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Krampfadern / Varizen

Varizen oder Krampfadern sind krankhaft erweiterte und geschlängelte, oberflächliche Venen am Bein. Sie stören anfänglich vor allem optisch. Mit der Zeit kommt es überdies zu Symptomen wie Schweregefühl oder Kribbeln im Bein, Schwellungsneigung im Knöchelbereich und später sogar zu bräunlichen Hautveränderungen oder Wunden.

Ursache

Die häufigste Ursache von Krampfadern ist eine genetische Veranlagung für eine Wandschwäche der oberflächlichen Beinvenen. Weiter begünstigend wirken Hormone, Schwangerschaft, Alter sowie Übergewicht. Diese führen zu einem anfänglich verzögerten und später dann fehlenden Klappenschluss der Venenklappen.

Krampfadern / Varizen KSW

Krampfadern können Komplikationen wie Blutungen oder oberflächliche Entzündungen verursachen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zudem in seltenen Fällen zu offenen Beinen kommen (Ulcera cruris).

Die Venenklappen dienen quasi als «Rückschlagventile» dazu, dass der Blutfluss in den Venen entgegen der Schwerkraft in Richtung Herzen auch beim stehenden und sitzenden Menschen möglich ist.

Fehlt der Klappenschluss, fliesst das venöse Blut zurück ins Bein, es kommt dadurch zu einem erhöhten Venendruck. Dieser führt wiederum zu erweiterten und geschlängelten Venen, die man dann als Krampfadern bezeichnet.

Illustration Venenklappen / Krampfadern KSW


Häufigkeit

Rund 50 % der Bevölkerung haben mehr oder weniger ausgeprägte Krampfadern, womit sie die häufigste Venenkrankheit darstellen. Ein Behandlung ist in etwa 15 % der Fälle notwendig. Bei rund 6 % finden sich Hautveränderungen und bei 1 % offene Beine (Ulcus cruris venosum).


Symptome und Beschwerden

Krampfadern sind eine langsam fortschreitende Erkrankung. Anfänglich stören sie nur kosmetisch. Mit der Zeit treten – je nach Ausprägung des Rückflusses – Stauungssymptome auf. Das äussert sich in einem Schwere- oder Spannungsgefühl in den Beinen.

Häufig berichten Patientinnen und Patienten auch über ein Wärmegefühl oder Schmerzen im Bereich der Krampfadern. Weiter können Schwellungen im Knöchelbereich und später dann Hautveränderungen auftreten (bläuliche oder bräunliche Flecken).

Komplikationen sind Blutungen oder oberflächliche Venenentzündungen, die durch eine lokalisierte Thrombose in den Krampfadern entsteht. Offene Beine treten nur selten auf.


Begleiterkrankungen

Krampfadern treten meist unabhängig von anderen Krankheiten, das heisst primär, auf. Sie können aber beispielsweise auch als Folge einer stattgehabten tiefen Venenthrombose oder einer schweren Herzschwäche auftreten. Dies ist bei der Abklärung und Therapie zu berücksichtigen. .

Unbehandelte Krampfadern wiederum können zu Komplikationen führen, wie Hautveränderungen, Wundheilungsstörungen oder Blutgerinnsel in den oberflächlichen Venen (oberflächliche Venenthrombose). In seltenen Fällen kann ein Blutgerinnsel eine tiefe Venenthrombose verursachen und unbehandelt zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen.


Diagnose

Neben der ärztlichen Befragung und der klinischen Beurteilung ist in der Regel ein Ultraschall der tiefen und oberflächlichen Beinvenen nötig. Dabei werden die betroffenen Venenabschnitte genau dokumentiert und überprüft, ob das tiefe Venensystem gesund ist. Die Ultraschalluntersuchung bildet die Grundlage für den Entscheid, welche Therapie möglich ist.


Behandlung

Je nach Ausprägung und Symptomen stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Man unterscheidet konservative (z. B. Medikamente und Kompressionsstrümpfe) von invasiven Therapiemöglichkeiten. Als erste Therapiemassnahme wird immer eine Kompressionstherapie empfohlen, da diese wissenschaftlich nachgewiesen wirksam und risikoarm ist. Gewisse Medikamente können ebenfalls Beschwerden lindern. Bei störenden Symptomen und/oder Komplikationen ist oft eine invasive Behandlung notwendig.


Operation / Intervention

Invasive Therapieoptionen sind das Verschliessen (Veröden) der oberflächlichen Venen mit einem Hitzekatheter oder das operative Entfernen der Krampfadern (Stripping). Bei beiden Varianten werden zusätzlich die Seitenäste entfernt. Seitenastkrampfadern oder kleinere Krampfadern können operativ entfernt (Phlebektomie) oder medikamentös verödet (Schaumsklerosierung) werden.


Vorbeugen, Prävention

Vorbeugende Massnahmen umfassen regelmässige Bewegung, Gewichtskontrolle, das Hochlagern der Beine und, wenn möglich, das Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen.


Nachsorge

Auch nach einer Behandlung ist es wichtig, den Lebensstil nach obigen Empfehlungen so anzupassen, dass das Risiko eines Wiederauftretens minimiert wird. Regelmässige Nachuntersuchungen können dabei helfen, neue Venenprobleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.


Prognose

Die Prognose für Patientinnen und Patienten mit Krampfadern ist generell gut, besonders wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Durch präventive Maßnahmen und konsequente Behandlung lassen sich ernsthafte Komplikationen vermeiden.


Häufige Fragen

Können Krampfadern von alleine verschwinden?

Nein, Krampfadern verschwinden nicht von alleine. Ohne Behandlung können sie sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Konservative Behandlungsmethoden wie Kompressionsstrümpfe zu tragen können helfen, die Symptome zu lindern, aber bestehende Krampfadern bleiben bestehen.

Sind Krampfadern nur ein kosmetisches Problem?

Obwohl viele Menschen Krampfadern aufgrund ihrer Erscheinung behandeln lassen wollen, sind sie nur anfänglich ein kosmetisches Problem. Sie können Beschwerden verursachen und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, wie zum Beispiel venösen Thrombosen oder Wundheilungsproblemen.

Kann ich mit Krampfadern Sport treiben?

Ja, moderate körperliche Aktivität wird sogar empfohlen, da sie die Blutzirkulation (Muskelpumpe) fördert und helfen kann, frühe Symptome zu lindern. Schwimmen, Radfahren und Gehen sind besonders gut geeignet. Vermeiden Sie jedoch Sportarten, die zu viel Druck im Bauch oder auf die Beine ausüben, wie beispielsweise Gewichtheben oder intensive Laufsportarten.

Können Krampfadern während der Schwangerschaft behandelt werden?

Während der Schwangerschaft wird eine invasive Behandlung von Krampfadern normalerweise vermieden, da sich viele Krampfadern nach der Geburt von selbst zurückbilden können. Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen sind eine sichere und effektive Methode, um die Symptome während der Schwangerschaft zu lindern. Eine Behandlung nach der Schwangerschaft kann in Erwägung gezogen werden, wenn die Krampfadern bestehen bleiben. Mit einer Abklärung sollte aber in der Regel mindestens 3 Monate ab Geburt zugewartet werden.

Wie schnell kann ich nach einer Krampfaderbehandlung zur normalen Aktivität zurückkehren?

Die Erholungszeit nach einer Krampfaderbehandlung ist abhängig von der Art der durchgeführten Behandlung. Nach minimal-invasiven Eingriffen wie der Sklerotherapie oder der endovenösen Lasertherapie können die meisten Patientinnen und Patienten ihre normalen Aktivitäten bereits am Folgetag wieder aufnehmen. Nach einer Venen-Stripping-Operation kann eine längere Erholungszeit erforderlich sein. Besprechen Sie spezifische Empfehlungen und Einschränkungen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

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