Was suchen Sie?

Posteriore Uveitis

Die posteriore Uveitis ist eine Entzündung, die den hinteren Teil des Auges betrifft, insbesondere die Netzhaut und die Aderhaut. Diese Strukturen sind entscheidend für das Sehvermögen. Die Erkrankung kann zu verschwommenem Sehen, Sehfeldeinschränkungen und im schlimmsten Fall zu bleibendem Sehverlust führen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen zu schützen.

Ursache

Die posteriore Uveitis kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. In vielen Fällen ist sie mit einer Fehlsteuerung des Immunsystems verbunden, bei der der Körper irrtümlich gesundes Gewebe im Auge angreift. Auch Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten können die Entzündung hervorrufen. Zu den möglichen Auslösern gehören unter anderem:

  • Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Morbus Behçet
  • Infektionen wie Toxoplasmose, Tuberkulose oder Syphilis
  • Pilzinfektionen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Sarkoidose, eine entzündliche Erkrankung, die verschiedene Organe, darunter die Augen, betreffen kann

In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache der Entzündung unbekannt.


Häufigkeit

Posteriore Uveitis ist seltener als die anteriore Uveitis und macht etwa 10–20 % aller Uveitis-Fälle aus. Sie kann in jedem Alter auftreten, betrifft jedoch häufiger Erwachsene mittleren Alters. Da die Erkrankung oft langsam voranschreitet, bleibt sie manchmal über längere Zeit unentdeckt.


Symptome und Beschwerden

Die Symptome der posterioren Uveitis treten teils schleichend auf und sind anfangs möglicherweise nicht sehr auffällig. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Verschwommenes Sehen
  • Sehfeldeinschränkungen, zum Beispiel dunkle Flecken oder blinde Bereiche
  • Lichtblitze oder flackernde Lichter
  • Schwimmende Punkte («Floaters»), die sich mit den Augenbewegungen mitbewegen
  • Verzerrte oder undeutliche Wahrnehmung von Farben und Kontrasten

Da die Entzündung tief im Auge liegt, sind äussere Anzeichen wie Rötung oder Schmerzen meist weniger ausgeprägt als bei anderen Uveitis-Formen.


Begleiterkrankungen

Die posteriore Uveitis kann mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen. Häufig treten dabei Entzündungen im ganzen Körper auf. Zu den Begleiterkrankungen gehören:

  • Morbus Behçet
  • Sarkoidose
  • Entzündungen des Nervensystems
  • Toxoplasmose, eine Infektion, die durch Parasiten verursacht wird
  • Virale Infektionen wie Herpes oder Cytomegalie Virus

In solchen Fällen ist es wichtig, nicht nur die Augen, sondern auch die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann die posteriore Uveitis schwerwiegende Folgen haben, darunter:

  • Dauerhafte Sehverschlechterung oder Erblindung, falls die Netzhaut geschädigt wird
  • Netzhautablösung, eine ernste Komplikation, die eine sofortige Behandlung erfordert
  • Makulaödem, eine Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut, die das zentrale Sehen beeinträchtigt
  • Narbenbildung auf der Netzhaut, die die Sehkraft einschränken kann

Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto geringer ist das Risiko für bleibende Schäden.


Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende augenärztliche Untersuchung. Dazu gehören:

  • Untersuchung mit der Spaltlampe, um Entzündungen im hinteren Augenbereich zu erkennen
  • OCT (Optische Kohärenztomographie) zur detaillierten Darstellung der Netzhaut
  • Fluoreszenzangiographie, bei der mit einem Farbstoff die Durchblutung der Netzhaut untersucht wird
  • Bluttests oder andere Laboruntersuchungen, um mögliche Infektionen oder Autoimmunerkrankungen festzustellen

Da die Symptome schleichend verlaufen können, ist eine genaue Untersuchung wichtig, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen.


Behandlung

Die Behandlung der posterioren Uveitis richtet sich nach der Ursache der Entzündung. Zu den häufigsten Therapieformen gehören:

  • Kortisonhaltige Medikamente, die als Tabletten, Injektionen oder Augentropfen verabreicht werden können
  • Immunsuppressiva, falls eine Autoimmunerkrankung zugrunde liegt
  • Antibiotika oder antivirale Medikamente, wenn eine Infektion die Ursache ist
  • Augendrucksenkende Medikamente, falls es zu einem erhöhten Augeninnendruck kommt

Da diese Form der Uveitis oft chronisch verläuft, kann eine langfristige Behandlung erforderlich sein.


Operation

In einigen Fällen kann eine Operation notwendig werden, insbesondere wenn:

  • Der Glaskörper stark getrübt ist und das Sehvermögen einschränkt
  • Eine Netzhautablösung vorliegt

Die häufigste (aber dennoch selten nötige) Operation ist die Vitrektomie, bei der der Glaskörper entfernt wird, um die Sicht zu verbessern und eine weitere Entzündung einzudämmen.


Vorbeugen, Prävention

Da die posteriore Uveitis oft durch Autoimmunerkrankungen oder Infektionen verursacht wird, gibt es keine direkte Möglichkeit zur Vorbeugung. Folgende Massnahmen können jedoch das Risiko verringern:

  • Regelmässige augenärztliche Untersuchungen, insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen
  • Schnelle Behandlung von Infektionen, um eine Ausbreitung auf das Auge zu verhindern
  • Stärkung des Immunsystems durch eine gesunde Lebensweise

Bei Menschen mit wiederkehrenden Entzündungsschüben kann eine vorbeugende medikamentöse Therapie sinnvoll sein.


Nachsorge

Nach einer überstandenen posterioren Uveitis sind regelmässige Kontrolluntersuchungen wichtig, um mögliche Rückfälle oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Besonders überwacht werden müssen:

  • Sehkraft und Gesichtsfeld, um Veränderungen rechtzeitig zu bemerken
  • Netzhaut und Makula, um Flüssigkeitsansammlungen oder neue Entzündungen frühzeitig zu behandeln
  • Augeninnendruck, um ein Glaukom auszuschliessen

Die Häufigkeit der Nachsorge hängt vom individuellen Verlauf der Erkrankung ab.


Prognose

Die Prognose bei posteriorer Uveitis hängt stark davon ab, wie früh die Erkrankung erkannt wird und wie rasch die Krankheit verläuft. In vielen Fällen kann die Sehkraft durch eine gezielte Therapie erhalten bleiben. Allerdings kann es zu bleibenden Sehbeeinträchtigungen kommen, insbesondere wenn die Netzhaut oder der Sehnerv betroffen sind. Eine frühzeitige Diagnose, konsequente Behandlung und regelmässige Kontrollen sind entscheidend, um das Risiko für bleibende Schäden zu minimieren.


Häufige Fragen

Ist die posteriore Uveitis ansteckend?

Die posteriore Uveitis selbst ist nicht ansteckend. Wenn sie jedoch durch eine Infektion wie Syphilis oder Tuberkulose verursacht wird, können diese Erreger auf andere Menschen übertragen werden. Eine ärztliche Abklärung ist in solchen Fällen besonders wichtig.

Wie lange dauert die Behandlung einer posterioren Uveitis?

Die Dauer der Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung ab. Einige Fälle können innerhalb weniger Wochen mit Medikamenten behandelt werden, während chronische oder wiederkehrende Formen eine langfristige Therapie erfordern. Die Augenärztin oder der Augenarzt wird die Behandlung individuell anpassen.

Kann ich trotz posteriorer Uveitis weiterhin Sport treiben?

In vielen Fällen ist Sport möglich und kann sogar das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Allerdings sollten Patientinnen und Patienten mit schweren Entzündungen oder Sehbeeinträchtigungen vorsichtig sein und sich mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem Arzt absprechen, bevor sie anstrengende Aktivitäten ausüben.

Gibt es alternative Behandlungsmethoden wie Naturheilmittel oder Ernährung, die helfen können?

Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und wenig Zucker kann das Immunsystem unterstützen, ersetzt aber keine medikamentöse Therapie. Naturheilmittel können ergänzend wirken, sollten aber nur in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingesetzt werden.

Unsere Fachabteilung

Augenklinik

Die Augenklinik ist auf Augenkrankheiten wie den Grauen Star und den Grünen Star sowie Netzhauterkrankungen spezialisiert.
mehr erfahren

Uveitis

Wir bieten ein umfassendes Angebot zur Behandlung von Uveitis, einer entzündlichen Erkrankung des Augeninneren.
Mehr erfahren