Endokarditis und Endokarditisprophylaxe
Personen mit bestimmten Herzfehlern oder operierten resp. künstlichen Herzklappen tragen ein erhöhtes Risiko. Bei ihnen empfiehlt sich bei einer Operation eine Endokarditisprophylaxe.
Ursachen
Unter gewissen Umständen kann es zur Ansiedlung von Bakterien an erkrankten, beschädigten oder operierten Herzklappen kommen. Eine ähnliche Gefahrensituation besteht zudem bei künstlichen Herzklappen oder Klappenprothesen aus biologischen Materialien. Schliesslich können auch Patientinnen und Patienten mit bestimmten angeborenen Herzfehlern von einer Besiedlung von Bakterien betroffen sein.
Symptome
Die allgemeinen Beschwerden bei Endokarditis äussern sich oft wie folgt:
- Fieber
- Schüttelfrost
- Schwäche
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
Diagnose
Zur Diagnose nimmt man in der Regel eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) und überdies eine Blutanalyse vor.
Behandlung
Die Behandlung einer Endokarditis ist in der Regel eine langwierige Sache. Meistens verabreicht man je nach Keim und Schweregrad der Infektion verschiedene Antibiotika über 4 bis 6 Wochen intravenös. Bei einer schweren Infektion der Klappen kann es zudem zur Zerstörung einer oder mehrerer Klappen kommen, so dass unter Umständen eine notfallmässige Herzoperation durchgeführt werden muss.
Prophylaxe
Bei bestimmten Personen ist vor einer Operation eine Endokarditis-Prophylaxe angezeigt. Dabei wird vor und nach dem Eingriff Antibiotika eingenommen. Eine Endokarditis-Prophylaxe sollte bei Patientinnen und Patienten durchgeführt werden, bei denen ein hohes Risiko für eine Endokarditis besteht. Dies ist beispielsweise bei folgenden Fällen gegeben:
- bestimmten angeborenen Herzfehlern (z. B. Ventrikelseptumdefekt, offener Ductus arteriosus Botallis, Tetralogie Fallot, Links-Rechts-Shunts)
- operierten oder künstlichen, bzw. biologischen Herzklappen
- vorheriger bakterieller Endokarditis