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Uveitis

Uveitis ist eine entzündliche Erkrankung im Inneren des Auges, die die Uvea betrifft. Die Uvea ist der mittlere Bereich des Auges, zu dem die Iris (der farbige Teil des Auges), der Ziliarkörper (der für die Kammerwasserproduktion und die Anpassung der Linse zuständig ist) und die Aderhaut (die ein Grossteil des Auges mit Blut versorgt) gehören. Da diese Strukturen viele Blutgefässe enthalten, kann sich eine Entzündung schnell ausbreiten und verschiedene Teile des Auges betreffen.

Ursache

Die Uveitis kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter Autoimmunerkrankungen, Infektionen, Verletzungen und in seltenen Fällen Krebs. Häufig ist sie jedoch auf eine Reaktion des Immunsystems zurückzuführen, bei der der Körper eigenes Gewebe angreift.  Bestimmte Formen der Uveitis sind mit systemischen Erkrankungen wie Rheuma oder entzündlichen Darmerkrankungen verbunden. Auch kann die Uveitis als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. In vielen Fällen bleibt die genaue Ursache unbekannt.


Häufigkeit

Uveitis ist relativ selten und betrifft weltweit etwa 30 bis 60 von 100.000 Menschen pro Jahr. Sie kann in jedem Alter auftreten, von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter.


Symptome und Beschwerden

Typische Symptome einer Uveitis sind Rötung des Auges, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen und dunkle, schwebende Flecken im Sichtfeld (Floaters). Es gibt auch schmerzlose Formen der Uveitis.


Begleiterkrankungen

Uveitis kann mit systemischen Erkrankungen wie  rheumatoider Arthritis, Sarkoidose, entzündlichen Darmerkrankungen und Infektionen wie Herpes zoster assoziiert sein. Zudem gibt es einige seltene Autoimmunerrkankungen, die ebenfalls mit einer Uveitis assoziiert sein können.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann eine Uveitis zu schweren Augenschäden führen. Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Verklebungen der Iris (Synechien): Verformung der Pupille
  • Makulaödem: Schwellung der Netzhautmitte, welche das Sehvermögen einschränkt.
  • Grüner Star (Glaukom): Eine Erhöhung des Augeninnendrucks, die das Sehvermögen gefährden kann.
  • Grauer Star (Katarakt): Eine Trübung der Augenlinse, die zu Sehverschlechterung führt.
  • Gefässentzündung ( Vaskulitis): Entzündung der Netzhautgefässe, was zu Durchblutungsstörungen im Auge führt und das Sehvermögen einschränkt.
  • Netzhautablösung: In schweren Fällen kann sich die Netzhaut ablösen, was unbehandelt zur Erblindung führen kann.

Eine frühzeitige Behandlung kann das Risiko für diese Komplikationen deutlich reduzieren.


Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung, die die Beurteilung der inneren Augenstrukturen mittels Spaltlampe, Funduskopie und manchmal Ultraschall oder optischer Kohärenztomographie (OCT) umfasst. In bestimmten Fällen sind weiterführende Abklärung wie Blutuntersuchung oder andere bildgebende Verfahren (insbesondere die Fundusangiopgraphie) notwendig um die mögliche Ursache besser eingrenzen zu können.


Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Uveitis. Häufig werden folgende Massnahmen eingesetzt:

  • Kortisonhaltige Augentropfen oder Tabletten, um die Entzündung zu reduzieren
  • Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems, wenn die Uveitis durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird
  • Antibiotika oder antivirale Medikamente, falls eine Infektion die Ursache ist
  • Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks, falls dieser erhöht ist

In vielen Fällen ist eine langfristige Therapie nötig, um Rückfälle zu vermeiden.


Operation

Chirurgische Eingriffe bei Uveitis sind selten und sind in der Regel auf die Behandlung von Komplikationen wie einer Linsentrübung oder einem Glaukom beschränkt, die durch die Uveitis verursacht wurden.


Uveitis bei Kindern

Uveitis kann auch bei Kindern auftreten und verläuft oft anders als bei Erwachsenen. Da Kinder Entzündungen im Auge oft nicht bemerken oder keine Beschwerden äussern, bleibt die Erkrankung manchmal lange unentdeckt. Besonders häufig tritt Uveitis bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen wie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) auf. Im Gegensatz zu Erwachsenen verursacht die Uveitis bei Kindern oft keine Schmerzen oder Rötungen, sodass sie erst erkannt wird, wenn die Sehfähigkeit bereits beeinträchtigt ist. Daher sind bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen regelmässige augenärztliche Kontrollen besonders wichtig, um frühzeitig eine Behandlung einzuleiten und Komplikationen wie Linsentrübungen oder bleibende Sehschäden zu vermeiden. Die Therapie erfolgt ähnlich wie bei Erwachsenen mit Augentropfen, immunsuppressiven Medikamenten oder Biologika, jedoch in einer speziell angepassten Dosierung. Da die Krankheit das Sehvermögen in einer wichtigen Entwicklungsphase beeinflussen kann, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kinderärztinnen, Augenärztinnen und Kinderrheumatologinnen entscheidend.


Vorbeugen, Prävention

Da eine Uveitis häufig mit anderen Erkrankungen assoziiert ist, ist eine gute allgemeine Gesundheitsvorsorge der beste Weg zur Prävention. Regelmässige Augenuntersuchungen sind wichtig, um frühzeitig Anzeichen einer Uveitis zu erkennen.


Nachsorge

Nach einer überstandenen Uveitis sind regelmässige Kontrollen bei der Augenärztin oder dem Augenarzt wichtig. Besonders der Augeninnendruck sollte überwacht werden, um mögliche Folgeerkrankungen wie ein Glaukom frühzeitig zu erkennen. Je nach Ursache der Uveitis kann eine langfristige Therapie erforderlich sein, um erneute Entzündungen zu verhindern.


Prognose

Die Prognose variiert stark und hängt von der Ursache, dem Verlauf und der Reaktion auf die Behandlung ab. Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung kann die Entzündung oft kontrolliert werden, was zu einer guten langfristigen Sicht führt.


Häufige Fragen

Ist eine Uveitis ansteckend?

Nein, eine Uveitis selbst ist nicht ansteckend. Sie kann jedoch durch infektiöse Erkrankungen verursacht werden, die potenziell übertragbar sind. Die Uveitis als solche stellt aber keine Ansteckungsgefahr für andere dar.

Wie lange dauert eine typische Uveitis-Behandlung?

Die Dauer der Uveitis-Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung ab. Manche Fälle können innerhalb weniger Wochen mit Steroiden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden, während andere eine langfristige Behandlung oder den Einsatz von Immunsuppressiva über mehrere Jahre erfordern.

Kann ich meine normalen Aktivitäten fortsetzen, wenn ich an einer Uveitis erkrankt bin?

Viele Patienten können ihre normalen Aktivitäten fortsetzen, müssen jedoch möglicherweise Anpassungen vornehmen, um Beschwerden zu minimieren. Dies kann beispielsweise das Tragen von Sonnenbrillen umfassen, um die Lichtempfindlichkeit zu verringern. In schweren Fällen kann eine Einschränkung der Aktivitäten notwendig sein, bis die Entzündung unter Kontrolle ist.

Könnte meine Uveitis wiederkehren?

Ja, eine Uveitis kann wiederkehren. Manche Patienten erleben nur eine einzige Episode, während andere chronische oder wiederkehrende Entzündungen haben können. Eine regelmässige Nachsorge ist wichtig, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Weitere Formen der Uveitis

Anteriore Uveitis
Die anteriore Uveitis ist eine Entzündung im vorderen Teil des Auges, die oft plötzlich beginnt und starke Beschwerden verursachen kann.
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Posteriore Uveitis
Die posteriore Uveitis ist eine Entzündung, die den hinteren Teil des Auges betrifft, insbesondere die Netzhaut und die Aderhaut.
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Intermediäre Uveitis
Die intermediäre Uveitis ist eine Entzündung im mittleren Bereich des Auges. Sie betrifft vor allem den Glaskörper, eine gelartige Substanz, die das Auge ausfüllt, sowie Teile der Aderhaut und der Netzhaut.
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Panuveitis
Die Panuveitis ist eine seltene, aber schwerwiegende Entzündung, die das gesamte Auge betrifft. Sie schliesst die vordere, mittlere und hintere Augenregion ein
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Herpetische Uveitis
Die herpetische Uveitis ist eine Entzündung im Inneren des Auges, die durch Herpesviren verursacht wird. Sie kann zu Rötungen, Schmerzen und verschwommenem Sehen führen.
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Die Toxoplasmose Chorioretinitis ist eine Augenentzündung, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird.
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