Was suchen Sie?

Herpetische Uveitis

Die herpetische Uveitis ist eine Entzündung im Inneren des Auges, die durch Herpesviren verursacht wird. Sie kann zu Rötungen, Schmerzen und verschwommenem Sehen führen.

Ursache

Die herpetische Uveitis wird durch Herpesviren ausgelöst. In den meisten Fällen handelt es sich um das Herpes-simplex-Virus (HSV-1 oder HSV-2) oder das Varizella-Zoster-Virus (VZV), das auch für Windpocken und Gürtelrose verantwortlich ist. Diese Viren können im Körper inaktiv bleiben und später wieder aktiviert werden, zum Beispiel durch Stress, eine geschwächte Immunabwehr oder eine andere Infektion.


Häufigkeit

Die herpetische Uveitis ist selten, aber sie gehört zu den häufigsten durch Viren ausgelösten Entzündungen im Auge. Es wird geschätzt, dass 5 – 10 % aller Uveitis-Fälle durch Herpesviren verursacht werden. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten.


Symptome und Beschwerden

Die Beschwerden können schleichend beginnen oder plötzlich auftreten. Typische Symptome sind:

  • Rötung des Auges
  • Schmerzen oder Druckgefühl
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Tränende Augen
  • Kleine Bläschen oder Hautveränderungen im Bereich der Augenlider (bei Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus)
  • Sehverlust in schweren Fällen

Die Symptome betreffen meist nur ein Auge, können aber auch beide Augen befallen.


Begleiterkrankungen

Die herpetische Uveitis kann in Verbindung mit anderen Erkrankungen auftreten. Dazu gehören Gürtelrose im Gesicht oder wiederkehrender Lippenherpes. Auch andere Augenerkrankungen wie Hornhautentzündungen (Keratitis) oder ein erhöhter Augeninnendruck (Glaukom) können gleichzeitig auftreten und das Sehvermögen zusätzlich beeinträchtigen.


Gefahren / Risiken

Ohne rechtzeitige Behandlung kann die herpetische Uveitis zu schwerwiegenden Folgen führen, darunter:

  • Dauerhafte Sehverschlechterung oder Sehverlust
  • Glaukom (Grüner Star) durch erhöhten Augeninnendruck
  • Trübung der Hornhaut durch Narbenbildung
  • Netzhautschäden, die das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigen können

Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.


Diagnose

Die Diagnose wird von einer Augenärztin oder einem Augenarzt gestellt. Dazu gehören:

  • Untersuchung des Auges mit einer Spaltlampe (ein spezielles Mikroskop für das Auge)
  • Messung des Augeninnendrucks
  • Falls nötig, eine Analyse der Augenflüssigkeit, um das Virus nachzuweisen
  • Bildgebende Verfahren, um eine Beteiligung der Netzhaut auszuschliessen

Da die Symptome der herpetischen Uveitis denen anderer Augenentzündungen ähneln können, ist eine genaue Untersuchung wichtig.


Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. In der Regel werden folgende Medikamente eingesetzt:

  • Virushemmende Medikamente (Virostatika) wie Aciclovir oder Valaciclovir, um die Herpesviren zu bekämpfen (als Salbe oder als Tabletten)
  • Kortisonhaltige Augentropfen oder Tabletten, um die Entzündung zu reduzieren
  • Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks, falls ein Glaukom auftritt

Die Therapie dauert meist mehrere Wochen. Wichtig ist, dass die Medikamente genau nach Anweisung der Ärztin oder des Arztes eingenommen werden, um Rückfälle zu vermeiden.


Operation

In den meisten Fällen ist eine Operation nicht nötig. In schweren Fällen kann jedoch ein Eingriff erforderlich sein, zum Beispiel:

  • Bei dauerhaft erhöhtem Augeninnendruck, um ein Glaukom zu behandeln
  • Bei schwerer Trübung der Hornhaut oder der Linse, um die Sehkraft zu verbessern
  • Bei Netzhautschäden, um drohenden Sehverlust zu verhindern

Ob eine Operation nötig ist, entscheidet die Augenärztin oder der Augenarzt zusammen mit dem Patientenindividuell.


Vorbeugen, Prävention

Eine vollständige Vorbeugung ist nicht möglich, da das Herpesvirus lebenslang im Körper bleibt. Das Risiko für eine herpetische Uveitis kann jedoch gesenkt werden durch:

  • Stärkung des Immunsystems durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressvermeidung
  • Schutz der Augen vor UV-Strahlung durch Sonnenbrillen
  • Frühe Behandlung von Herpesinfektionen, um eine Ausbreitung auf das Auge zu verhindern

Bei Personen mit wiederholten Herpesinfektionen kann eine vorbeugende Therapie mit virushemmenden Medikamenten sinnvoll sein.


Nachsorge

Nach einer überstandenen herpetischen Uveitis sind regelmässige Kontrollen bei der Augenärztin oder dem Augenarzt notwendig. Diese dienen dazu, Rückfälle oder Folgeschäden frühzeitig zu erkennen. Besonders wichtig ist die regelmässige Kontrolle des Augeninnendrucks, da ein unbehandeltes Glaukom zur Erblindung führen kann.


Prognose

Die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung gut. In vielen Fällen kann das Sehvermögen vollständig erhalten bleiben. Allerdings kann die Erkrankung erneut auftreten, da das Herpesvirus im Körper bleibt. Bei schweren Verläufen mit Narbenbildung oder Netzhautschäden kann die Sehkraft dauerhaft beeinträchtigt sein.


Häufige Fragen

Kann ich eine herpetische Uveitis mehrfach bekommen?

Ja, eine herpetische Uveitis kann wiederkehren. Das Herpesvirus bleibt nach der ersten Infektion im Körper und kann durch verschiedene Auslöser wie Stress, geschwächtes Immunsystem oder andere Infektionen reaktiviert werden. Eine vorbeugende Behandlung mit virushemmenden Medikamenten kann helfen, Rückfälle zu vermeiden.

Ist eine herpetische Uveitis ansteckend?

Nein, die herpetische Uveitis selbst ist nicht ansteckend. Das Herpesvirus, das die Erkrankung auslöst, kann jedoch durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten, wie Speichel oder Hautbläschen, übertragen werden. Eine gute Hygiene kann das Risiko einer Herpesinfektion verringern.

Kann Stress eine herpetische Uveitis auslösen?

Ja, Stress kann eine Reaktivierung des Herpesvirus begünstigen und somit einen neuen Schub der herpetischen Uveitis auslösen. Neben Stress können auch starke Sonneneinstrahlung, eine geschwächte Immunabwehr oder bestimmte Krankheiten das Virus wieder aktivieren.

Gibt es bestimmte Lebensmittel oder Lebensgewohnheiten, die helfen können, Rückfälle zu vermeiden?

Eine gesunde Ernährung, kann möglicherweise helfen, Herpesausbrüche zu reduzieren. Auch ausreichend Schlaf, Stressbewältigung und eine starke Immunabwehr können dazu beitragen, Rückfälle zu verhindern.

Unsere Fachabteilung

Augenklinik

Die Augenklinik ist auf Augenkrankheiten wie den Grauen Star und den Grünen Star sowie Netzhauterkrankungen spezialisiert.
mehr erfahren

Uveitis

Wir bieten ein umfassendes Angebot zur Behandlung von Uveitis, einer entzündlichen Erkrankung des Augeninneren.
Mehr erfahren