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Morbus Bechterew / Spondylitis ankylosans

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine chronisch entzündliche, rheumatische Erkrankung. Sie betrifft vorwiegend die Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke (Iliosakralgelenke), befällt jedoch bisweilen auch andere Körperstrukturen.

Ursache

Die Ursache von Morbus Bechterew ist bis heute ungeklärt. Man nimmt jedoch an, dass eine Störung des körpereigenen Abwehrsystems vorliegt und es dadurch zu Entzündungen kommt. Daher zählt Morbus Bechterew zu den Autoimmunerkrankungen. Ausserdem besteht scheinbar eine genetische Veranlagung, da man familiäre Häufungen beobachtet.


Häufigkeit

Männer sind häufiger von Morbus Bechterew betroffen als Frauen. Bei Frauen präsentiert sich die Erkrankung oftmals mit nicht ganz typischen Beschwerden, weswegen man die Erkrankung bei ihnen auch weniger oft oder später diagnostiziert. Die Krankheit bricht meistens zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr aus. In der Schweiz gibt es gemäss Schätzungen etwa 80’000 Betroffene.


Symptome und Beschwerden

In den meisten Fällen verläuft Morbus Bechterew schleichend und schubweise.

Zu Beginn äussert sich die Erkrankung meist durch nächtliche oder morgendliche Schmerzen im Kreuz und in der Gesässgegend, da es dort zu Entzündungen kommt. Diese Schmerzen sind überdies oft mit Steifheit verbunden. Die Symptome verbessern sich typischerweise durch Bewegung, sodass tagsüber weniger Beschwerden bestehen.

Im weiteren Krankheitsverlauf breiten sich die Rückenschmerzen dann oft bis in die Halswirbelsäule aus. Daneben kommt es gelegentlich auch zu Entzündungen v. a. von grossen Gelenken, Sehnenansätzen und von anderen Organen, wie z. B. den Augen.

Bestehen über längere Zeit nicht behandelte Entzündungen der Wirbelsäule, kommt es unter Umständen auch zu einer zunehmenden Verknöcherung mit schrittweiser Abnahme der Wirbelsäulenbeweglichkeit bis hin zu einer kompletten Versteifung.

Morbus Bechterew / Spondylitis Ankylosans

Morbus Bechterew betrifft vorwiegend die Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke, befällt jedoch bisweilen auch andere Körperstrukturen.


Diagnose

Zunächst erfolgt die Aufnahme der Kranken- und Familiengeschichte und man achtet auf Hinweise einer zusätzlichen Entzündung anderer Körperregionen.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung beurteilt man unter anderem die Beweglichkeit des Rückens und untersucht die Gelenke. Zudem wird die Atembreite gemessen, da auch die Beweglichkeit der Rippen bei der Atmung im Krankheitsverlauf abnehmen kann.

Bildgebende Verfahren

Im Frühstadium von Morbus Bechterew sind Röntgenbilder meistens noch unauffällig. Im weiteren, unbehandelten Verlauf lassen sich hingegen Veränderungen im Röntgenbild erkennen, wie zunehmende knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern und knöcherne Überbrückungen der Kreuz-Darmbein-Gelenke. Oft wird daher zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, in der Entzündungen bereits frühzeitig gesehen werden können.

Blutuntersuchung

Das Blut wird auf das Vorhandensein von Entzündungen untersucht und eine genetische Testung auf HLA-B27 vorgenommen. Das ist ein familiärer Marker, der mit einem erhöhten Risiko für diese Erkrankung verbunden ist.


Behandlung

Bis heute ist Morbus Bechterew nicht heilbar. Durch die Behandlung können die Entzündungsprozesse jedoch gehemmt und ihre Folgen reduziert werden.

Bewegung

Konsequente Bewegung ist bei Morbus Bechterew zentral, um die Beweglichkeit zu erhalten. Zudem kann Physiotherapie helfen, um ein geeignetes Gymnastik-Programm zusammenzustellen. Daneben empfehlen sich schonende Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder Wandern.

Medikamentöse Behandlung

Zu Beginn wird Morbus Bechterew in erster Linie mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln, den NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), behandelt.

Wenn diese jedoch wirkungslos bleiben oder ein nur ungenügendes Ansprechen bewirken, sind immunsuppressive Therapien mit Biologika wie TNF- oder IL-17-Hemmern angezeigt. Sie hemmen die Entzündungsreaktionen und reduzieren dementsprechend die Schmerzen und den Versteifungsprozess.

Diese Medikamente kommen häufig vorzeitig zum Einsatz, wenn noch andere Organe oder Körperregionen betroffen sind. Im weiteren Verlauf können sie häufig reduziert und teilweise auch wieder ganz abgesetzt werden.

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