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Malaria

Malaria ist eine potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch den Stich einer infizierten Stechmücke übertragen wird. Sie tritt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen auf und stellt eine bedeutende gesundheitliche Gefahr für Reisende und Einwohner dieser Gebiete dar. Dank moderner Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten ist die Erkrankung gut beherrschbar – vorausgesetzt, sie wird frühzeitig erkannt.

Übertragung

Malaria wird durch Parasiten der Gattung Plasmodium verursacht. Übertragen wird die Infektion durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke, die vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv ist.


Häufigkeit

Weltweit gibt es jährlich über 200 Millionen Malariafälle, vor allem in Afrika südlich der Sahara, in Teilen Asiens, Südamerikas und Ozeaniens. In der Schweiz ist Malaria eine importierte Erkrankung, das heisst, sie tritt fast ausschliesslich bei Reisenden auf, die sich in den jeweiligen Gebieten aufgehalten haben. Jährlich werden hierzulande rund 150 bis 200 Fälle registriert. Das Risiko besteht insbesondere bei Reisen in ländliche Gebiete ohne adäquate medizinische Versorgung oder bei fehlender Prophylaxe.


Symptome

Die Beschwerden beginnen meist 7 bis 30 Tage nach dem Mückenstich, können aber je nach Parasitenart auch später auftreten. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Hohes Fieber, oft in Schüben
  • Schüttelfrost
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • Müdigkeit, Schwächegefühl
  • Schweissausbrüche

Bei schwerem Verlauf können zusätzlich auftreten:

  • Bewusstseinsstörungen
  • Atemnot
  • Nieren- und Leberversagen
  • Kreislaufschock

Diagnose

Bei Verdacht auf Malaria sollte schnellstmöglich ein Blutausstrich erfolgen. Ergänzend kann ein schneller Antigentest eingesetzt werden. In spezialisierten Labors stehen auch PCR-Verfahren zur Verfügung, mit denen die genaue Parasitenart bestimmt werden kann. Die Diagnostik sollte bei entsprechender Reiseanamnese auch bei unspezifischen Beschwerden frühzeitig erfolgen.


Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Parasitenart, dem Schweregrad der Erkrankung und dem Resistenzmuster in der betroffenen Region. Bei Malaria tropica ist eine sofortige Therapie mit Medikamenten entscheidend. Leichtere Formen können ambulant behandelt werden, bei schwerem Verlauf ist eine stationäre Betreuung notwendig – mit intravenöser Medikamentengabe und intensiver Überwachung.


Verlauf und Prognose

Die grösste Gefahr geht von der Malaria tropica aus, die unbehandelt rasch tödlich verlaufen kann. Innerhalb weniger Tage kann sich ein schweres Krankheitsbild entwickeln, das eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich macht. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere, ältere Personen und Immunsupprimierte. Ein weiteres Risiko besteht in der Verzögerung der Diagnose, da die Symptome anfangs oft unspezifisch sind und mit einer Grippe verwechselt werden können.

Bei frühzeitiger Diagnose und richtiger Behandlung ist die Prognose der meisten Malariaformen gut. Patientinnen und Patienten erholen sich in der Regel innerhalb weniger Wochen vollständig. Rückfallformen können aber auch noch Monate nach der Reise auftreten.


Prävention

Der wirksamste Schutz gegen Malaria besteht in einer sorgfältigen Reisevorbereitung und konsequentem Mückenschutz:

  • Tragen von heller, langer Kleidung
  • Verwendung von Insektenschutzmitteln
  • Schlafen unter imprägnierten Moskitonetzen
  • Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder mit Mückengittern

Für viele Reiseziele wird zusätzlich eine medikamentöse Prophylaxe empfohlen. Die Auswahl erfolgt individuell, je nach Reiseziel, Reisedauer und Gesundheitszustand.

Häufige Fragen

Wie schnell treten nach einer Malaria-Infektion die ersten Symptome auf?

Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen dem Mückenstich und den ersten Krankheitszeichen – beträgt in der Regel 7 bis 30 Tage, kann aber bei bestimmten Erregerarten auch deutlich länger sein. Bei Fieber nach einer Tropenreise sollte immer an Malaria gedacht und rasch ärztliche Abklärung erfolgen.

Wie kann ich mich während einer Reise wirksam vor Malaria schützen?

Der wichtigste Schutz ist das Vermeiden von Mückenstichen: Tragen Sie lange, helle Kleidung, verwenden Sie konsequent Insektenschutzmittel und schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz. Zusätzlich kann eine medikamentöse Prophylaxe sinnvoll sein – je nach Reiseziel, Reisedauer und individuellem Risiko. Eine reisemedizinische Beratung vor der Abreise ist empfehlenswert.

Ist Malaria heilbar?

Ja – Malaria ist in den meisten Fällen gut behandelbar, insbesondere wenn sie früh erkannt wird. Die Heilungschancen sind sehr hoch, vorausgesetzt, die Therapie erfolgt schnell und mit den richtigen Medikamenten. Eine Malaria tropica kann jedoch lebensgefährlich verlaufen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Gibt es eine Impfung gegen Malaria?

Aktuell (Stand 2025) existiert in der Schweiz keine allgemein empfohlene Impfung gegen Malaria. In einigen afrikanischen Ländern wird ein Malaria-Impfstoff für Kinder eingesetzt, jedoch ist dieser noch nicht breit verfügbar. Der wirksamste Schutz für Reisende bleibt daher der Mückenschutz und gegebenenfalls eine medikamentöse Prophylaxe.

Kann ich Malaria mehrmals bekommen?

Ja, es ist möglich, mehrfach an Malaria zu erkranken, auch an verschiedenen Erregerarten. Eine durchgemachte Infektion schützt nicht dauerhaft. Besonders bei Plasmodium vivax und Plasmodium ovale können sogar Monate nach der ursprünglichen Infektion Rückfälle auftreten, wenn nicht auch die Leberformen des Parasiten behandelt wurden.

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