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Mittwoch
19
August 2020

Die Entwicklung der Kryobiopsie

Prof. Dr. med. Jürgen Hetzel, Chefarzt für Pneumologie am KSW, hat gemeinsam mit seinem Bruder die Kryobiopsie entwickelt. Sie ermöglicht eine bessere Erhaltung der Gewebeprobe und wird mittlerweile weltweit genutzt.

Die Kryobiopsie ist die Entnahme einer Gewebeprobe mittels Kryosonde (Kältesonde). Die Sonde wird auf das Gewebe aufgesetzt und stark abgekühlt, wodurch das Gewebe an der Sondenspitze haftet. Es kann dann aus den Bronchien respektive der Lunge entfernt und histologisch (feingeweblich) untersucht werden.

Die Entwicklung der Kryobiopsie gehört zu den massgebenden Umbrüchen der letzten fünfzehn Jahre in der bronchoskopischen Gewebegewinnung. Die Kryotechnik hat gegenüber der Zangenbiopsie zwei entscheidende Vorteile: Die Qualität der Probe ist wesentlich besser, da das Gewebe nicht wie bei der Zangenbiopsie gequetscht wird, und das Präparat ist grösser und damit aussagekräftiger. Im Vergleich zur chirurgischen Biopsie bei Lungengerüsterkrankungen bedeutet die Kryobiopsie zudem ein geringeres Risiko für Patientinnen und Patienten.

Jürgen Hetzel hatte dieses Verfahren im Jahr 2003 gemeinsam mit seinem Bruder erfunden und seither weiterentwickelt. Der Wert der Kryobiopsie konnte in Studien vielfach bestätigt werden, so dass sie in der pneumologischen Tumordiagnostik und der histologischen Diagnostik von Lungengerüsterkrankungen inzwischen weltweite Bedeutung erlangte.

Geplant ist nun, ein Schweizer Register für transbronchiale Kryobiopsien aufzubauen, woran Jürgen Hetzel massgeblich beteiligt ist.

Portrait von Prof. Dr. med Jürgen Hetzel

Prof. Dr. med. Jürgen Hetzel

Leiter und Chefarzt
Klinik für Pneumologie
Leiter Lungentumorzentrum

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