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Rheumatoide Arthritis (RA)

Die rheumatoide Arthritis (RA), früher auch chronische Polyarthritis genannt, ist die am weitesten verbreitete entzündliche Gelenkserkrankung. Die chronische Erkrankung verursacht dabei Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken. Teilweise sind auch Sehnenscheiden sowie Schleimbeutel betroffen.

Ursache

Die Ursache der rheumatoiden Arthritis ist bis heute nicht vollständig klar. Man nimmt jedoch an, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Dabei greift das körpereigene Immunsystem Gewebe und Bindegewebe an. Ausserdem besteht eine genetische Veranlagung. Dementsprechend trirtt die Erkrankung bei Geschwistern und Kindern von Betroffenen deutlich gehäuft auf. Zudem ist auch Rauchen ein möglicher Auslöser für die Erkrankung.


Häufigkeit

Rheumatoide Arthritis betrifft in der Schweiz rund 85’000 Menschen. Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr, tritt jedoch in jedem Alter auf. Weiterhin kommt die Krankheit bei Frauen etwa dreimal häufiger vor als bei Männern.

Rheumatoide Arthritis

Zu den ersten Symptomen einer rheumatoiden Arthritis zählen oft beidseitig auftretende schmerzhafte Schwellungen an den Fingergrundgelenken sowie Handgelenken.


Symptome und Beschwerden

Die Symptome und Beschwerden einer rheumatoiden Arthritis sind vielfältig und ändern sich auch gelegentlich im Laufe der Krankheit.

Allgemeinsymptome:

  • Müdigkeit
  • Leichtes Fieber, Schwitzen in der Nacht
  • selten Gewichtsabnahme

Anfängliche Symptome:

  • Schwellungen und Schmerzen meist in den kleinen Finger- und Zehengelenken
  • Morgensteifigkeit (unbewegliche Gelenke nach dem Aufwachen für bis zu 1 Stunde, Besserung durch Bewegung)
  • Die Symptome treten meistens symmetrisch an beiden Körperhälften auf

Symptome im weiteren Krankheitsverlauf:

  • Schwellungen und Schmerzen in weiteren Gelenken wie Ellbogen, Schulter, Knie und Hüfte
  • Schwellungen und Schmerzen der Sehnenscheiden und Schleimbeutel
  • manchmal Nackenschmerzen und Nackensteifigkeit
  • Rheumaknoten der Haut

Wenn man die rheumatoide Arthritis nicht behandelt, greifen die Entzündungsprozesse mit den Jahren unter Umständen auch weitere Organe wie Herz, Lunge, Augen oder Gefässe an.


Diagnose

Die Diagnosestellung der rheumatoiden Arthritis erfordert viel Erfahrung. Neben einer ausführlichen Befragung und körperlichen Untersuchung kommen daher auch verschiedene Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren zum Einsatz.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung inspiziert man vor allem die Gelenke und tastet sie auf entzündliche Veränderungen ab. Mit einer Funktionsprüfung prüft man die aktive und passive Beweglichkeit, die Bandstabilität der Gelenke sowie die Muskelkraft. Ergänzend erfolgt danach eine allgemeine körperliche Untersuchung, um einen möglichen weiteren Organbefall frühzeitig zu erfassen.

Blutuntersuchung

Im Rahmen einer Blutuntersuchung sucht man überdies Entzündungsmarker, Rheumafaktoren und weitere spezifische Antikörper. Allerdings ist es nicht immer möglich, diese bei der rheumatoiden Arthritis nachzuweisen.

Bildgebende Verfahren

Durch eine Röntgenuntersuchung zeigt sich das Ausmass der Schäden an den Gelenken. Diese treten jedoch meistens erst später im Laufe der Erkrankung und nicht schon zu Beschwerdebeginn auf.

Eine Ultraschalluntersuchung weist zusätzlich Entzündungen der Gelenke, Sehnenscheiden oder Schleimbeutel nach, die beim Röntgen nicht sichtbar sind. Je nach Erscheinungsform setzt man weitere bildgebende Verfahren (z. B. MRT, Szintigraphie) ein.


Behandlung

Da die Beschwerdeintensität und die Krankheitsausprägung von Person zu Person unterschiedlich sind, plant man die Behandlung einer rheumatoiden Arthritis stets individuell. Um irreversiblen Gelenkschäden vorzubeugen, ist es jedoch empfehlenswert, die Erkrankung so früh wie möglich zu behandeln und regelmässig zu kontrollieren.

Medikamentöse Behandlung

Mit Medikamenten hemmt man die Entzündungen oder stoppt sie idealerweise vollständig. Die Therapie erfolgt schrittweise und wird bei fehlendem Ansprechen weiter ausgebaut.

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind entzündungshemmende Schmerzmittel, die häufig vorübergehend oder ergänzend zum Einsatz kommen.
  • Kortison hindert Entzündungszellen daran, sich im Gewebe auszubreiten und dort Entzündungen auszulösen. Es ist sehr schnell und effektiv wirksam, sollte jedoch aufgrund der bei längerem Gebrauch auftretenden Nebenwirkungen nicht als Dauertherapie eingesetzt werden. Kortison kann auch direkt in einzelne Gelenke gespritzt werden.
  • Kortison-sparende konventionelle Basismedikamente sollten rasch zum Einsatz kommen. Allerdings entfaltet sich ihre Wirkung häufig erst nach mehreren Wochen, weswegen sie anfänglich meist überlappend zu Kortison verabreicht werden. Sie dämpfen die Immunreaktion und hemmen oder unterbinden die Entzündungen.
  • Biologika sind biotechnologisch hergestellte Basismedikamente, die bei unzureichendem Ansprechen auf die herkömmlichen Basismedikamente oder bei schwerer Krankheitsausprägung zum Einsatz kommen. Sie werden direkt in den Blutkreislauf oder unter die Haut verabreicht und greifen präziser als herkömmliche Basismedikamente in die immunologischen Entzündungsprozesse ein.
  • Gezielte synthetische Basismedikamente stellen die neueste Medikamentenklasse dar. Ihr Vorteil besteht in der guten und schnellen Steuerbarkeit.

Operation

Wenn eine chronische Entzündung eines Gelenks nicht gestoppt werden kann, kann die entzündete Gelenkhaut operativ entfernt werden. Ist ein Gelenk bereits vollständig zerstört, kann es im Rahmen einer Operation durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden.

Physiotherapie

Durch ergänzende Physiotherapie können bei der rheumatoiden Arthritis die Beweglichkeit der Gelenke verbessert bzw. erhalten, Muskeln gekräftigt und Schmerzen gelindert werden.

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