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Steissbeinfistel – einwachsende Haare

Die Steissbeinfistel hat ihren Ursprung in einwachsenden Haaren. Wieso diese Haare einwachsen ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die Therapie ist zumeist operativ und sollte stets an das Ausmass der Erkrankung angepasst werden, um die teilweise hohe Rückfallrate gering zu halten. Fachwörter für die Steissbeinfistel sind Sinus Pilonidalis oder Pilonidalsinus.

Ursache

Die Ursache für die Entstehung einer Steissbeinfistel ist bislang nicht restlos geklärt. Am ehesten scheint es aber junge Männer mit starker, dunkler Behaarung aus ausgeprägter Gesässspalte zu treffen. Zudem scheint eine sitzende Tätigkeit risikobehaftet.

Dunkle Haare, die mikroskopisch im Vergleich zu hellen Haaren kleine Widerhaken besitzen, verhaken sich unter Druck in der Haut und wachsen dann nach innen weiter. So die Theorie, die in unseren Augen am meisten Sinn macht.


Häufigkeit

Insgesamt handelt es sich um eine sehr häufige Erkrankung, die vor allem junge Männer südlicher Abstammung mit starker, dunkler Behaarung betrifft.


Symptome und Beschwerden

Die Steissbeinfistel ist häufig symptomlos. Ausser einer Schwellung und ab und an Austritt von Flüssigkeit bemerken die Patientinnen und Patienten nichts. Es gibt aber auch massive Verläufe mit grossen Abszessen und Schmerzen sowie Fieber.


Diagnose

Die fachärztliche Untersuchung ist sicher unangenehm, nicht nur wegen den Beschwerden sondern auch wegen der Scham. Es genügt jedoch meist ein geschulter Blick, um die Diagnose zu stellen, da sich typischerweise in der Gesässspalte meist mehrere Löcher finden, sogenannte Pori.

Unter Umständen muss zudem aufgrund des Ausmasses der Erkrankung eine Bildgebung wie Ultraschall, CT oder MRI zur Routineabklärung durchgeführt werden.


Wie operiert man eine Steissbeinfistel?

Die Operation wird in Voll- oder Teilnarkose und je nach Ausmass ambulant oder stationär durchgeführt. Man unterscheidet prinzipiell einzeitige von zweizeitigen Verfahren. Das bedeutet, dass man die Erkrankung entweder in einer Operation versorgt oder aber zwei Termine notwendig sind.

Von minimal-invasiven Verfahren bis zu Lappenplastiken ist zur Entfernung einer Steissbeinfistel alles möglich. Wichtig ist, zunächst die richtige Indikation für das richtige Ausmass der Erkrankung festzulegen und dann mit der Patientin oder dem Patient gut zu besprechen.


Nachsorge

Wenn ein OP-Verfahren gewählt werden musste, welches mit einer offenen Wunde verbunden ist, muss die Wunde 1 bis 2 mal am Tag ausgeduscht werden, damit die Wundregion möglichst sauber bleibt. Das wird häufig durch die Spitex übernommen.

Kleinere Blutungen sind nach einem Eingriff in entzündetem Gewebe normal und müssen keine Sorgen bereiten. Schmerzen sind ebenfalls normal, daher sollten die verordneten Schmerzmittel grosszügig eingenommen werden.

Die Gabe von Antibiotika ist in der Regel nicht notwendig, kann aber je nach Erkrankungsausmass durchaus notwendig sein.

Bei Problemen und Sorgen empfehlen wir, sich frühzeitig zu melden, um Verunsicherungen aus dem Weg zu räumen. Ansonsten sehen wir unsere Patientinnen und Patienten 4 bis 6 Wochen nach der Operation zu einer Verlaufskontrolle in unserer Sprechstunde wieder.


Unsere Fachabteilung

Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie

In unserer Klinik behandeln wir Erkrankungen und Verletzungen der inneren Organe im Bereich des Bauch- und Brustraumes.
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