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«Ich kann wieder alles machen, was ich will»

Obwohl Martin B. in Küsnacht am Zürichsee zu Hause ist, legte er die Nachbehandlung im Zusammenhang mit seiner Prostatakrebs-Operation in die Hände der Spezialist:innen am KSW. Im folgenden Interview sagt er uns, wieso er mit der Behandlung in Winterthur so zufrieden war.

Sie wurden 2009 erstmals am KSW behandelt. Wie fühlen Sie sich heute?

Super! Ich kann wieder alles machen, was ich will, und habe keinerlei Beschwerden mehr. Das ist für mich besonders wichtig, da ich immer gern Sport getrieben habe.

Sie haben sich wegen Ihrem Prostatakrebs ursprünglich in einem anderen Spital operieren lassen. Wieso haben Sie für die Nachbehandlung ans KSW gewechselt?

Ein Arbeitskollege von mir hatte mitbekommen, dass ich unter den Folgen der damaligen Operation (Inkontinenz) sehr gelitten habe. Er meinte darauf, er kenne einen Top-Mann, der mir helfen könne. Gemeint war Professor Hubert John. Ich kannte ihn zwar nicht. Er hat mich aber gleich beim ersten Gespräch überzeugt, dass ich bei ihm in den richtigen Händen bin. Umso mehr, als damals diese Urethrasuspension, wie die Operation heisst, bei Männern noch nicht so verbreitet war.

Martin B. verspürt keinerlei Beschwerden mehr und kann wieder alles machen, was er möchte.

Welche Beschwerden hatten Sie nach der Prostataoperation?

Damals stand ich noch mitten im Berufsleben und musste oft vor Leuten auftreten. Ich lebte mit der Uhr. Ich wusste, dass die Einlagen, die ich damals trug, nur anderthalb Stunden dicht halten. Das war nicht lustig. Es wäre mir ausserordentlich peinlich gewesen, wenn ich in einer solchen Situation den Urin nicht hätte zurückhalten können. In meinem ganzen Leben hatte ich nur selten echte Stresssituationen. Diese Inkontinenz gehörte dazu und war für mich echter Stress!

Wie stark mussten Sie sich wegen diesen Beschwerden einschränken?

Ich habe mein Leben lang Sport getrieben. Dass ich nun ständig Einlagen tragen musste, hat meine sportlichen Möglichkeiten total eingeschränkt. Das hat mich am meisten getroffen. So musste ich zum Beispiel aufs Wandern ganz verzichten; am besten ging noch das Velofahren.

Konnten Sie in Ihrem Familien- und Freundeskreis über Ihre Inkontinenz sprechen oder war das für Sie zu beschämend?

Zum Glück habe ich einen sehr guten Freundeskreis und ein tolle Familie. Deshalb konnte ich offen darüber sprechen. Inzwischen habe ich bereits acht bis zehn Kollegen dazu bewegen können, sich am KSW behandeln zu lassen.

Wie haben Sie die Behandlung am KSW insgesamt erlebt?

Die war wirklich ausgezeichnet. Vor allem wegen Professor John und den kompetenten Pflegekräften. Professor John war sehr menschlich. Ohne jegliche Allüren. Das hat die Kommunikation mit ihm sehr einfach gemacht.

Spüren Sie noch Nachwirkungen von der OP und sind Sie nach wie vor in Behandlung am KSW?

Nachwirkungen spüre ich zum Glück keine. Ausser vielleicht, dass ich bei Harndrang nicht mehr warten kann und gleich zur Toilette muss. Wenn das so bleibt, bin ich zufrieden. Ich gehe jedoch jedes Jahr zur Kontrolle ans KSW.

Was waren und sind für Sie als Patient die wichtigsten Vorzüge des KSW?

Neben der persönlichen Betreuung und Beratung durch Professor John und sein Team gefällt mir am KSW vor allem, dass das Spital überschaubar ist und dort aus meiner Sicht ein sehr gutes Klima herrscht. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt.

Was raten Sie Männern, die erstmals mit Beckenbodenproblemen konfrontiert werden?

Gehen Sie zum Spezialisten. Ich habe in meinem Freundeskreis immer gesagt, dass jeder Mann ab fünfzig zu einem Urologen gehen sollte. Nicht nur einmal, sondern jedes Jahr. Nur weil ich frühzeitig einen Spezialisten kontaktiert habe, wurde mein Prostatakrebs frühzeitig erkannt. Heute bin ich geheilt, wie mir mein Arzt bestätigt hat.


Der Fall von Martin B.

Anfang 2007 wurde bei Martin B. Prostatakrebs diagnostiziert. Im März des gleichen Jahres wurde er am Universitätsspital Zürich (USZ) mit dem Da-Vinci-Roboter operiert. Nach der erfolgreichen Operation, bei der dem Patienten die Prostata entfernt wurde, litt er jedoch unter Inkontinenz und musste ständig Einlagen tragen. Die anschliessende medikamentöse Therapie und die Beckenboden-Physiotherapie brachten leider nicht den erwünschten Erfolg. Darauf wurde Martin B. 2009 erstmals von Professor Hubert John untersucht, der diese
Operationstechnik 2002 entwickelt und standardisiert hat. Im Herbst 2009 gehörte er zu den ersten Patienten am KSW, an denen die sogenannte bulbäre Urethrasuspension durchgeführt wurde. Bei dieser Operation wird der Harnleiter mit einer Schlinge so am Beckenboden aufgehängt, dass die Inkontinenz gestoppt werden kann. Nach einer dreijährigen Leidenszeit und einem einwöchigen Spitalaufenthalt im KSW lebt Martin B. nun seit dreizehn Jahren beschwerdefrei.

Mit der sogenannten bulbären Urethrasuspension konnte bei Martin B. die Inkontinenz gestoppt werden. Die Operationstechnik wurde 2002 von Professor John entwickelt.