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Was ist eine Kahnbeinpseud­arthrose resp. Scaphoidpseud­arthrose?

Bei ausbleibender Heilung eines Kahnbeinbruchs (Scaphoidfraktur) spricht man von einer Falschgelenkbildung des Kahnbeins oder einer Scaphoidpseudarthrose. Diese geht meist mit einem narbigen Gewebeumbau und daraus folgend einer Formveränderung einher.

Ursache

Die spezielle Durchblutungssituation des Kahnbeins macht den Knochen anfällig dafür, dass die Heilung ausbleibt. Dazu kann es kommen, wenn der Kahnbeinbruch nicht diagnostiziert wurde, in seltenen Fällen – abhängig vom Bruchverlauf – aber auch nach einer korrekten Behandlung.


Symptome und Beschwerden

Typisch sind Zystenbildung im Bereich des vormaligen Bruchs und ein Verkippen der Knochenanteile zueinander. Die Form des Kahnbeins erinnert dann an einen Buckel und man spricht von der sogenannten «Humpback-Deformität». Diese führt zu einer relativen Verkürzung des Kahnbeins. Durch den Längenverlust kommt es zu einer Gefügestörung im Bereich der Handwurzelknochen.

Mittel- bis langfristig entwickelt sich daraus eine Arthrose des Handgelenks. Daher ist eine operative Rekonstruktion des Kahnbeins zu empfehlen. Sie kann das Risiko für das Auftreten einer Handgelenksarthrose deutlich senken. Häufig kommt es bei einer bereits bestehenden Pseudarthrose erst nach einem erneuten Unfall zu Beschwerden. Man spricht dann von einer traumatisierten Pseudarthrose.


Wann ist eine Operation notwendig?

Sobald die Diagnose einer Scaphoidpseudarthrose gestellt ist und eine Computertomographie zur Operationsplanung und auch zum Ausschluss von arthrotischen Veränderungen im Anfangsstadium angefertigt wurde, sollte die Rekonstruktion des Kahnbeins ins Auge gefasst werden.


Welche Operationstechnik wird angewendet?

Die Rekonstruktion nehmen wir meist über einen beugeseitigen Hautschnitt und die Entfernung des Falschgelenks vor. Den dadurch entstehenden Defekt füllen wir mit einem Knochenspan aus dem Becken auf und stabilisieren das Kahnbein mit einer speziellen Schraube oder mit Drähten. In seltenen Fällen erfolgt der Wiederaufbau mit einem Knochenspan von der Speiche mit eigener Blutgefässversorgung.


Nachsorge

Nach der Rekonstruktion ist eine Ruhigstellung in einem speziellen Unterarmgips (Scaphoidgips) für ca. 8 Wochen erforderlich. Eine Belastung der Hand ist jedoch erst nach frühestens 12 Wochen möglich bzw. gestattet. Die Heilung verfolgen und dokumentieren wir mit Röntgenaufnahmen und Computertomographien. Das Risiko einer erneuten Pseudarthrosebildung nach der Operation liegt bei gegen 30 %.

Unsere Fachabteilung

Handchirurgie

Die Handchirurgie behandelt alle Arten von Verletzungen und Erkrankungen der Hand und des Handgelenks wie Arthrosen oder Tumoren.
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Rheumatologie

Wir sind spezialisiert auf Erkrankungen und Störungen des Bewegungsapparates und deren Folgeerscheinungen an den inneren Organen.
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