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Donnerstag
28
April 2022

Trotz Pandemie ein gutes Jahr

Jahresbericht 2021 des Kantonsspitals Winterthur KSW

Nachdem das Kantonsspital Winterthur KSW bereits am 8. März ausführlich über finanzielle und andere Kennzahlen des Jahres 2021 informiert hat, veröffentlicht es nun seinen umfassenden Jahresbericht. Zur Erinnerung: Das Jahresergebnis fiel trotz Pandemie rundum erfreulich aus. Mit einer Steigerung in allen wichtigen Bereichen wie Jahresgewinn, Anzahl behandelte Patientinnen und Patienten oder Mitarbeitenden. Darüber hinaus erreichte das KSW zwei bauliche Meilensteine: Der neue Operations- und Bettentrakt wurde fertiggestellt und der Kantonsrat stimmte dem Masterplan 2030+ zu, der festlegt, wie sich das Spitalareal in den nächsten fünfzig Jahren entwickeln soll.

Als COVID-A-Spital trug das Kantonsspital Winterthur auch im Berichtsjahr wesentlich zur Bewältigung der Pandemie in der Region bei. Mehr als 800 COVID-19-Patientinnen und -Patienten wurden stationär und rund 740 ambulant behandelt. Das mit Medbase, dem schweizweit tätigen Gesundheitsdienstleister, gemeinsam gegründete und betriebene Impfzentrum Winterthur verabreichte knapp 250’000 Dosen Impfstoff und damit rund zehn Prozent aller Impfungen im Kanton Zürich. «Für mich ist das Impfzentrum ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit einer öffentlichen Institution mit einem privaten Unternehmen», sagt Rolf Zehnder, CEO des Kantonsspitals Winterthur. «Die Private Public Partnership ist für mich im Gesundheitswesen ganz grundsätzlich ein zukunftsweisendes Modell.» Zu den Impfungen hinzu kommen mehr als 60’000 Tests im spitaleigenen Testcenter sowie im Testcenter, das gegen Ende 2021 dem Impfzentrum angegliedert worden ist.

Grosses Engagement der Mitarbeitenden

Inklusive Lernende, Praktikanten, Dozierende, Experten und Sitzwachen beschäftigte das KSW Ende 2021 3947 Personen. Die Fluktuation lag 2021 insgesamt im Rahmen der Jahre vor Corona. Gross war das Interesse an den Ausbildungsplätzen. «Wegen der vielen pandemiebedingten Ausfällen fehlte uns auf den Stationen jedoch teilweise die Kapazität, um mehr Fachkräfte als geplant auszubilden», führt Rolf Zehnder aus. «Sehr schwierig bis unmöglich war es für uns zudem, spezialisiertes Personal für die Intensivstation und das Notfallzentrum zu rekrutieren. Besonders freut mich, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem KSW in einer unabhängigen Umfrage überdurchschnittlich gute Noten erteilt haben».

Gebaut und geplant für die Zukunft

«Im Bereich Infrastruktur haben wir 2021 zwei Meilensteine erreicht», führt der KSW-CEO weiter aus. «Zum einen haben wir den Ersatzneubau für das Hochhaus, das rückgebaut werden muss, fertiggestellt. Zum andern hat der Kantonsrat Ja gesagt zu unserem Masterplan 2030+. Darin haben wir gemeinsam mit der Stadt Winterthur aufgezeigt, wie sich das KSW in den nächsten fünfzig Jahre baulich weiterentwickeln soll.» Dass der markante, nach Minergie-P-ECO zertifizierte Neubau mit mehr als 200 Betten, 7 Operationssälen und 95 Behandlungsräumen nach einer mehr als zwölf Jahren Planungs-, Bewilligungs- und Bauzeit mit lediglich einem halben Jahr Corona-Verspätung fertig wurde, war alles andere als selbstverständlich. Zu seiner Finanzierung hat das KSW als erstes Spital in der Schweiz einen Green Bond am Kapitalmarkt platziert. Während der Neubau die Gegenwart darstellt, weist der Masterplan 2030+, der auch Teile des Haldengut-Grundstücks umfasst, weit in die Zukunft. Unter anderem legt er fest, dass auf diesem Areal nur eine öffentliche, gesundheitsspezifische Nutzung zulässig ist.

Agiler werden für die künftigen Herausforderungen

Damit das KSW die Herausforderungen der Zukunft – vor allem mehr und zunehmend ältere, polymorbide Patientinnen und Patienten sowie kürzere, mehr und mehr ambulante Behandlungen – meistern kann, sind nicht nur neue Bauten notwendig. «Unser Ziel ist es, in allen Bereichen agiler zu werden», erklärt Hansjörg Lehmann. «Um das zu erreichen, haben wir unsere Führungsorganisation neu aufgestellt.» Seit dem 1. Januar 2022 führt eine sechsköpfige Geschäftsleitung unter Führung des CEO das Spital gemeinsam und trägt als Team die operative Verantwortung. Die bisherige Spitalleitung begleitet – ergänzt um zusätzliche Führungspersonen – die Geschäftsleitung als erweiterte Geschäftsleitungs-Konferenz. «Durch diese Transformation erhalten wir höhere unternehmerische Führungskompetenz und mehr Führungskapazität», zeigt sich Lehmann überzeugt. Im Zuge der Reorganisation hat das KSW zudem den Bereich «Prozessgestaltung und Digitalisierung» geschaffen, um mit der beschleunigten Digitalisierung Schritt halten zu können.

Hohe Eigenkapitalbasis hilft über schlechtere Zeiten hinweg

Wir bereits kommuniziert, erzielte das KSW trotz coronabedingter Ertragsausfälle und Mehrkosten in der Höhe von 7 Mio. CHF ein erfreulich gutes Jahresergebnis. Für den Gewinn von rund 20 Mio. CHF sind insbesondere Sondereffekte in der Höhe von 7,3 Mio. CHF verantwortlich wie zum Beispiel Investitionen, die aufgrund von Bau- und Lieferverzögerungen auf das laufende Jahr verschoben werden mussten. Wegen weiterer zusätzlicher Belastungen wird das Jahresergebnis 2022 deutlich schlechter ausfallen. «Dieses negative Ergebnis war bereits seit Längerem geplant», erklärt Hansjörg Lehmann, Direktor Finanzen und Stv. Spitaldirektor des KSW. «Das Defizit, das wir im laufenden Jahr erwarten, entspricht den Angaben in unserem Businessplan zum Neubau und war bereits im Kantonsratsantrag 2013 festgehalten. Dank den kumulierten Gewinnen im Umfang von mehr als 200 Mio. CHF, die das KSW seit seiner Selbständigkeit vor fünfzehn Jahren erwirtschaftet hat, weisen wir eine sehr solide Eigenkapitalbasis von 407 Mio. CHF aus. Damit können wir auch schlechtere Jahresergebnisse vorübergehend verkraften.»

Immer mehr ambulante Patientinnen und Patienten

Stationär zählte das KSW im Berichtsjahr 28’134 Patientinnen und Patienten, ambulant mehr als 250’000. «Obwohl uns die Corona-Pandemie mehrfach an die Belastungsgrenze gebracht hat, haben wir 2021 sogar mehr Menschen behandelt als 2019, im letzten Jahr vor der Pandemie», ergänzt der Finanzchef. «Diese positive Entwicklung ist allerdings dadurch gebremst worden, dass wir vor allem in der zweiten und fünften Corona-Welle Operations-Kapazitäten reduzieren und Behandlungen aufschieben mussten.» Die Anzahl Taxpunkte für ambulante Leistungen stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent auf knapp 133 Mio. Das ist sogar deutlich mehr als noch 2019. Die Strategie des Kantonsspitals «ambulant vor stationär» beginnt zu greifen. «Die Entwicklungen in der Medizin und das Bedürfnis der Patientinnen und Patienten, möglichst kurz im Spital zu bleiben, wird das Verhältnis in Zukunft noch stärker von stationär zu ambulant verschieben», sagt Hansjörg Lehmann.

Für ergänzende Auskünfte:

28. April 2022
10.30 bis 11.30 Uhr
Tel. 052 266 54 11

Kontakt

Thomas Meier
Direktionsstab | Kommunikation
Tel. 052 266 54 11

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Das Kantonsspital Winterthur (KSW) gehört zu den zehn grössten Spitälern der Schweiz. Als Zentrumsspital behandelte es 2021 rund 250’000 Patientinnen und Patienten ambulant sowie mehr als 28’000 stationär. Mit mehr als 3900 Mitarbeitenden und 500 Betten stellt es in der Spitalregion Winterthur die medizinische Grundversorgung sicher und erbringt zusätzlich Leistungen der spezialisierten Versorgung für die umliegenden Spitäler. Darüber hinaus erfüllt das KSW einen umfassenden Ausbildungsauftrag.