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Tripper / Gonorrhoe

Die Gonorrhoe (altgriechisch für «Samenfluss») oder umgangssprachlich Tripper (niederländisch für «Tropfen») ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Auslöser sind sogenannte Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae).

Übertragung

In den meisten Fällen geschieht die Übertragung von Gonokokken bei ungeschütztem oralen, vaginalen und analen Geschlechtsverkehr durch infiziertes Schleimhautsekret. Zudem ist bei der Geburt eine Übertragung von der Mutter auf das Kind möglich. Bereits nach ca. 2 bis 7 Tage nach Kontakt mit Gonokokken können Symptome auftreten.


Häufigkeit

In der Schweiz ist die Gonorrhoe die zweithäufigste meldepflichtige sexuell übertragene Infektionskrankheit. Im Jahre 2022 rund 5’000 Fälle gemeldet. Die Mehrheit der Betroffenen sind Männer, wobei ein grosser Teil davon homosexuelle Kontakte oder wechselnde Sexualpartner haben.


Symptome und Beschwerden

Vor allem bei Frauen können Infektionen gehäuft ohne Beschwerden verlaufen und werden daher oft nicht erkannt. Beschwerden bei sympomatischen Patientinnen sind vermehrter vaginaler Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlösen. Ohne Therapie kann sich die Infektion auf das Becken und die Gebärmutter ausbreiten und so zu Unfruchtbarkeit führen.

Beim Mann kommt oft bereits nach wenigen Tagen zu Schmerzen beim Wasserlösen, Rötung und Schwellung am Penis und eitrigem Ausfluss. Manchmal breitet sich die Infektion auch auf die Prostata und Nebenhoden aus.

Je nach Sexualpraktik treten Infektionen auch im Mund-, Rachen- oder Analbereich auf.


Diagnose

Der Nachweis von Gonokokken erfolgt bei Männern meist aus dem Urin oder mittels Abstrich aus der Harnröhre. Bei Frauen benötigt man einen vaginalen Abstrich. Je nach Sexualpraktik ist auch ein Nachweis mittels Abstrich vom Rachen respektive Enddarm notwendig. Eine Untersuchung ist dann empfehlenswert, wenn entweder entsprechende Beschwerden vorliegen oder Personen ein erhöhtes Risiko aufweisen. Letzteres sind vor allem Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern resp. -partnerinnen oder mit bereits nachgewiesener anderer sexuell übertragbarer Erkrankung.


Behandlung

Gonokokken behandelt man mit einer einmaligen Antibiotikagabe. Das Antibiotikum wird ins Gesäss gespritzt oder über die Vene verabreicht. Idealerweise werden bei symptomatischen Infektionen alle sexuellen Partnerinnen resp. Partner der letzten 30 Tage bzw. bei asymptomatischen Infektionen der letzten 60 Tage behandelt. Feste Partnerinnen und Partner sollten gleichzeitig behandelt werden, um eine erneute gegenseitige Infektion zu verhindern.

Aufgrund der möglichen Komplikationen und wegen dem Übertragungsrisiko werden auch asymptomatische Patientinnen und Patienten therapiert.


Verlauf und Prognose

Unbehandelte Gonorrhoe kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Bei Frauen kann es zu einer Beckenentzündung kommen, die Unfruchtbarkeit und Eileiterschwangerschaften verursachen kann. Bei Männern kann eine Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis) auftreten, die ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Zudem erhöht eine Gonorrhoe das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen, einschliesslich HIV, zu infizieren.

Mit einer rechtzeitigen Diagnose und der richtigen Behandlung ist die Prognose für Gonorrhoe gut. Die Infektion kann in der Regel vollständig geheilt werden, und langfristige Komplikationen können vermieden werden.


Nachsorge

Eine Kontrolle des Therapieansprechens ist bei Patientinnen und Patienten, die unter der Therapie asymptomatisch werden, nicht erforderlich. Bei asymptomatischen Infektionen wird eine Therapiekontrolle mittels erneutem Abstrich oder Urinuntersuchung nach frühestens 2 Wochen empfohlen.


Prävention

Die beste Prävention gegen Gonorrhoe ist der Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Regelmässige Tests und offene Kommunikation mit Sexualpartnern sind ebenfalls wichtig, um eine Infektion zu vermeiden. Bei Anzeichen oder Symptomen sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.


Häufige Fragen

Wie erkenne ich, ob ich Tripper / Gonorrhoe habe?

Gonorrhoe kann durch Symptome wie ungewöhnlichen Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen und Bauchschmerzen erkannt werden. Ein Arztbesuch und entsprechende Tests sind notwendig, um die Infektion sicher zu diagnostizieren.

Kann Tripper / Gonorrhoe geheilt werden?

Ja, Gonorrhoe kann mit Antibiotika geheilt werden. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Wie kann ich mich vor Tripper / Gonorrhoe schützen?

Verwenden Sie Kondome, lassen Sie sich regelmässig auf sexuell übertragbare Infektionen testen und kommunizieren Sie offen mit Ihren Sexualpartnern über sexuelle Gesundheit und Prävention.

Kann ich nach der Behandlung sofort wieder Sex haben?

Es wird empfohlen, mindestens sieben Tage nach Abschluss der Behandlung keinen Geschlechtsverkehr zu haben und sicherzustellen, dass alle Sexualpartner ebenfalls behandelt wurden, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Was passiert, wenn Gonorrhoe unbehandelt bleibt?

Unbehandelte Gonorrhoe kann zu schweren Komplikationen wie Unfruchtbarkeit, chronischen Schmerzen und einem erhöhten Risiko für andere sexuell übertragbare Infektionen, einschliesslich HIV, führen.

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