Offene Brüche
Verantwortlich für das hohe Komplikationsrisiko ist neben der Kontamination einerseits auch die beeinträchtigte Durchblutung aufgrund der Weichteilverletzung andererseits. Sehr wichtig für die Heilung des Knochenbruchs ist dementsprechend die Versorgung der Weichteilwunde. Kleinere Hautverletzungen verschliesst man in aller Regel direkt.
Grössere Defekte hingegen verschliesst man mit transplantierter oder verschobener Haut. Wo möglich, verschiebt man überdies lokal Haut- und Unterhautgewebe so, dass der Defekt gedeckt wird. Alternativen sind die Entnahme von Hautteilen anderer Orte des Körpers und die anschliessende Einpassung in den Defekt.
Diese komplexe und anspruchsvolle Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Spezialist:innen der plastischen Chirurgie.
Behandlungsbilder einer 18-jährigen Patientin
Die Patientin erlitt bei einem Trampolin-Unfall einen offenen Unterschenkelschaftbruch und benötigte eine notfallmässige Operation. Nach dem Ausschneiden der Wunde wurde sie minutiös gesäubert und schliesslich verschlossen. Zudem stabilisierte man das Schienbein mit einem Marknagel in achsengerechter Stellung.

A) und B) Offener Unterschenkelschaftbruch. Zweitgradig offener Bruch mit hervorstehendem Knochen. C) 2 Tage nach der Operation zeigt die Wundkontrolle gut fortschreitende Heilung. D) Eineinhalb Jahre später ist der Knochen gut verheilt und die Nagelentfernung kann geplant werden.
Behandlungsbilder eines 36-jährigen Patienten
Der Patient erlitt bei einem Motorradunfall einen Unterschenkelbruch mit schwerem Weichteilschaden. Nach mehreren Operationen wurde er dem Kantonsspital Winterthur zugewiesen und hier weiterbehandelt.

A) Im Röntgenbild ist der Schienbeinbruch komplett knöchern durchgebaut und ohne Infektion geheilt.

B) Eineinhalb Jahre und zwei weitere Operationen später zeigen sich in Anbetracht der ehemaligen Situation eine gute Heilung und auch keine offenen Stellen mehr.