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Verengung der Halsschlagader / Carotisstenose

Carotisstenose bezeichnet eine Verengung der Halsschlagadern (Carotisarterien), die das Gehirn mit Blut versorgen. Diese Verengung wird meist durch Ablagerungen von Kalk und Fetten (Plaques) verursacht und kann den Blutfluss zum Gehirn erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko schwerwiegender Folgen wie beispielsweise eines Schlaganfalls zu minimieren.

Ursachen

Die häufigste Ursache für eine Carotisstenose ist die Arteriosklerose, eine Erkrankung, bei der sich Plaques in den Arterienwänden ansammeln. Risikofaktoren für Arteriosklerose umfassen hohes Alter, Rauchen, hoher Blutdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes und eine familiäre Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Häufigkeit

Carotisstenose tritt häufiger bei Menschen über 60 Jahren auf, aber sie kann auch bei jüngeren Personen auftreten, insbesondere wenn Risikofaktoren vorhanden sind. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Prävalenz der Carotisstenose nimmt weltweit zu, vor allem aufgrund der alternden Bevölkerung und der Zunahme von Risikofaktoren wie Diabetes und Adipositas.


Symptome und Beschwerden

In vielen Fällen verursacht eine Carotisstenose keine unmittelbaren Symptome, bis ein signifikantes Ereignis wie ein Schlaganfall auftritt. Mögliche Warnzeichen können vorübergehende Schlaganfallsymptome sein, wie plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen, Schwierigkeiten beim Sprechen, Sehstörungen oder Schwindel.


Begleiterkrankungen

Patientinnen und Patienten mit Carotisstenose leiden häufig auch an anderen kardiovaskulären Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Diabetes und Bluthochdruck sind ebenfalls häufige Begleiterkrankungen, die das Risiko für die Entwicklung einer Carotisstenose erhöhen.


Gefahren und Risiken

Die grösste Gefahr der Carotisstenose ist der Schlaganfall, der auftreten kann, wenn die Blutversorgung des Gehirns durch ein Blutgerinnsel oder eine weitere Verengung der Arterie abrupt unterbrochen wird. Schlaganfälle können zu dauerhaften neurologischen Schäden oder zum Tod führen.


Diagnose

Die Diagnose einer Carotisstenose erfolgt in der Regel durch Ultraschalluntersuchungen der Halsgefässe, die die Blutflussgeschwindigkeit und die Struktur der Arterienwand sichtbar machen. Weitere bildgebende Verfahren wie CT-Angiographie oder MR-Angiographie können ebenfalls eingesetzt werden, um das Ausmass der Stenose detaillierter zu bewerten.


Behandlung

Die Behandlung der Carotisstenose hängt vom Grad der Verengung und den individuellen Risikofaktoren ab. Sie kann Medikamente zur Blutverdünnung und Senkung des Cholesterinspiegels umfassen. In einigen Fällen kann auch eine intensivere medizinische oder chirurgische Intervention notwendig sein.


Operation

Operative Optionen umfassen die Carotis-Endarteriektomie, bei der die Plaques chirurgisch entfernt werden, oder die Carotis-Stentimplantation, bei der ein kleines Röhrchen (Stent) in die Arterie eingesetzt wird, um sie offen zu halten. Beide Verfahren zielen darauf ab, den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern und das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren.


Vorbeugen, Prävention

Präventive Maßnahmen umfassen eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, die Kontrolle von Blutdruck, Cholesterinspiegel und des Blutzuckers sowie das Meiden von Rauchen. Personen mit erhöhtem Risiko sollten regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Carotisstenose durchführen lassen.


Nachsorge

Nach einer Operation oder anderen Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um den Zustand der Carotisarterien zu überwachen und mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Diese umfasst regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Kontrollen der erwähnten Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.


Prognose

Mit angemessener Behandlung und Überwachung können viele Patientinnen und Patienten mit Carotisstenose eine gute Lebensqualität erhalten. Die Prognose hängt von der frühzeitigen Erkennung, dem Management der zugrundeliegenden Risikofaktoren und der Compliance mit den Behandlungs- und Präventionsstrategien ab.


Häufige Fragen

Wie schnell entwickelt sich eine Carotisstenose?

Die Entwicklung einer Carotisstenose kann sich über viele Jahre erstrecken. Der Fortschritt der Erkrankung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich von Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, hohem Cholesterin, Diabetes und Rauchen. Regelmäßige medizinische Überwachung ist entscheidend, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Ist eine Carotisstenose vererbbar?

Während Carotisstenose selbst nicht direkt vererbt wird, können genetische Faktoren das Risiko für Arteriosklerose erhöhen, die zugrundeliegende Ursache der Carotisstenose. Wenn in Ihrer Familie Fälle von Arteriosklerose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt sind, könnte dies Ihr Risiko für Carotisstenose erhöhen.

Kann eine Carotisstenose ohne Operation behandelt werden?

Ja, nicht alle Fälle von Carotisstenose erfordern eine Operation. Bei weniger schweren Stenosen kann eine medikamentöse Therapie ausreichend sein, um das Risiko eines Schlaganfalls zu senken. Dazu gehören Medikamente, die das Blut verdünnen und die Cholesterinwerte senken. Vor allem spielt die Änderung des Lebensstils eine sehr wichtige Rolle.

Welche Symptome sollten mich veranlassen, sofort ärztliche Hilfe zu suchen?

Sie sollten sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Symptome wie plötzliche Taubheit oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, insbesondere auf einer Seite des Körpers, plötzliche Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen, plötzliche Sehprobleme in einem oder beiden Augen, plötzlichen Schwindel, Gangunsicherheit oder Koordinationsverlust erleben. Diese könnten Anzeichen eines Schlaganfalls sein, der sofortige medizinische Intervention erfordert.

Wie oft sollte ich zur Nachuntersuchung gehen, wenn ich eine Carotisstenose habe?

Die Häufigkeit der Nachuntersuchungen hängt von der Schwere Ihrer Carotisstenose und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. In der Regel empfehlen Ärzte jährliche oder halbjährliche Kontrollen mittels Ultraschall, um den Fortschritt der Erkrankung zu überwachen. Bei Patientinnen und Patienten, die einen chirurgischen Eingriff hatten, können häufigere Kontrollen erforderlich sein.

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