Was suchen Sie?

Operative Therapie

Falls die konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder sie sich je nach Diagnose als nicht zielführend erwiesen haben, sind interventionelle und operative Massnahmen in Erwägung zu ziehen. Eine interventionelle Schmerztherapie fällt in Betracht, solange sich keine Operation aufdrängt. Manchmal sind operative Massnahmen aber unumgänglich; sie werden dann in mehreren Schritten umsichtig geplant.

Radiologie und Interventionelle Radiologie: Bildgebung und gezielte Eingriffe als Grundlage der Therapie

Die Radiologie spielt eine zentrale Rolle in der Abklärung und Behandlung von Rückenbeschwerden. Konventionelle Röntgenaufnahmen ermöglichen eine erste Beurteilung der knöchernen Strukturen und liefern wichtige Hinweise auf degenerative Veränderungen, Frakturen oder Fehlstellungen. Ergänzend dazu erlaubt die moderne Schnittbildgebung mittels MRT und CT eine detaillierte Darstellung der Bandscheiben, Nervenstrukturen, Weichteile sowie entzündlicher oder tumoröser Prozesse. Die präzise Bildgebung ist somit Grundlage jeder zielgerichteten Diagnostik und Therapieplanung.

Darüber hinaus bietet die interventionelle Radiologie minimalinvasive Behandlungsoptionen, die direkt am Schmerzursprung ansetzen und oft eine rasche Linderung ermöglichen. Zu diesen Verfahren zählen unter anderem:

Zementaugmentationstechniken wie Kyphoplastie, Vertebroplastie und Stentoplastie

Bei Wirbelkörperfrakturen – häufig durch Osteoporose oder Traumata bedingt – wird ein spezieller Knochenzement unter Bildkontrolle präzise in den betroffenen Wirbel eingespritzt. Dies stabilisiert die Struktur, lindert die Schmerzen oft unmittelbar und ermöglicht eine schnelle Mobilisierung.

Thermische Nervenablationen

Bei chronischen Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke), kann durch gezielte Verödung der schmerzleitenden Nervenfasern mit Radiofrequenz oder hochfrequenten Ultraschall (HIFU) eine deutliche und anhaltende Schmerzlinderung erzielt werden.

Gelenksembolisationen

Diese neue minimalinvasive Technik aus Japan kommt bei stark durchbluteten, schmerzhaften Gelenken zum Einsatz. Durch das gezielte Verschliessen überaktiver Gefässe kann die lokale Entzündung reduziert und der Schmerz nachhaltig gebessert werden.

Dank dieser schonenden Verfahren können viele Patientinnen und Patienten von einer effektiven Schmerztherapie profitieren, ohne dass eine Operation notwendig ist.

«Die am KSW traditionell entstandene enge Zusammenarbeit mit den anderen Fachdisziplinen, insbesondere den Kolleginnen und Kollegen der Neurochirurgie, stellt dabei sicher, dass die interventionellen Massnahmen optimal in ein ganzheitliches Behandlungskonzept eingebettet sind.»

Prof. Dr. med. univ. (A) Roman Guggenberger, Klinikleiter und Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin


Neurochirurgie: Wenn eine Operation notwendig ist

Obwohl viele Rückenprobleme konservativ behandelt werden können, gibt es Situationen, in denen eine Operation unumgänglich ist. Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am KSW setzt zunehmend auf minimalinvasive Verfahren, die das Gewebe schonen und eine rasche Genesung ermöglichen. Dank fortschrittlicher Bildgebungsverfahren, intraoperativer Navigation, intraoperativem Neuromonitoring und dem Einsatz von Augmented Reality können Operationen heute noch präziser und sicherer durchgeführt werden.

Mikrochirurgische Dekompression mit minimalinvasiver Technik

Zur Entlastung des Rückenmarks oder der Nervenwurzel, ohne die Stabilität der Wirbelsäule zu beeinträchtigen; mit der Verwendung der intraoperativen Bildgebung und Navigation ist es einfacher und sicherer, den exakten Bereich zu lokalisieren und Nachbarstrukturen zu schützen.

Minimalinvasive Spondylodese

Schonender Zugang mit speziellem Instrumentarium, Nutzung von intraoperativer 3-D-Bildgebung und Navigation für exakte Schraubenplatzierung. Geringeres Risiko für postoperative Komplikationen sowie schnellere Mobilisation.

Endoskopische minimalinvasive Bandscheibenoperationen

Endoskopische Instrumente ermöglichen einen kleinen Hautschnitt und direkte Sicht auf das betroffene Gewebe. Die Vorteile sind eine schnelle Erholung, weniger Schmerzen, geringere Narbenbildung sowie rascher Wiedereinstieg in den Alltag.

Augmented Reality kann eingesetzt werden, um den Eingriffsbereich virtuell zu projizieren und die anatomischen Strukturen zu verdeutlichen.

Kyphoplastie, Vertebroplastie und Stentoplastie

Stabilisierung von Wirbelkörperfrakturen, z.B. infolge von Osteoporose oder Unfällen. Minimalinvasives Einspritzen von flüssigem „Zement“ in den frakturierten Wirbel, um ihn zu stützen und die ursprüngliche Höhe weitgehend wiederherzustellen: Rasche Schmerzlinderung, kurze Operations- und Rehabilitationszeit. Dank intraoperativer Navigation und Bildgebung zur genauen Platzierung des Zements optimale Minimierung von Komplikationen und Erholung in wenigen Stunden.

«Durch den interdisziplinären Austausch können wir Operationen sehr gezielt indizieren. Zudem sorgt das intraoperative Monitoring dafür, dass mögliche Beeinträchtigungen des Rückenmarks während des Eingriffs sofort erkannt und geeignete Gegenmassnahmen eingeleitet werden können. Der Einsatz moderner, schonender Technologien (Navigation, Endoskopie, intraoperative Bildgebung) ermöglicht eine rasche Erholung sowie eine schnelle Rückkehr in die Arbeits- und Sozialwelt.»

Prof. Dr. med. Alex Alfieri, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie


Stationäre Behandlung

Auch stationär behandelte Patientinnen und Patienten profitieren von den optimal aufeinander abgestimmten und zeitnahen Abläufen sowie von der interdisziplinären Fachkompetenz am Rückenzentrum. Ein spezifisch geschultes Fachteam der Pflege und Physiotherapie kümmert sich um die stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten. Zudem ist durch die enge Kooperation mit der Klinik St. Katharinental auch eine optimale Nachsorge in Form einer stationären muskuloskelettalen Rehabilitation gewährleistet.

Wirbelsäuleninfiltration unter Röntgenbildverstärker (BV)

Bei der Wirbelsäuleninfiltration unter Röntgenbildverstärker verabreichen wir beruhigende Medikamente direkt an der Schmerzquelle.
Mehr erfahren