Was suchen Sie?
Donnerstag
22
Oktober 2020

Blumengarten und weisses Gold – die Herbstfahrt zum Salz

Unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen genossen die KSW-Pensionierten einen schönen Herbstausflug. Nach dem Start im Nebel konnten die Ausflüglerinnen und Ausflügler bei sonnigem Wetter eine Probstei besuchen, im «Seegarten» schmausen und die Rheinsaline Riburg erkunden.

Bericht von Giorgio Wenner

Wegen der schwierigen Viruslage kann der Ausflug erst am Verschiebedatum stattfinden. Nun aber kündigt sich ein schöner Herbsttag an. Wie immer kommt es frühmorgens zu einem freudigen Wiedersehen von ehemaligen KSW-Mitarbeitenden, dieses Mal sind es 46 an der Zahl. Die traurige Mitteilung zu Beginn des Ausflugs über den unerwarteten Tod von Trudi Muggli löst viele persönliche Erinnerungen aus.

Der Nebel lichtet sich

Buschauffeur Andi ist mit uns auf der Landstrasse im unteren Tösstal unterwegs, als auf der Höhe von Eschenmosen der Frühnebel der Sonne und blauem Himmel weicht. So können wir eine klare Aussicht auf die Hügelzüge rund um die Flughafenregion geniessen. Bei der Fahrt über das Hochmoorgebiet des Neeracherrieds zeigen sich herbstliche, fast schon mystische Landschaften.

Entlang des Hügelzugs der Lägern erstreckt sich das Wehntal, wo wir bei Niederweningen in die grüne Landschaft des Studentals abzweigen. Hier ist «unbekanntes Grenzland» zwischen den Kantonen Zürich und Aargau. Fast am Ende des Tals liegt ein verstecktes Kleinod, wo wir eine Kaffeepause einlegen.

Die kleine Probstei in Wislikofen war eine sogenannte Zelle des bekannten Benediktinerklosters St. Blasien im nahen Schwarzwald. Im Innenhof geniessen wir bei lebhaften Gesprächen die Pause. Anschliessend erkunden wir den freistehenden hölzernen Glockenturm und die kleine Kirche im Innern der Anlage. Dabei wird uns die lange, interessante und weltumspannende Geschichte dieser Probstei erzählt.

In Stille und Dankbarkeit

Auf der gemütlichen Weiterfahrt entlang des Hochrheins zeigt sich uns die breite Flusslandschaft mit historischen Städtchen, Salz- und Chemieanlagen und viel abwechslungsreicher Natur. Auf dem Gelände der damaligen «Grün 80» erwartet uns im Restaurant Seegarten das Mittagessen.

Vorher bleibt aber noch etwas Zeit für kurze Erkundungen am grossen Teich. Der Gaumenschmaus wird zum Genussmoment bei fröhlichem Beisammensein. Die Überraschung des Schreibenden, eine Würdigung zum 10-Jahr-Jubiläum im Organisationsteam für Trudi und Claire, wird in Stille und Dankbarkeit aufgenommen. Ein Blumengruss zum Dank wird Claire überreicht – der zweite Blumengruss wird als Ausdruck unserer Verbundenheit mit Trudi farbenfroh an der Trauerfeier strahlen.

Nach dem kühlen Dessert mit Kaffee verbringen wir noch etwas Zeit im Park. Nach der Versammlung zum obligaten Gruppenbild verteilen wir uns wieder auf unsere Sitzplätze im Bus und sind bereit für den letzten Akt des abwechslungsreichen Ausflugs.

Eine salzige Sache

Von Andi lassen wir uns zur Führung durch die Rheinsaline Riburg fahren. Die drei Führerinnen begrüssen uns herzlich, und Freude und Spannung auf unserer Seite sind deutlich spürbar.

Die Ausführungen zum Thema Salz werden mit interessanten historischen und eindrücklichen technischen Angaben verbunden: Mit einer Höhe von 32 m und einem Durchmesser von 120 m kann der grösste Holzkuppelbau Mitteleuropas, der Saldome 2, über 100’000 Tonnen Auftausalz aufnehmen, der etwas kleinere Saldome 1 weitere 80’000 Tonnen. Die gesamte Menge steht ausschliesslich dafür zur Verfügung, dass auf den Strassen in der Schweiz auch im Winter für sichere Verhältnisse gesorgt werden kann.

Auf dem Weg von der Salzbohrstelle in grosser Tiefe bis zu den Örtlichkeiten, wo die Salzsole ausgepumpt und das Salz getrocknet und gelagert wird, sind wir in drei Gruppen für zwei Stunden in Bewegung – mit Schutzmaske und bei hochsommerlicher Aussentemperatur! Das «Bhalti» aus Riburg, das jeder und jedem zuletzt überreicht wird – feines Salz in einem schmucken Böxli –, wird uns an das «gesalzene Programm» erinnern.

Die abendliche Rückfahrt nach Winterthur gestaltet sich gemütlich und locker für den Chauffeur wie auch für uns. Das geduldige Warten auf diesen Ausflug, das einzige KSW-Pensionierten-Highlight im Jahr 2020, hat sich gelohnt.

Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die KSW-Direktion für die grosszügige Unterstützung.

Das Organisationsteam wird sich rechtzeitig mit den Daten für das Jahr 2021 melden und wünscht allen eine sichere und gute Zeit.