Brustkrebs / Mammakarzinom
Da die Lymphgefässe der Brustdrüse hauptsächlich in Richtung Achselhöhle verlaufen, bilden sich bei Brustkrebs häufig Ableger in den Lymphknoten der Achselhöhlen. Neben den Lymphknoten sind darüber hinaus gelegentlich auch die Knochen betroffen. Metastasen können aber auch in anderen Organen wie z. B. Leber, Lunge oder Hirn auftreten.
Häufigkeit
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei der Frau. In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 6’000 Frauen neu am Mammakarzinom. Anders ausgedrückt erkrankt jede 13. Frau bis zum 70 Lebensjahr an Brustkrebs. Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose liegt bei 64 Jahren. 20 % der Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch unter 50 Jahre alt.
Brustkrebs beim Mann
Selten tritt Brustkrebs auch bei Männern auf. In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 50 Männer daran. Bei Männern mit Brustkrebs liegt dabei häufig eine erbliche Ursache vor. Daher sollte hier immer eine genetische Beratung und in der Regel auch ein Gentest erfolgen.
Symptome
Brustkrebs verursacht lange keine Symptome. Spürbare Symptome treten erst bei einer Tumorgrösse von ca. 1 cm auf. Zu den möglichen Symptomen zählen unter anderem:
- ein Knoten oder eine Verhärtung in der Brust
- geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle, unterhalb des Schlüsselbeins oder seitlich des Brustbeins
- ein neu auftretender Grössen- oder Formunterschied zwischen beiden Brüsten
- Hautveränderungen wie plötzlich auftretende Entzündungen, Rötungen oder Orangenhaut
- entzündliche Veränderungen oder eine plötzliche Flüssigkeitsabsonderung der Brustwarze, ev. mit Blut vermischt
Alle diese Beschwerden können auch auf anderen Krankheiten oder dem weiblichen Zyklus beruhen. Trotzdem ist hierbei stets eine ärztliche Abklärung angezeigt.
Diagnose
Früherkennungsuntersuchungen erhöhen die Chance, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu entdecken. Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto höher sind in der Regel die Heilungschancen und desto weniger eingreifend ist die Therapie.
Klinische Untersuchung
Bei der klinischen Untersuchung werden zunächst die Brust und die Achselhöhlen abgetastet und auf sichtbare Veränderungen hin untersucht. Brustkrebs ist jedoch erst ab einer gewissen Grösse tastbar. Die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren ist daher die Mammographie, eine Röntgenuntersuchung der Brust.
Mammographie
Bei der Mammographie werden von jeder Brust mindestens zwei Aufnahmen aus verschiedenen Richtungen gemacht. Da die Brust dafür zwischen zwei Glasplatten zusammengedrückt wird, kann die Untersuchung unangenehm sowie etwas schmerzhaft sein.

Die Mammographie ist die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren.
Mammasonographie
Zur Abklärung von auffälligen Befunden, die sich bei der Mammographie oder der klinischen Untersuchung ergeben haben, dient die Mammasonographie. Dabei wird die gesamte Brust mit Ultraschall untersucht.
Gewebeanalyse
Eine Gewebeanalyse liefert überdies Klarheit darüber, ob es sich um Krebs handelt, und falls ja, um welche Krebsart. Zur Entnahme einer Gewebeprobe wird dementsprechend eine Biopsie durchgeführt, welche ambulant sowie unter örtlicher Betäubung erfolgt.
Behandlung
Die hauptsächlichen Therapien bei Brustkrebs sind die Operation, die Strahlentherapie oder eine medikamentöse Therapie (Chemotherapie, antihormonelle Therapie). Oft besteht die Behandlung von Brustkrebs darüber hinaus aus einer Kombination dieser Therapien.
Operation
Brustkrebs wird in den meisten Fällen operiert. Ist der Tumor im Verhältnis zur Brustgrösse klein, kann die Brust dabei erhalten werden. In ca. einem Drittel aller Brustkrebsfälle empfehlen Fachleute hingegen die Entfernung der Brust (Mastektomie). Nach einer Mastektomie kann die Brust aus eigenem Körpergewebe oder mit Implantaten durch einem Brustwiederaufbau rekonstruiert werden.
Strahlentherapie
Nach einer brusterhaltenden Operation erfolgt in der Regel eine Bestrahlung, um das Risiko eines örtlichen Rückfalls zu verringern. Die Röntgenstrahlen lösen bei möglicherweise verbliebenen Tumorzellen den frühzeitigen Zelltod aus.

Die Strahlentherapie verringert das Risiko eines örtlichen Rückfalls nach einer Operation.
Medikamentöse Therapie
Bei Brustkrebs wird nach der Operation meistens eine medikamentöse Nachbehandlung durchgeführt. Dadurch wird das Risiko einer Metastasenbildung reduziert. Je nach Stadium, Tumoreigenschaften sowie Alter und Begleiterkrankungen besteht sie in einer Chemotherapie, Antihormontherapie, Antikörpertherapie oder einer Kombination dieser Therapien.
Nachsorge
Die Nachsorge schliesst sich an die Therapie an und erfolgt in Zusammenarbeit mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Hausarzt. Durch Nachsorgeuntersuchungen sollen ein Tumorrückfall oder ein Zweittumor früh entdeckt werden.
Dadurch können frühzeitig wieder Therapiemassnahmen eingeleitet werden, was die Heilungschancen verbessert. Der Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt zur Tumornachsorge ist daher sehr wichtig. In der Regel wird zusätzlich zur körperlichen Untersuchung einmal jährlich eine Mammographie durchgeführt.