Pensioniertenwanderung: Sonnenschein in Meersburg und Hagnau
Die Anmeldungen sprudeln nur so. Für 30 bis 40 Personen ist die Verpflegung organisiert. Also nochmals nach Hagnau, um die Reservationen auf 50 Personen zu erhöhen. Am Ende sind wir 57!
Der Schnellbus bereitete mir Sorgen. Ich will Mitte Mai reservieren, um sicher zu sein. Nach x Mails an diverse Stellen gibt es endlich eine Antwort: Eine Reservation ist nicht möglich – die Absage erhalte ich am 2. Juni. «Wir stopfen alle hinein», meint Ursula pragmatisch. In Konstanz ist die Umsteigezeit mit nur zehn Minuten knapp, eine Riesenbaustelle am Bahnhof macht das Ganze nicht besser. Ich reise deshalb früher nach Konstanz, um die Bushaltestelle zu finden (sie wechselt öfter).
Monika, Giorgio und Ursula reisen mit allen Pensionierten von Winterthur an. Der Bus kommt, öffnet die Türen und alle sind drin. Der freundliche Busfahrer meint, dass es okay ist. Auf der Fähre öffnet er dann sogar die Türen zum Aussteigen für den ersten Atemzug Schwäbisches-Meer-Luft. Obwohl die Wetterzeichen nicht sehr gut stehen, geniessen wir Kaffee und Gipfeli unter den grossen Sonnenschirmen bei Sonnenschein. Auch das Mittagessen wählen wir bereits hier aus, um dem Restaurant Vorbereitungszeit zu geben. Die Busfahrenden lassen wir mit ein paar Plänen zurück.
Eine grosse Schar macht sich auf durch ein schönes Meersburger Quartier. Farbige Vorgärten mit Blumen und Gebüschen, ein Wäldchen, etwas Naturweg mit ein paar Stufen hinauf und schon sind wir auf dem Grat. So weit das Auge reicht, nur Reben und der glitzernde Bodensee. Auf der Schweizer Seite sehen wir eine Art Schneefelder, bei denen es sich jedoch um die Plastikabdeckungen der Treibtunnel handelt. Wir rasten beim Kriegsdenkmal Lerchenberg mit der eindrücklichen Dornenkrone.
Weiter geht’s leicht bergab an den See. Schöne Häuser säumen den Uferweg, und schon sind wir mitten in Hagnau. Das Restaurant zum Fässle erwartet uns; die Crew wurde aufgestockt. Lauter fröhliche Gesichter vor gefüllten Tellern und hellgelben Gläsern. Die Tische sind voll mit Wasserkaraffen; die Wanderung hat durstig gemacht. Das Restaurant hat uns alle aufs Beste verwöhnt – speditiv, heiss und gut. Es wird viel geplaudert und man freut sich, einander zu treffen und sich auszutauschen. Auf dem Weg zum Hafen laufen wir an zwei Gelaterias vorbei. Unglaublich, dass da noch etwas auf die Spätzli in meinem Bauch gepasst hat – und doch war ich in guter Gesellschaft.
Das Schiff «Karlsruhe» bringt uns von Hagnau über Meersburg nach Konstanz. Westlich ist es rabenschwarz; ein Unwetter ist im Anflug, zieht aber glücklicherweise an uns vorbei. Es tröpfelt nur ein bisschen in Konstanz. Meine Überlegung, dass noch viele in Konstanz bleiben oder noch schnell etwas kaufen wollen, erweist sich als falsch. Es sind nur wenige, und die wissen auch ohne mich, was wo zu finden ist. Lediglich eine Stunde später sind wir ebenfalls im Zug.
Der Wandertag mit zwei Optionen war ein voller Erfolg. Auch 2026 wird es wieder einen gemischten Wandertag geben. Wohin es geht, wissen wir noch nicht, und wir werden es auch nicht ausplaudern – ihr erfahrt es frühestens am Pensioniertentreffen im November. Die Anmeldung und das Bestätigungsmail werden angepasst.
Müde und glücklich bin nach dem langen Tag ins Bett gefallen. Danke euch Mitreisenden. Danke Monika, ich freue mich auf alle Bilder und Filme, danke Giorgio für deine Hilfe beim Reisen. Danke Ursula für deinen Optimismus – du weisst schon.