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Schamlippenveränderung

Veränderungen der Schamlippen sehen bisweilen sehr ähnlich aus und verursachen ähnliche Beschwerden. Oft stecken jedoch ganz unterschiedliche Ursachen dahinter. Dementsprechend ist bei einer Schamlippenveränderung in der Regel eine fachärztliche Abklärung nötig, um eine gezielte Therapie einleiten zu können.

Ursache

Häufig lösen Krankheitserreger wie Pilze, Viren oder Bakterien eine Schamlippenveränderung aus. Ferner führen gelegentlich auch Hauterkrankungen, die durch Reizung oder eine Überreaktion des Immunsystems bedingt sind, zu Beschwerden und Veränderungen im Genitalbereich.

Eine weitere grosse Gruppe der Schamlippenveränderungen umfasst Krebserkrankungen und ihre Vorstufen. Daneben gibt es gutartige Tumore, wie z. B. Hautanhängsel (Fibrome), Fettgeschwulste (Lipome) oder Talgzysten (Grützbeutel). Sie machen meistens keine Beschwerden, sind aber störend.

Vulvasprechstunde KSW

Schamlippenveränderungen sind sehr vielfältig, genau wie ihre Ursachen. Daher ist in der Regel eine fachärztliche Abklärung notwendig.


Häufigkeit

Die häufigsten Schamlippenveränderungen sind zum Glück gutartig und in der Regel auch gut behandelbar. Dazu gehören Erkrankungen, die durch Pilze (Candida albicans), Viren (z. B. Herpesvirus) oder seltener durch Bakterien ausgelöst werden.

Die häufigste Geschlechtskrankheit macht sich in Form von Warzen (Feigwarzen) im Genitalbereich bemerkbar. Auch sie wird durch Viren, den Humanen Papillomaviren (HPV), ausgelöst. Letztere sind unter Umständen auch Verursacher von Krebsvorstufen und sogar Krebs an den Schamlippen.

Daneben gibt es eine grosse Gruppe an Hauterkrankungen, die mit unterschiedlicher Häufigkeit im Genitalbereich auftreten. Dazu zählen z. B. allergische Reaktionen, entzündliche Veränderungen (Ekzem) oder auch die Schuppenflechte sowie Erkrankungen, die man als Lichen (Knötchenflechte) bezeichnet.

Schwarzer sowie weisser Hautkrebs und seine Vorstufen sind im Genitalbereich zwar selten, können aber auch die Ursache für eine Veränderung an den Schamlippen sein.

Humane Papillomaviren (HPV) können Feigwarzen sowie Krebsvorstufen verursachen.


Symptome und Beschwerden

Rötung, Schwellung und Juckreiz gehören zu den häufigsten Beschwerden im Genitalbereich. Oft steckt ein Pilz dahinter. Möglich ist aber auch eine allergische Reaktion.

Brennende Schmerzen, Bläschen und kleine Geschwüre können durch einen Herpes verursacht sein. Akute Schmerzen in Kombination mit einer Rötung, Schwellung und Überwärmung der Schamlippe weisen auf eine Eiteransammlung (Abszess) hin.

Daneben gibt es Erkrankungen, die oft über Jahre immer wieder mit Juckreiz, bisweilen Brennen einhergehen und neben einer Weissfärbung der Haut zum Schrumpfen der kleinen Schamlippen und einem starken Trockenheitsgefühl führen. Das ist typisch für eine Hauterkrankung namens Lichen sclerosus.

Lichen sclerosus äussert sich mit Juckreiz und bisweilen Brennen und kann neben einer Weissfärbung der Haut zum Schrumpfen der kleinen Schamlippen und einem starken Trockenheitsgefühl führen.

Juckreiz in Kombination mit weisslichen, z. T. leicht erhabenen oder warzenartigen Veränderungen an den Schamlippen findet sich bei Feigwarzen, kann aber auch Hinweis auf eine Krebsvorstufe sein. Langjähriger Juckreiz zusammen mit nicht heilenden Geschwüren ist verdächtig für eine bösartige Veränderung an den Schamlippen und sollte unbedingt abgeklärt werden.


Diagnose

Die Diagnose einer Schamlippenveränderung kann häufig als Blickdiagnose gestellt werden. Zusätzlich erfolgt eine Untersuchung mit einer speziellen Lupe. Dabei wird der Genitalbereich in unterschiedlicher Vergrösserung angeschaut und bei Bedarf werden Abstriche auf Krankheitserreger entnommen.

Bei Unsicherheit oder zum Ausschluss eines Schamlippenkrebses oder einer Krebsvorstufe kann eine kleine Gewebeprobe in örtlicher Betäubung gewonnen werden.

Da die Bandbreite der Erkrankungen an den Schamlippen gross ist und sich Symptome und Beschwerden sowohl bei gutartigen als auch bösartigen Befunden sehr ähneln, sollte die Abklärung und Therapie in einer Vulvasprechstunde erfolgen.


Behandlung

Die Behandlung einer Schamlippenveränderung hängt von der Ursache ab. Viele Erkrankungen lassen sich mit der richtigen Salbe oder auch mit Tabletten gut therapieren. Daneben findet im Bereich des äusseren Genitale auch häufig der Laser Anwendung, z. B. zur Behandlung von Feigwarzen und Krebsvorstufen.

Im Falle einer Krebserkrankung muss eine Operation mit Entfernung des betroffenen Gewebes erfolgen. Bei akuten Schmerzen aufgrund einer Eiteransammlung (Abszess) wird diese in der Regel eröffnet, damit der Eiter abfliessen kann.


Nachsorge

Gewisse Erkrankungen der Schamlippen, wie z. B. Krebsvorstufen, nach Behandlung eines Schamlippenkrebses, aber auch chronische Erkrankungen wie der Lichen sclerosus bedürfen einer regelmässigen Kontrolle. Das wird ebenfalls im Rahmen der Vulvasprechstunde durchgeführt.


Prävention

Einen hohen Schutz vor durch HPV-bedingten Schamlippenveränderung(Feigwarzen sowie bestimmte Krebsarten und ihre Vorstufen) bietet die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (Gardasil 9). Die Impfung hat die höchste Wirksamkeit, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt.

Sie wird bis einschliesslich 26 Jahre von der Krankenkasse bezahlt. Eine Beratung dazu ist in der Dysplasie- und Vulvasprechstunde möglich.

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