KSW neu als Hypertonie-Zentrum zertifiziert
Die Deutsche Hochdruckliga hat das Kantonsspital Winterthur (KSW) als Hypertonie-Zentrum zertifiziert. Das Gütesiegel bestätigt, dass Bluthochdruckpatientinnen und -patienten am KSW umfassende Diagnostik und Therapie erhalten.
Rund 1,5 Millionen Menschen leiden in der Schweiz schätzungsweise an Bluthochdruck (arterieller Hypertonie). Bei vielen Betroffenen hilft eine Kombination aus Lebensstiländerungen und medikamentöser Therapie. Bei manchen sind allerdings weitergehende Abklärungen und alternative Therapieformen notwendig. Das KSW bietet diesen Menschen umfassende Diagnostik und Therapie. Die Qualität der Behandlung hat die Deutsche Hochdruckliga kürzlich bestätigt: Sie hat das Spital als Hypertonie-Zentrum zertifiziert.
Ausgezeichnete Zusammenarbeit
Anlaufstelle ist das KSW insbesondere für Patientinnen und Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck oder wenn der Bluthochdruck Folge einer anderen Erkrankung ist – etwa bei einer hormonellen Störung. Um solche komplexen Fälle optimal behandeln zu können, findet am KSW ein regelmässiger Austausch zwischen Fachpersonen aus Endokrinologie, Nephrologie, Kardiologie, Inneren Medizin, interventioneller Radiologie und Neurologie statt. Sind Kinder oder Schwangere betroffen, werden zu den sogenannten Hypertonie-Boards auch Spezialistinnen und Spezialisten aus Pädiatrie und Gynäkologie beigezogen. Die Zertifizierung bestätigt neben der hohen Behandlungskompetenz insbesondere auch das Funktionieren dieser interdisziplinären Zusammenarbeit. Sie sei eine grosse Stärke des KSW, so Prof. Dr. Cornel Sieber, Chief Medical Officer und Mitglied der Geschäftsleitung: «Schön, dass die Deutsche Hochdruckliga den involvierten Teams dafür ein offizielles Gütesiegel verleiht.»
Renale Denervation
Zeigen blutdrucksenkende Medikamente nicht den gewünschten Erfolg, kann bei gewissen Patientinnen und Patienten eine renale Denervation die Beschwerden lindern. Dabei werden die Nervenfasern rund um die Nierenarterien, die für die Blutdruckregulation entscheidend sind, deaktiviert. Hierfür wird ein spezieller Katheter über einen Gefässzugang in der Leiste direkt in die Nierenarterien vorgeschoben und die Nervenfasern durch die Gefässwand hindurch verödet. Seit dem vergangenen Jahr wird die renale Denervation durch die Spezialisten der Klinik für Kardiologie auch am KSW angeboten.
Regelmässig den Blutdruck messen
Bluthochdruck bleibt oft über Jahre unerkannt, denn besonders bei milder Ausprägung sind keine Symptome spürbar. Deshalb empfiehlt der Experte, den Blutdruck regelmässig zu messen: «Alle Erwachsenen sollten ihre Blutdruckwerte kennen und bei erhöhten Werten prompt eine Therapie beginnen», so Dr. med. Lukas Keller, Oberarzt Kardiologie, der u. a. die renalen Denervationen am KSW durchführt. Das Risiko für Bluthochdruck lässt sich zudem durch den Lebensstil beeinflussen: Regelmässige Bewegung, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Nikotin haben nachweislich einen positiven Effekt auf den Blutdruck und schützen vor Folgeerkrankungen.
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Kantonsspital Winterthur
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Das Kantonsspital Winterthur (KSW) ist ein Spital nach öffentlichem Recht und das Zentrumsspital im Grossraum Winterthur. Mit mehr als 4’000 Mitarbeitenden und 500 Betten stellt das KSW eine umfassende medizinische Grundversorgung für eine Viertelmillion Einwohnerinnen und Einwohner sicher. Über sein Einzugsgebiet hinaus erbringt das KSW hochspezialisierte medizinische Leistungen für eine halbe Million Menschen. Im Jahr 2024 behandelte das Listenspital rund 31’000 Patientinnen und Patienten stationär und verzeichnete 343’382 ambulante Konsultationen. Mit gut 770 Auszubildenden – knapp die Hälfte davon Assistenzärztinnen und -ärzte – gehört das KSW im Kanton Zürich zu den führenden Bildungsbetrieben im Gesundheitswesen.