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Diagnostik: Modernste Verfahren für die optimale Behandlung

Damit der Beckenboden tagtäglich einwandfrei funktionieren kann, müssen Muskeln, Bindegewebe und Nerven reibungslos zusammenspielen. Mit modernsten Diagnoseverfahren können wir Krankheitssymptome präzise einordnen und ihre Ursachen erkennen.

Gründliche Abklärung

Bevor wir mit einer weitergehenden Untersuchung beginnen, klären wir Ihre Krankheitsgeschichte gründlich ab (Anamnese). Wir untersuchen Sie eingehend und befragen Sie zur Vorgeschichte Ihrer Erkrankung sowie zu Ihren aktuellen Beschwerden. Wir erkundigen uns, welche Medikamente Sie regelmässig einnehmen, und fragen nach Ihrer familiären und sozialen Situation. Dabei versuchen wir stets, Ihnen das Vertrauen zu geben, dass wir Ihre Beschwerden optimal behandeln und Sie von Ihrem Leiden befreien können.

Das interdisziplinäre Beckenbodenzentrum verfügt über modernste Diagnoseverfahren, um Beschwerden zu untersuchen und deren Ursachen zu erkennen.


Ultraschalluntersuchung

Eine solche Untersuchung macht das Becken mit Harnblase und -röhre, Darm und Gebärmutter oder Hoden, Nebenhoden und Prostata mit Hilfe von Schallwellen sichtbar. Oft können wir schon dadurch die Ursache von Schmerzen und anderen Beschwerden erkennen. Wir legen die Ultraschallsonde auf den Bauch, auf den Scheideneingang oder den Hodensack oder führen sie durch die Vagina oder den Darm ein. Die Ultraschalluntersuchung wird in der Regel nach einer Harnstrahlmessung durchgeführt, um den Restharn zu messen.


Magnetresonanztomographie (MRT)

Diese Untersuchung dient dazu, strukturelle Veränderungen im Beckenboden sowie Durchblutungsstörungen oder Abbauprozesse im Gehirn oder im Rückenmark zu identifizieren. Falls ein MRT keine ausreichenden Erkenntnisse bringt, führen wir weitergehende neurophysiologische Untersuchungen durch.


Funktionelle Magnetresonanztomographie (MRT)

Bei Stuhlinkontinenz, Problemen bei der Darmentleerung und Senkungsbeschwerden bei Frauen setzen wir dieses moderne Verfahren ein, das einen Einblick in den Beckenboden erlaubt. Dadurch können wir eine allfällige Fehlfunktion des Darms erkennen und bestimmen, wie stark sich der Beckenboden bereits gesenkt hat.


Neurophysiologische Untersuchung

Mit Hilfe von Nadelelektroden (Elektromyographie) messen wir, wie die Beckenbodenmuskeln arbeiten. Dadurch erhalten wir Hinweise auf den Zustand der Nervenverbindungen im unteren Rückenmark.


Blasenspiegelung

Bei dieser Untersuchung führen wir ein sogenanntes Endoskop durch die Harnröhre in die Blase ein. Dadurch können wir die Ursachen von Harnwegsinfekten, chronischen Blasenschmerzen oder einer Störung bei der Blasenentleerung erkennen. Ausserdem dient die Untersuchung dazu, Blasenkrebs ausschliessen zu können, wenn Blut im Urin festgestellt wurde.


Urodynamische Abklärung

Um eine schädliche Hochdrucksituation in der Harnblase zu erkennen sowie die Ursachen einer Urininkontinenz oder einer Störung der Harnblasenentleerung genauer beurteilen zu können, messen wir Ihren Blasendruck; dabei unterscheiden wir folgende Vorgehensweisen:

  • Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie)
    Das ist die einfachste Form der Untersuchung; Sie müssen lediglich Ihre Harnblase in ein Gefäss mit einer Messwaage entleeren. Dabei zeichnen wir die Geschwindigkeit des Urinstrahls auf und bestimmen im Anschluss in der Regel mit Ultraschall die Menge des Harns, der in der Blase verblieben ist.
  • Blasendruckmessung (Urodynamik)
    Bei dieser Untersuchung platzieren wir Drucksonden im Bereich der Harnblase, der Harnröhre und des Darms. So können wir sowohl den Harnblasendruck wie auch den Harnfluss messen und überprüfen, ob die Blase einwandfrei funktioniert. Wenn wir die Blasendruckmessung mit einer Röntgenuntersuchung kombinieren, spricht man von einer Video-Urodynamik. Damit können wir feststellen, ob ein Teil des Urins aus der Harnblase zurück in die Niere fliesst (Reflux).
  • Beckenboden-Elektromyographie (EMG)
    Mit Elektroden, die wir auf die Haut kleben, zeichnen wir auf, wie sich die Blasenmuskeln und der Beckenboden verhalten, wenn Urin gespeichert und während die Harnblase entleert wird. Diese Untersuchung kombinieren wir meist mit der Uroflowmetrie oder der (Video-)Urodynamik.

Durch eine urodynamische Abklärung lässt sich beurteilen, wie gut die Harnblase ihre Funktion erfüllt.


Darmspiegelung

Eine sehr wichtige Untersuchung zur Vorsorge (Suche nach Polypen / Anzeichen von Darmkrebs) sowie bei Stuhlinkontinenz, Stuhlunregelmässigkeiten (Durchfall oder Verstopfung) oder Schmerzen im Beckenboden. Vor der Untersuchung nehmen die Patient:innen ein Schlafmittel ein, so dass die Darmspiegelung nicht unangenehm ist. Mit einem Endoskop – einem medizinischen Gerät, mit dem das Innere von Organen untersucht und manipuliert werden kann – wird untersucht, ob im Dickdarm Entzündungen, gutartige Polypen – diese können bei der Untersuchung gleich entfernt werden – oder bösartige Tumoren vorhanden sind. Ausserdem werden Enddarm und Anus genauestens angeschaut, um Risse, Verletzungen oder Gewebeveränderungen zu erkennen (Proktoskopie).


Darmdruckmessung (anorektale Manometrie)

Um eine Stuhlinkontinenz oder Störungen bei der Darmentleerung vertieft abzuklären, können wir eine Darmdruckmessung durchführen. Mit Hilfe eines Katheters, der in den Enddarm eingeführt wird, überprüfen wir, wie gut die Schliessmuskulatur funktioniert, und messen, wie der Enddarm auf Reize reagiert.

Eine Darmdruckmessung zeigt, ob die Funktion der Schliessmuskulatur beeinträchtigt ist.


Kolontransitzeit-Messung

Bei einer hartnäckigen Verstopfung können wir eine sogenannte Kolontransitzeit-Messung machen. Dazu nehmen Sie an mehreren Tagen hintereinander Kapseln mit einem Biomarker ein. Danach wird mit einer Röntgenaufnahme die Position der Marker innerhalb des Darms bestimmt. Ihre Position und ihre Menge lassen Rückschlüsse darauf zu, wo genau im Darm oder Beckenboden das Problem liegt.


Neurologische Diagnostik

Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, ein Schlaganfall, Demenz, multiple Sklerose oder Rückenmarkverletzungen und -entzündungen und andere Erkrankungen wie eine Blasensenkung können das Nervensystem im Beckenbereich empfindlich schädigen. Um solche Schäden abzuklären, untersuchen wir Ihr Nervensystem eingehend und analysieren Ihre Krankheitsgeschichte.