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Anspruchsvolles Jahr der Veränderungen

Das KSW blickt auf ein herausforderndes Jahr 2022 zurück, das nur dank dem grossen Einsatz des Personals bewältigt werden konnte. Ohne das Miteinander und die grosse Flexibilität wäre es wohl kaum möglich gewesen, Projekte wie den Umzug ins neue Spitalgebäude samt Implementierung neuer Abläufe und Teams zu meistern – und dies unter den Vorzeichen des Fachkräftemangels. Trotz grosser Anstrengungen resultiert 2022 ein Verlust. Das KSW ist stark gefordert, um das Spital auf allen Ebenen weiterzuentwickeln.

Wir blicken auf ein intensives Geschäftsjahr zurück. Nach über zehn Jahren Planungs- und Bauzeit haben wir im Februar den Neubau bezogen. Die Mitarbeitenden haben diese logistische Herausforderung mit Bravour gemeistert. Wir sind stolz, unseren Patientinnen und Patienten eine topmoderne, komfortable Infrastruktur bieten zu können. Auch die Führungsorganisation haben wir per Anfang Jahr angepasst, um den Herausforderungen des Wachstums, der Komplexität und der Spezialisierung zu entsprechen. Die ehemalige Spitalleitung wurde durch eine sechsköpfige Geschäftsleitung abgelöst. Ergänzt wird sie durch die erweiterte Geschäftsleitungskonferenz.

Dr. oec. Hansjörg Lehmann, CEO und Dr. jur. Franz Studer, Präsident des Spitalrats

Kapazitätsengpässe forderten Flexibilität

Die Pandemie hat wiederum eine wesentliche Rolle gespielt. Im Unterschied zu den Vorjahren haben nicht primär die Behandlungen der Patientinnen und Patienten mit COVID-19 das System überlastet. Ermüdungserscheinungen und die höhere Fluktuation nach der anstrengenden Pandemie-Zeit haben den Fachkräftemangel verschärft und zu Personalengpässen geführt. Zudem stieg die Anzahl Notfallpatientinnen und -patienten stark an. Das KSW musste deshalb die elektiven Behandlungskapazitäten laufend anpassen, um einer weiteren Überlastung des Personals entgegenzuwirken.

Entsprechend sank die Anzahl stationär behandelter Patientinnen und Patienten gegenüber dem Vorjahr. Hingegen hat das KSW zum Vorteil der Patientinnen und Patienten deutlich mehr ambulante Behandlungen durchgeführt, so dass der Ertrag aus dem Kerngeschäft insgesamt praktisch gleich hoch wie im Vorjahr war. Da die Marge im ambulanten Bereich jedoch niedriger ist und die Tarife nicht kostendeckend sind, war das Verhältnis von Ertrag und Aufwand weniger gut als in den Vorjahren.

Der Aufwand ist stärker gestiegen als der Ertrag

Die tieferen Margen bei den ambulanten Behandlungen, die Mindererträge bei den stationären Behandlungen, die geplanten Abschreibungen für den Neubau sowie deutlich höhere Sach- und Personalaufwände führten dazu, dass das KSW erstmals seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung vor zehn Jahren einen Verlust erlitten hat.

Die Investitionen in Infrastruktur und Personal sind jedoch essenziell, um eine qualitativ hochstehende Versorgung der Menschen in der Spitalregion auch künftig sicherstellen zu können.

Massnahmen zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen, insbesondere in der Pflege, haben im Geschäftsjahr bereits erste Erfolge gezeitigt. In der zweiten Jahreshälfte gelang es, zusätzliche Pflegende zu rekrutieren und die Operationskapazitäten schrittweise auf Vorjahresniveau anzuheben. Für 2023 sind weitere Massnahmen beschlossen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Die Kosten werden weiter steigen, was jedoch in den Tarifen nicht abgebildet ist. Die Teuerung kann nicht allein durch eine weitere Produktivitätssteigerung aufgefangen werden. Denn im klinischen Kerngeschäft hat sich die Produktivität am KSW bereits in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau bewegt, was sich an höheren Leistungen pro Vollzeitstelle zeigt. Um einen kostendeckenden Spitalbetrieb zu ermöglichen, müssten die aktuellen Tarife an die Entwicklung der Kosten angepasst werden.

Eingeschlagenen Weg fortführen

Das KSW schaut trotz der grossen Herausforderungen vorwärts. Wir werden im laufenden Jahr unsere Strategie für die kommenden Jahre weiterentwickeln und mit einer Roadmap konkretisieren. Die Digitalisierung treiben wir weiter voran. Im stationären Bereich wird das KSW sein Behandlungsspektrum erweitern: Der Zürcher Regierungsrat hat uns zusätzliche Leistungsaufträge in bariatrischer Chirurgie, spezialisierter Neurochirurgie, komplexer Wirbelsäulenchirurgie, spezialisierter interventioneller Kardiologie und hebammengeleiteter Geburtshilfe erteilt.

Das herausfordernde Jahr hat das KSW nur dank dem grossen Einsatz seiner Mitarbeitenden gemeistert. Allen, die sich am KSW Tag für Tag für die Behandlung der Patientinnen und Patienten einsetzen oder einen Beitrag dazu leisten, danken wir von Herzen.