Beckenbrüche im Alter
Eine Behandlung ohne Operation ist bei den meisten Brüchen möglich. Aber wenn eine Patientin oder ein Patient aufgrund der Schmerzen überhaupt nicht mehr mobilisierbar ist, wird unter Umständen eine Operation nötig. Auch wenn die radiologischen Kontrollen eine zunehmende Instabilität der Frakturzonen zeigen, muss eine Operation erfolgen, damit die Gehfähigkeit erhalten bleibt. Zudem ist mit einer operativen Stabilisierung die rasche und spürbare Schmerzreduktion möglich.
Radiologie-Bilder einer Beckenfraktur

A) Häufig ist im Röntgenbild das ganze Ausmass einer Beckenfraktur nicht ersichtlich. Demzufolge kommt in diesem Beispiel nur die Schambeinastfraktur zur Darstellung (oranger Kreis) .
B) Erst in der Computertomographie zeigen sich hier die zusätzlichen beidseitigen Längsfrakturen im Kreuzbein (orange Linien).
C) In dieser instabilen Situation ist die Stabilisierung der verschiedenen Bruchkomponenten mit Schrauben in einer minimal-invasiven Operation über kleine Hautschnitte möglich. Patientinnen und Patienten haben in der Folge rasch weniger Schmerzen und zudem ist eine Mobilisation unter Vollbelastung bereits am ersten Tag nach der Operation wieder erlaubt.
Röntgenbilder einer 75-jährigen Patientin

A) In diesem Beispiel hat die Patientin einen mehrteiligen Bruch der linken Hüftgelenkpfanne und -Pfeiler bei bereits bestehender Hüftarthrose und zeigt entsprechende Beschwerden.
B) Mit einer Platte und Schrauben schafft man ein stabiles knöchernes Umfeld. In der gleichen Operation implantiert man dann ein künstliches Gelenk. So können mit einem Eingriff gleich zwei Probleme behoben werden: Einerseits werden die chronischen, degenerativ bedingten Schmerzen durch die Arthrose gelindert und andererseits auch der akute instabile Bruch erfolgreich behandelt.