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Ambulantisierung nimmt Fahrt auf

Die Entwicklung «ambulant vor stationär» setzte sich 2022 fort. Mit der Eröffnung eines Ambulanten Operationszen­trums (AOZ) reagierte das KSW räumlich auf diesen Trend und ermöglicht dadurch vereinfachte Prozesse und Abläufe. Das Jahr brachte auch Herausforderungen: Das Notfallzen­trum erfuhr eine hohe Auslastung und der Fachkräftemangel hielt weiter an.

Im Jahr 2022 behandelte das KSW 26’802 Patientinnen und Patienten stationär. Bei der Anzahl Austritte stationärer Patientinnen und Patienten wurde damit im Vergleich zum Vorjahr (2021: 28’134) ein Rückgang von 4,7% verzeichnet. Dieser Rückgang ist auf den Fachkräftemangel – der sich insbesondere in der Pflege als Folge der Corona-Pandemie akzentuierte – und die dadurch notwendigen temporären Bettenschliessungen zurückzuführen.

Die Anzahl Taxpunkte für ambulante Behandlungen hingegen ist um 5,7% angestiegen – von 133 Mio. Taxpunkten im Vorjahr auf 140,5 Mio. im Jahr 2022. Diese verteilten sich auf 322’384 ambulante Konsultationen, die nebst Grundkonsultationen zum Beispiel auch Behandlungen in der Physiotherapie, der Ernährungsberatung oder der Dialyse beinhalten.

Der Anteil der zusatzversicherten Personen hat sich nur leicht verändert: 80% der stationären Patientinnen und Patienten waren grundversichert, 13,9% waren halbprivat und 6,1% privat versichert (Vorjahr: 79,6%, 14,2% und 6,2%). Der Case Mix Index (CMI), der den durchschnittlichen Schweregrad der Fälle angibt, hat sich nochmals leicht erhöht (1,047 gegenüber 1,039 im Vorjahr). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist leicht angestiegen und betrug 2022 4,9 Tage (2021: 4,8 Tage).

2022 haben am KSW 1’918 Babys das Licht der Welt erblickt – das sind 2 weniger als im Vorjahr. Es wurden 37 Zwillingspaare geboren. Wie bereits im Vorjahr gab es keine Drillingsgeburt. Es wurden mehr Jungen geboren als Mädchen; mit 993 Jungen ist deren Zahl im Vergleich zu 2021 (972) überproportional gestiegen. Die Zahl der Geburten von Mädchen ist hingegen von 948 auf 925 gesunken.

Herausforderung demografischer Wandel
Die Gesamtbevölkerung in der Schweiz wächst, und die Menschen werden immer älter: Die Verbesserung der Lebensbedingungen und der medizinische Fortschritt führen zu einem Anstieg der Lebenserwartung. Auch im Jahr 2022 hat sich das KSW mit den Veränderungen durch den demografischen Wandel auseinandergesetzt. Beim Eintritt von Patientinnen und Patienten wird vermehrt ein ganzheitlicher Prozess gewählt, um Interprofessionalität und interdisziplinäre Behandlungen zu ermöglichen. Das ist besonders bei multimorbiden älteren Personen mit umfassenderen und komplexeren Krankheitsbildern wichtig.

Mit der Inbetriebnahme des Neubaus wurden die Hämodialysestation und der Bereich für die Sprechstunde der Nephrologie in hellen Räumlichkeiten zusammengeführt und bieten nun mehr Komfort.

28'134
2021
26'802
2022
26'802 (-4.7%)
Austritte Patientinnen / Patienten stationär
304'421
2021
322'384
2022
322'384 (+5.9%)
Ambulante Konsultationen
1,039
2021
1,047
2022
1,047 (+0.8%)
CMI (Case Mix Index)
132'987'243
2021
140'532'981
2022
140'532'981 (+5.7%)
Taxpunkte ambulante Leistungen

Ambulantisierung am KSW auch räumlich umgesetzt
Eine Entwicklung zur Ambulantisierung zeigt sich auch bei den Operationen. Vor fünf Jahren wurden noch 69,8% aller Operationen am KSW stationär durchgeführt und 30,2% ambulant. Im Jahr 2022 machten die ambulanten Operationen bereits 34,2% aller Eingriffe aus. Dies entspricht dem internationalen Trend und der Strategie «ambulant vor stationär». Die Ambulantisierung ist dank der Einführung und Weiterentwicklung neuer Operationstechniken wie der minimalinvasiven Operation möglich.

Die Eröffnung des spitalinternen Ambulanten Operationszentrums im August 2022 ermöglicht es dem KSW, die Prozesse zu vereinfachen und eine hohe Effizienz sicherzustellen. So wird zum Beispiel das Konzept der «same day surgery» angewendet, nach dem Operationen von kleinen Teams durchgeführt werden.

Anders als an anderen Spitälern befindet sich das AOZ auf dem Areal des KSW – in unmittelbarer Nähe zum übrigen Operations- und Spitalbetrieb – und bietet Patientinnen und Patienten bei minimaler Aufenthaltsdauer höchste Sicherheitsstandards. Bei Bedarf kann in kürzester Zeit auf personelle, technische und infrastrukturelle Ressourcen der stationären Bereiche des KSW zurückgegriffen werden. Von Mitte August bis zum Jahresende wurden im AOZ bereits 2’461 Operationen durchgeführt.

Im Frühjahr mussten zeitweise 10 bis 15% der elektiven Eingriffe verschoben werden, da die Anzahl der Notfallpatientinnen und -patienten stark anstieg und das notwendige Fachpersonal fehlte. Um das bestehende Personal nicht zu überlasten, wurden zeitweise Operationsstrassen geschlossen. Das hat zur Folge, dass mit 18’270 Operationen gesamthaft ein Rückgang von 6,1% im Vergleich zum Vorjahr (2021: 19’465) zu verzeichnen ist.

18'270
Operationen im Jahr 2022
ø 50
Operationen pro Tag

Hohe Auslastung des Notfallzentrums 
Im Jahr 2022 waren die Spitäler schweizweit mit einem unerwarteten, sprunghaften Anstieg von Notfällen konfrontiert. Auch das KSW hatte ein sehr hohes Patientenaufkommen im interdisziplinären Notfallzentrum zu bewältigen, das den Erwachsenen- und den Kindernotfall sowie die Notfallpraxis umfasst. 2022 wurde mit total 66’939 Notfallkonsultationen eine Steigerung von 21,6% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Bei den Kindernotfällen belief sich der Anstieg gar auf 32,5% (2022: 24’513 im Vergleich zu 2021: 18’500).

55'232
2018
56'111
2019
48'200
2020
55'070
2021
66'939
2022
66'939
Notfallkonsultationen

Diese Entwicklung ist auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen: Bei etwa 30% aller Konsultationen handelt es sich um Patientinnen und Patienten mit wenig gravierenden Verletzungen und Erkrankungen, die in der Notfallpraxis behandelt werden konnten. Sie suchten direkt den Notfall auf, statt ihren Hausarzt zu konsultieren oder sich in einer Apotheke beraten zu lassen. Erschwerend hinzu kam eine hohe Auslastung durch RSV-Infektionen, Influenza, Magen-Darm-Erkrankungen und COVID-19. Da auch viele Mitarbeitende an diesen Infektionen erkrankten, gab es empfindliche Personalengpässe.

Weil die Anzahl der Notfallpatienten Ex­tremwerte erreichte, musste das KSW vereinzelt ­Patientinnen und Patienten in andere Spitäler verlegen, sofern es der Gesundheitszustand zuliess. Umgekehrt behandelte das KSW bei freien Kapazitäten Patientinnen und Patienten von anderen Spitälern. Als Zentrumsspital übernimmt das KSW aus medizinischen Gründen mehr Hilfesuchende von den Regionalspitälern als umgekehrt. Das KSW stand dabei mit anderen Spitälern in der weiteren Umgebung und der Gesundheitsdirektion in regelmässigem Austausch. Die hohe Auslastung der Notfallzentren wird schweizweit auch künftig ein Thema bleiben. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, hat das KSW 2022 eine Arbeitsgruppe gebildet, welche die Prozesse im Notfallzentrum evaluiert und Optimierungsmassnahmen erarbeitet.

24'513
Konsultationen Kindernotfall


Zu Beginn der Pandemie im März 2020 zeigt sich im Kindernotfall ein klarer Einbruch der Konsultationen. Ab 2021 ist ein stetiger Anstieg ersichtlich. Mit 2755 Konsultationen im Dezember 2022 stiess der Kindernotfall an seine Belastungsgrenze.

Rettungsdienst mit neuer Standortstrategie
Der Rettungsdienst Winterthur ist ein wichtiger Teil der Versorgungskette und stellt die Notfallversorgung ausserhalb des Spitalbetriebs sicher. Im Jahr 2022 verzeichnete der Rettungsdienst Winterthur 13’307 Einsätze von Notarzt- und Rettungsfahrzeugen, was einer Zunahme von 9,6% entspricht. Bereits im vorhergehenden Jahr war die Zahl der Einsätze um 8% gestiegen, was unter anderem auf die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur zurückzuführen ist. Erschwerend kamen im Jahr 2022 längere Einsatzzeiten bzw. Wege des Rettungsdienstes hinzu: Notfallaufnahmen übernahmen Patientinnen und Patienten vereinzelt nur noch bei vitaler Gefährdung. Deshalb musste der Rettungsdienst auch weiter entfernte Notfallaufnahmen anfahren. Die Rettungsteams haben zudem vermehrt Verlegungseinsätze geleistet.

11'114
2018
11'224
2019
11'236
2020
12'139
2021
13'307
2022
13'307
Einsätze des Rettungsdienstes

Nach Vorgaben des Interverbands für Rettungswesen und der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich müssen Rettungsfahrzeuge bei vitaler Gefährdung bei 90% der Ereignisse den Einsatzort innert 15 Minuten (Hilfsfrist) erreichen. Um diese Hilfsfrist trotz zunehmendem Verkehr sicherzustellen, hat der Rettungsdienst Winterthur Anfang 2022 eine neue, dezentrale Standortstrategie umgesetzt und die Rettungsdienst-Standorte von zwei auf drei Stützpunkte ausgeweitet. Zusätzlich zur zentralen Wache beim KSW ist neu ein Stützpunkt bei der Feuerwehrwache in Andelfingen positioniert. Die Wache in Kemptthal wurde durch einen neuen Standort in Weisslingen ersetzt.

Durch die Anpassung der Standorte konnte die Hilfsfrist besonders im nördlichen Teil des Einsatzgebiets besser eingehalten werden; über den gesamten Einsatzbereich belief sich der Zielerreichungsgrad auf 92%.

92 %
Bei 92% Erreichung des Einsatzortes innert 15 min

Post-COVID wird länger spürbar sein
COVID-19 beschäftigte das Kantonsspital Winterthur auch 2022. Das KSW und Medbase haben während der Pandemiejahre gemeinsam das Testzentrum Winterthur-Töss und das Impfzentrum Winterthur betrieben. Im Impfzentrum und am KSW wurden 2022 total 68’859 Impfdosen verabreicht. Insgesamt wurden 78’640 COVID-19-PCR-Tests durchgeführt, davon 38’830 am KSW und 24’650 im Testzentrum Töss. Weil der Bund die Kosten von COVID-19-Tests ab 2023 nicht mehr übernimmt, wurden diese Testinfrastrukturen per 31. Dezember 2022 geschlossen.

Weitaus spürbarer als die Anzahl Infektionen war im Jahr 2022 die Auseinandersetzung mit Post-COVID. Langanhaltende Symptome nach einem COVID-Infekt sind weiterhin ein Thema, weshalb unter der Leitung der Pneumologie am KSW eine interprofessionelle Post-COVID-Sprechstunde aufgebaut wurde. Im Jahr 2022 erfolgten 195 Erstkonsultationen.

In einer gemeinsamen Studie mit dem Institut für Physiotherapie der ZHAW (unterstützt durch einen Forschungsbeitrag von Lunge Zürich) konnte gezeigt werden, dass der interprofessionelle Ansatz bei den meisten Betroffenen zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes, der Fatigue und der physischen Ausdauer geführt hat.

Die beiden Pandemiejahre haben zudem zu einer Akzentuierung des Fachkräftemangels geführt. Viele Personen waren zwei Jahre lang ­beruflich sehr stark ausgelastet. Das ist heute noch spürbar, und Fachkräfte wünschen flexiblere Arbeitszeiten oder Teilzeitpensen.

68'859
Verabreichte Impfdosen am KSW und im Impfzentrum Winterthur
78'640
Durchgeführte COVID-19-PCR-Tests am KSW und im Testzentrum Töss
195
Erstkonsultationen in der interprofessionellen Post-COVID-Sprechstunde

Kooperationen
Die Entwicklung im Gesundheitswesen erfordert strategische Partnerschaften und Kooperationen zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen. Das KSW pflegt deshalb eine Reihe von Kooperationen, insbesondere um Beschaffungen, das medizinische Angebot sowie die Attraktivität für Fachkräfte zu verbessern.

Im Jahr 2022 gingen das GZO Spital Wetzikon und das Kantonsspital Winterthur eine Kooperation ein, um gemeinsam zur Optimierung der Gesundheitsversorgung im Raum Zürcher Oberland–Winterthur beizutragen. Die Chirurgieteams beider Einrichtungen entwickelten innerhalb der Partnerschaft ein Modell zur integrierten und spezialisierten chirurgischen Versorgung in der Region.

Konkret werden Fachkräfte beider Institutionen je nach medizinischem Bedarf und Möglichkeiten aufgeboten und an beiden Spitälern eingesetzt. Bestehende Behandlungspfade werden beurteilt und im Rahmen der Zusammenarbeit optimiert.

Bisherige gemeinsame Projekte wie das Weiterbildungsnetzwerk für angehende Chirurginnen und Chirurgen, das Adipositas-Netzwerk und der gemeinsam organisierte Kaderärztedienst haben gezeigt, dass durch die Zusammenarbeit ein deutlicher Mehrwert für Patientinnen und Patienten sowie die Behandlungsteams entsteht. Es ist denkbar, dass sich aus dieser Kooperation ein Netzwerk mit weiteren Partnern bildet, um die Gesundheitsversorgung im Kanton Zürich weiter zu optimieren.

KSW-interne Forschungsprojekte erhalten Unterstützung

Forschung hat am KSW einen hohen Stellenwert, obwohl es kein Universitätsspital ist. Das KSW fokussiert sich dabei auf Projekte in der angewandten klinischen Forschung. Als grosses Zen­trumsspital nimmt das KSW an einer Vielzahl von klinischen Studien teil, mit denen mehr Wissen über neue Behandlungsmöglichkeiten gewonnen werden kann. Damit ist das KSW auch attraktiv für Fachkräfte mit Forschungsinteresse. Ausserdem bietet die Forschungstätigkeit am KSW Patientinnen und Patienten Zugang zu neuen Therapien und unterstützt die Ausbildung der Mitarbeitenden.

Im Jahr 2022 wurden am KSW 22 neue Forschungsprojekte gestartet und 250 wissenschaftliche Publikationen herausgegeben. Seit 2022 unterstützt das KSW kleinere Projekte finanziell, insbesondere solche, die kaum Zugang zu Fördermitteln erhalten. Diese Unterstützung wird von den Forschenden sehr geschätzt. Studien werden aus fachlichem Interesse und auf eigene Initiative der Fachpersonen durchgeführt. Sie müssen in der Regel finanziell selbsttragend sein; die pharmazeutische Industrie, Verbände, Stiftungen oder der Nationalfonds bieten dabei finanzielle Unterstützung.

250
wissenschaftliche Publikationen wurden im Jahr 2022 am KSW herausgegeben.

Zertifizierungen: Nachgewiesene Qualitätsstandards

2022 hat das KSW sechs Erstzertifizierungen und zahlreiche Rezertifizierungen erlangt. Einige Angebote werden jährlich überprüft und zertifiziert. Als Zentrumsspital verfügt das KSW in überdurchschnittlich vielen Bereichen über Qualitätslabel und Zertifizierungen. Sie sind ein Nachweis dafür, dass Behandlungen systematisch hohe Qualitätskriterien erfüllen. Gleichzeitig bestätigen sie das medizinische Personal in seiner Arbeit und gewährleisten für die Patientinnen und Patienten, dass eine evidenzbasierte und hochstehende Behandlung erfolgt. Für einzelne medizinische Angebote wird für den Erhalt eines Leistungsauftrags vom Kanton eine Zertifizierung vorausgesetzt.

Zertifikate erlauben zudem, fachspezifische Zentren zu bilden und Kompetenzen aus unterschiedlichen Fachbereichen zu bündeln. Das ­Tumorzentrum Winterthur, das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gleich für mehrere onkologische Fachgebiete zertifiziert wurde, bietet hierfür ein gutes Beispiel.

Alterstraumazentrum Winterthur – März 2022

  • Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
  • Zusammenarbeit Unfallchirurgie und Altersmedizin

Anerkanntes bariatrisches Zentrum (SMOB) – April 2022

  • Swiss Society for the study of morbid Obesity and metabolic disorders
  • Zusammenarbeit der Bauchchirurgie, der Endokrinologie / Diabetologie und der Ernährungsberatung

Tumorzentrum Winterthur – Mai 2022

  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und ISO 9001
  • Rezertifizierung der Organzentren Bauch, Lunge, Urologie, Brust, Gynäkologie, Lymphome und Leukämien; Erstzertifizierung Sarkome

Radio-Onkologie – Mai 2022

  • ISO 9001
  • als eigenständiger Bereich zertifiziert

Brustzentrum, Plastische Chirurgie – Juli 2022

  • Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC)
  • Zertifizierung als «Einrichtung mit Spezialisierung für mikrochirurgische Brustrekonstruktion»

Hernienzentrum – August 2022

  • Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)
  • Einwandfreie Behandlung bei über 900 Eingriffen pro Jahr – meist ambulant und minimalinvasiv

Brustzentrum Winterthur-Bülach – September 2022

  • Qualitätslabel der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie
  • Spitalübergreifende Zusammenarbeit mit dem Spital Bülach

Zentrum für Intensivmedizin – November 2022

  • Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin
  • Zertifizierung Intensivstation

Blickpunkt Patientenpfad: Knappe Ressourcen gut eingesetzt

2022 standen für den Bereich Pflege und Aufenthalt insbesondere der Umzug in den Neubau und der Personalmangel im Zentrum. In keinem anderen Bereich ist der Fachkräftemangel derart spürbar wie in der Pflege. Hier gilt es daher umso mehr, Synergien zu nutzen und Ressourcen richtig einzusetzen.

Der Bereich Pflege und Aufenthalt ist in der sechsköpfigen Geschäftsleitung vertreten und gewährleistet effiziente und strukturierte Abläufe in der Patientenversorgung über das gesamte KSW. Neben der Fachführung Pflege sind auch Dienstleistungen wie Gästeservice, Patientendisposition, Nachsorgemanagement oder das Sprechstundenzentrum diesem Bereich angegliedert. Die einzelnen Pflegeteams werden weiterhin von den Kliniken, Zentren und Instituten geführt.

Neubau in wenigen Tagen bezogen
Mit dem Umzug in den Neubau erhielten viele Pflegeteams nicht nur einen neuen Arbeitsort, sondern sahen sich auch mit neuen Abläufen konfrontiert: Bestehende Prozesse wurden optimiert und neue eingeführt, Teamkonstellationen haben sich geändert und Mitarbeitende mussten sich an neue Systeme gewöhnen. Die agilen Teams haben sich schnell an die neuen Rahmenbedingungen angepasst. Um die Patientinnen und Patienten in den neuen Räumlichkeiten weiterhin in hoher Qualität zu pflegen und die Zufriedenheit weiter zu steigern, gilt es nun, die Synergien innerhalb der Teams bestmöglich zu nutzen. Eine patientenfokussierte Lösung steht dabei stets im Vordergrund.

130'687
Pflegetage im Jahr 2022
358 Jahre
kumuliert

Besonders in der Pflege stark spürbar – der Fachkräftemangel
Fachkräftemangel herrscht vielerorts – besonders spürbar ist er jedoch in den Pflegeberufen. Die Pandemie und die Infektionswellen haben den Pflegenden viel abverlangt. Ausfälle und Fluktuation nahmen zu, und wegen der Austrocknung des Arbeitsmarktes wurde es zunehmend schwierig, Pflegepersonal zu rekrutieren. Die zentrale Patientendisposition spielt eine entscheidende Rolle, um eine optimale Ressourcenauslastung zu gewährleisten. Damit die Pflege bestmöglich entlastet und unterstützt werden kann, liegt der Fokus auf der Definition der Aufgaben und der Optimierung von Prozessen: Welche Aufgaben führen Pflegepersonen aus und welche können an andere Berufsgruppen abgegeben werden? Ziel ist es, Pflegefachpersonen von Aufgaben zu entlasten, die keine pflegerische Kompetenz verlangen. So wurden 2022 am KSW zum Beispiel vermehrt Mitarbeitende des Room-Service und der Gäste­betreuung für verschiedene Dienstleistungen auf den Bettenstationen, aber auch im Notfallzen­trum eingesetzt.

Massnahmen gegen den Fachkräftemangel
Im November 2021 hat die Schweizer Stimm­bevölkerung die Pflegeinitiative angenommen; konkrete Massnahmen auf Bundesebene stehen jedoch noch aus. Das KSW ist in mehreren Gremien vertreten und trägt aktiv dazu bei, die Umsetzung von Massnahmen voranzutreiben. Um bestehende Mitarbeitende am KSW zu halten und auch für neue Mitarbeitende ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, hat das Spital bereits 2022 diverse Massnahmen realisiert und weitere für das Jahr 2023 beschlossen. Vertiefende Informationen sind im Kapitel «Human Resources» nachzulesen.