Fragen zu seiner neuen Position in Winterthur, zu der wir ihm herzlich gratulieren.

Dr. med. Philipp Bänninger, Chefarzt Augenklinik am Kantonsspital Winterthur

Herr Dr. Bänninger, was haben Sie in Winterthur vor?

Für meine Stelle im KSW habe ich mir drei Ziele gesetzt: die Augenklinik zur Zentrumsklinik auszubauen, attraktive Weiterbildungsangebote für angehende Augenärztinnen und Augenärzte zu schaffen und die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie den anderen Kliniken innerhalb des KSW zu intensivieren. Im Einzelnen bedeutet das Folgendes:

  • Als Patienten-zentrierte Zentrumsklinik möchte ich alle relevanten Spezialgebiete der Augenheilkunde anbieten. Daher werde ich mich in der ersten Phase darauf fokussieren, das Team auszubauen. Das aktive Personalmanagement ist deshalb ein zentraler Baustein für den langfristigen Klinikerfolg. Ein zentrales Anliegen ist es mir, ein modernes, wertschätzendes Arbeitsumfeld und attraktive Anstellungsbedingungen zu schaffen.
  • Als Weiterbildungsstätte möchte ich den angehenden Kolleginnen und Kollegen mittels Curricula ermöglichen sich ein breites Fachwissen anzueignen, um sie auf die Herausforderungen der Niedergelassenen-Tätigkeit gut vorzubereiten.
  • Nur mit einer intensiven Zusammenarbeit wird es gelingen, die demographischen Herausforderungen, welche in den kommenden Jahrzehnten auf uns zukommen werden, erfolgreich zu meistern. Ich werde deshalb alles daransetzen, dass die Augenklinik von unseren internen und externen Zuweiserinnen und Zuweisern als vertrauensvoller und verlässlicher Partner wahrgenommen wird.

Um diese Ziele zu erreichen und die Qualität der klinischen Tätigkeit zu stärken, wird die Augenklinik an Versorgungsforschungsprojekten partizipieren. Wir werden uns auch intensiv mit Prozessoptimierungen beschäftigen. Mit innovativen Versorgungsansätzen und modernen technischen Lösungen wollen wir mittelfristig eine dezentralisierte Augenheilkunde innerhalb eines Netzwerkes bieten.

Woher kommen Sie, wo liegen Ihre klinischen Schwerpunkte?

Ich bin am Zürichsee aufgewachsen und habe an der Universität Zürich studiert. Nach meiner Ausbildung zum Facharzt habe ich mich im In- und Ausland in den Bereichen Hornhaut-, Katarakt- und Refraktive Chirurgie spezialisiert. Schwerpunkte meiner akademischen Tätigkeit sind das Thema Keratokonus, die Informationsvermittlung an Patientinnen und Patienten sowie die Diagnostik des trockenen Auges. Viele Jahre war ich am Luzerner Kantonsspital tätig. Neben der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit bereitet mir die fachliche, personelle und strategische Führung der refraktiven Abteilung besonders viel Freude. Das Rüstzeug dazu erlangte ich im Rahmen eines Executive MBA an der Universität St. Gallen. Als Teil des Organisationskomitees eines jährlichen, mehrtägigen Zuweiser-Anlasses mit mehr als 120 privaten Augenärzten kann ich zudem meine Leidenschaft für Organisation, Netzwerken und innovativen Weiterbildungsformaten ausleben. Das alles hat mich gut auf die spannende Aufgabe in Winterthur vorbereitet.

Einen Schwerpunkt wollen Sie in der Ausbildung des Nachwuchses setzen. Was ist Ihnen da wichtig?

Wenn wir die Augenklinik zu einer Zentrumsklinik weiterentwickeln, erhalten wir die Möglichkeit, als Weiterbildungsstätte den Status A1 zu erlangen. Das steigert unsere Attraktivität für Fachkräfte und sichert an der Klinik wie im Netzwerk ein langfristiges Personalmanagement. Bei der nächsten Generation von Fachkräften möchten wir die ganzheitliche Denkweise anregen und sie darin ausbilden. Mein Ziel ist es dabei, mit ihnen in der Augenklinik und im Netzwerk langfristig zusammenzuarbeiten. Dabei sind für uns nicht nur die fachlichen Qualitäten relevant, sondern ebenso der partizipative, verantwortungsvolle und wertschätzende Umgang im Team.

Worin besteht Ihr Rezept für die Zusammenarbeit mit den Augenärztinnen und -ärzten in der Umgebung?

Die demographische Entwicklung wird uns mittelfristig vor grosse Herausforderungen stellen. Sie verlangt zusätzliche Anstrengungen, um die Versorgungsaufgabe in der Augenheilkunde sicherzustellen. Der Aufbau eines lokalen Versorgungsnetzwerkes mit zuweisenden Ärztinnen und Ärzten und Kliniken sowie nicht-ärztlichen Betreuungs- wie Pflegezentren ist für mich deshalb eine vordringliche Aufgabe. Ich freue mich sehr, gemeinsam mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Bedürfnisse, Prozessoptimierungen und neue Dienstleistungen zu diskutieren und umzusetzen sowie ein lokales Versorgungsnetzwerk aufzubauen. Wir werden alles daransetzen, ein vertrauensvoller Partner für unsere niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zu sein und ihre Patientinnen und Patienten nicht nur fachlich einwandfrei, sondern auch herzlich zu beraten und behandeln.

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Augenklinik

Die Augenklinik ist auf Augenkrankheiten wie den Grauen Star und den Grünen Star sowie Netzhauterkrankungen spezialisiert.
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