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Fersensporn (Plantarfasziitis)

Ein Fersensporn (Plantarfasziitis) ist eine schmerzhafte Reizung der Sehnenplatte an der Fusssohle. Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte der Fusssohle (siehe Abbildung), die von der Ferse ausgehend bis zu den Zehen verläuft.

Ursache

Hauptursache des Fersensporns ist eine dauerhafte Überbelastung der Sehnenplatte an der Fusssohle, häufig bei verkürzter Wadenmuskulatur. Mit der Zeit können sich dort Verkalkungen bilden, die im Röntgenbild sichtbar sind. Diese nennt man dann im Volksmund Fersensporn. Gründe hierfür können Übergewicht sowie eine sportliche und/oder berufliche Mehrbelastung sein.

Begleitend haben die Patientinnen und Patienten häufig auch Probleme mit der Achillessehne und eine Fehlstellung am Fuss. Selten ist ein Unfallereignis der direkte Auslöser für die Beschwerden.

Die Hauptursache des Fersensporns ist eine dauerhafte Überbelastung der Sehnenplatte an der Fusssohle (Quelle: Ortho Zentrum Bergstrasse)


Häufigkeit

Fersensporn und Plantarfasziitis sind häufige Beschwerden, die etwa 10% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben betreffen. Besonders gefährdet sind Menschen mittleren Alters, Sportlerinnen und Sportler sowie Personen, die berufsbedingt viel stehen oder gehen müssen. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer, was teilweise auf das Tragen von Schuhen mit wenig Fussunterstützung zurückgeführt wird.


Symptome und Beschwerden

Bei einem Fersensporn treten stechende Schmerzen vor allem unter Belastung im Bereich der Ferse auf. Besonders schmerzhaft sind die ersten Schritte nach dem morgendlichen Aufstehen oder nach längerem Sitzen.

Ist man «warmgelaufen», verschwinden die Beschwerden meist. Im fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen allerdings auch länger andauern und gar in der Ruhephase auftreten.

Fersensporn / Plantarfasziitis KSW


Begleiterkrankungen

Eine Plantarfasziitis kann in Verbindung mit anderen Fussproblemen wie Fussfehlstellungen, zum Beispiel einem Hohlfuss oder Plattfuss, auftreten. Auch Erkrankungen wie Arthrose oder rheumatoide Arthritis erhöhen das Risiko, an einer Plantarfasziitis zu erkranken. Übergewicht, das die Füsse zusätzlich belastet, ist ebenfalls ein häufiger Begleiter dieser Erkrankung.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann eine Plantarfasziitis zu chronischen Schmerzen führen, die die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken. Langfristig können sich Gangstörungen entwickeln, da Patientinnen und Patienten versuchen, die schmerzende Ferse zu entlasten. Dies kann wiederum zu Knie- oder Hüftschmerzen, führen. Auch eine Veränderung der Fussmuskulatur und des Sehnengewebes kann bei anhaltender Entzündung auftreten.


Diagnose

Grundsätzlich reicht eine Befragung durch die Ärztin oder den Arzt und eine Untersuchung des Fusses aus, um einen Fersensporn zu diagnostizieren. Anhand eines Ultraschalls ist es zudem möglich, den Zustand der Sehnenplatte zu untersuchen.

Mittels stehendem Röntgenbild wird die Stellung des gesamten Fusses und Sprunggelenkes überprüft. Dabei zeigt sich auch, ob sich bereits Verkalkungen und damit ein Fersensporn ausgebildet haben. Im Anfangsstadium der Entzündung ist das nicht immer der Fall, schliesst damit aber das Vorliegen eines Fersensporns nicht aus.


Behandlung

Ein Fersensporn wird in erster Linie konservativ behandelt. Wichtigste Massnahme ist dabei die Physiotherapie, welche entzündungs- und schmerzreduzierende Behandlungen durchführen kann und Sie vor allem für die richtigen Dehnungsübungen instruiert.

Die Übungen sollten die Patientinnen und Patienten dann in eigener Regie täglich durchführen. Zusätzlich empfiehlt es sich, die sportliche sowie berufliche Belastung zu reduzieren, Gewicht abzunehmen und Hilfsmittel wie einen Fersenkeil oder eine Nachtlagerungsschiene einzusetzen. Schmerzmittel können bei Bedarf ebenfalls eingenommen werden. Zudem kann allenfalls Eigenblut injiziert werden.

Zeigt diese Grundbehandlung keinen oder wenig Erfolg, gibt es weiterführende Massnahmen wie Stosswellentherapien oder eine entzündungshemmende Bestrahlung. Sollten die Beschwerden trotz all dieser Massnahmen anhalten, besteht die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs.


Operation

Beim chirurgischen Eingriff wird meist die Sehne des Unterschenkel-Beugemuskels endoskopisch oder über einen kleinen Schnitt in der Kniekehle gelöst. Dadurch gewinnen die Patientinnen und Patienten mehr Beweglichkeit im Sprunggelenk, was indirekt zur Entlastung der Achillessehne und der Sehnenplatte an der Fusssohle führt. Nur selten wird ein Release der Plantarfaszie selbst durchgeführt. Nach dem Eingriff beginnt die Physiotherapie meist am Folgetag der Operation.


Vorbeugen, Prävention

Vorbeugung ist bei der Plantarfasziitis besonders wichtig, um Rückfälle zu vermeiden. Dazu gehören das Tragen von stabilen Schuhen mit Fersendämpfung und das Vermeiden von langen Belastungen auf harten Oberflächen. Regelmässige Dehnübungen für die Waden und die Füsse können ebenfalls helfen, die Sehnen flexibel zu halten. Übergewichtige Patientinnen und Patienten sollten versuchen, ihr Körpergewicht zu reduzieren, um die Belastung auf die Füsse zu minimieren.


Nachsorge

Nach der Behandlung einer Plantarfasziitis ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um erneute Beschwerden zu verhindern. Dies umfasst vor allem das regelmässige Dehnen der Plantarfaszie und der Wadenmuskulatur sowie das Tragen geeigneter Schuhe. Auch Physiotherapie kann langfristig zur Stabilisierung und Stärkung des Fusses beitragen. Bei Bedarf sollten weiterhin orthopädische Einlagen getragen werden.


Prognose

Die Prognose bei Plantarfasziitis ist in den meisten Fällen gut. Mit der richtigen Behandlung und konsequenter Nachsorge können die Schmerzen meist innerhalb Monaten deutlich reduziert oder sogar vollständig beseitigt werden. Dennoch ist die Plantarfasziitis oft eine langwierige Erkrankung, die Geduld und Disziplin erfordert. Eine frühzeitige Behandlung und Prävention tragen entscheidend zu einer guten Prognose bei.


Häufige Fragen

Wie erkenne ich, ob ich einen Fersensporn habe?

Die typischen Anzeichen sind stechende Schmerzen in der Ferse, besonders morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen. Der Schmerz lässt oft nach einigen Schritten nach, kehrt jedoch bei Belastung zurück. Bei einem Röntgenbild kann ein Fersensporn sichtbar gemacht werden.

Kann ein Fersensporn ohne Operation behandelt werden?

Ja, die meisten Fälle von Fersensporn können konservativ behandelt werden. Dazu gehören Physiotherapie, Dehnübungen, das Tragen von orthopädischen Einlagen, entzündungshemmende Medikamente und in manchen Fällen Stosswellentherapie. Operationen sind selten notwendig und werden nur als letzter Schritt empfohlen.

Wie lange dauert die Heilung eines Fersensporns?

Die Heilung eines Fersensporns kann Monate dauern, abhängig von der Schwere der Entzündung und der Konsequenz der Behandlung. Mit der richtigen Therapie lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen deutlich lindern. Geduld und regelmässige Dehnübungen sind wichtig für den Heilungserfolg.

Welche Schuhe sollte ich bei einem Fersensporn tragen?

Patientinnen und Patienten mit einem Fersensporn sollten stabile  Schuhe mit Fersendämpfung tragen. Orthopädische Einlagen oder spezielle Fersenkissen können ebenfalls helfen, den Druck auf die Ferse zu verringern und die Heilung zu unterstützen.

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