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Ersatzblase nach Blasenentfernung

Das Anlegen einer Ersatzblase ermöglicht es Patientinnen und Patienten, nach der Entfernung der Blase weiterhin wie gewohnt Wasser zu lösen.

Hat sich ein bösartiger Tumor durch die Blasenschleimhaut in die Blasenmuskulatur ausgedehnt, ist die operative Entfernung der Harnblase samt den zugehörigen Lymphknoten notwendig, um eine Heilung zu erreichen. Wenn bei dieser Operation die Erhaltung der Harnröhre möglich ist, legt man in der Regel eine Ersatzblase (Neoblase) an.

Ersatzblase Blasenentfernung Ksw

1) Zur Erstellung der Ersatzblase isoliert man ein Dünndarmsegment von 50 cm und verlagert es zum Stumpf der Harnröhre.
2) Punkt C vernäht man auf Punkt D, so dass ein Reservoir geformt wird. Punkt C vernäht man dann wiederum auf Punkt B, so dass ein sphärischer Körper entsteht.
3) Anschliessend verschliesst man das Reservoir und näht die Harnleiter ein.


Schonenender Eingriff dank Robotertechnologie

2015 war das KSW das erste öffentliche Spital in der Schweiz, in dem dieser anspruchsvolle Eingriff roboterassistiert laparoskopisch durchgeführt wurde. Bei dieser Operation entfernt man zunächst die vom Tumor befallene Blase. Danach verwendet man ein Stück des Dünndarms, um eine neue Blase zu formen, die man dann an die beiden Harnleiter und die Harnröhre anschliesst.

Weil für die Patientinnen und Patienten die Entleerung der neue Blase auf normalem Weg über die Harnröhre möglich ist, bleibt eine hohe Lebensqualität erhalten. Die Entfernung der kranken Blase und das Anlegen einer Ersatzblase führt man in einer mehrstündigen Operation mit dem Da-Vinci-Roboter durch, ohne dass ein Bauchschnitt erforderlich ist.

Patientinnen und Patienten profitieren davon, dass sich der Eingriff sehr schonend durchführen lässt. Weil man weniger Gewebe verletzt als bei anderen Operationstechniken, erholen sie sich auch deutlich schneller. Der Spitalaufenthalt dauert nur rund eine Woche, daran schliesst sich in der Regel eine Rehabilitation an.


Am KSW heute ein Routineeingriff

Roboterassistierte laparoskopische Eingriffe erfordern vom Operationsteam viel Erfahrung. Die Klinik für Urologie erfüllt diese Voraussetzung: Der Chefarzt Prof. John hat 2002 die ersten roboterassistierten urologischen Operationen in der Schweiz durchgeführt und das Einsatzgebiet seither laufend erweitert.

Inzwischen ist die Ersatzblasenoperation mittels Schlüssellochtechnik am KSW in die Routine aufgenommen worden. Insgesamt  wurden am KSW mittlerweile über 2000 urologische Eingriffe in roboterassistierter Technik vorgenommen.

Die betroffenen Patientinnen und Patienten brauchen Zeit, um sich an die Neoblase zu gewöhnen und die Blasenentleerung wieder zu kontrollieren. Anders als die Harnblase verfügt die Ersatzblase nicht über Muskeln, die sich beim Entleeren zusammenziehen.

Deswegen verspüren manche Patientinnen und Patienten keinen Harndrang, sondern müssen die Blase zu festgelegten Zeiten entleeren. In der ersten Zeit nach der Operation kommt es deshalb unter Umständen zu ungewolltem Urinverlust. Gezieltes Beckenbodentraining sorgt dann dafür, dass der Schliessmuskel gestärkt wird und die Blase wieder vollständig verschliessen kann.

Dieser Eingriff, der später eine nahezu natürliche Blasenentleerung erlaubt, ist nicht immer möglich oder sinnvoll. In solchen Fällen ist die Anlegung eines künstlichen Blasenausgangs (Stoma) notwendig, der den Urin durch die Haut nach aussen in einen Beutel ableitet.

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Bei Herr Paul H. wurde Blasenkrebs festgestellt. In der Folge der Erkrankung musste die Blase entfernt und ersetzt werden.
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