Was suchen Sie?

Tipps und Informationen rund um Ihr Baby

Bald ist der besondere Moment da und Sie können Ihr Kind / Ihre Kinder mit nach Hause nehmen. Auf dieser Seite haben wir für Sie Informationen und Empfehlungen zusammengestellt, die Ihnen den Übergang nach Hause erleichtern sollen. Lesen Sie diese vor dem Austritt in Ruhe durch und zögern Sie nicht, bei Unklarheiten nachzufragen.

Wenn zu Hause noch Fragen oder Probleme auftreten oder Sie mehr Informationen brauchen, wenden Sie sich bitte an Ihre Kinderärztin / Ihren Kinderarzt, die Mütter-/Väterberatung oder an Ihre Hebamme.

Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute, und wir hoffen, dass Sie sich in der vertrauten Umgebung rasch einleben können.

Notfallnummern und wichtige Kontakte

Lebensbedrohliche Notfälle
Tel. 144

Vergiftungsnotfälle
Tel. 145

Beratungstelefon Medgate Kids Line für Kindernotfälle
058 387 78 85

Speichern Sie wichtige Kontakte / Notfallnummern im Smartphone; beispielsweise jene vom Rettungsdienst für lebensbedrohliche Notfälle, vom 24-h-Beratungstelefon für Kindernotfälle, von der Hebamme, der Kinderarztpraxis, der Stillberatung etc.


Austritt

Der Austritt kann erfolgen, sobald Ihr Kind

  • selber genügend Nahrung zu sich nimmt und an Gewicht zulegt,
  • die Körpertemperatur im Normbereich bleibt und
  • über einen bestimmten Zeitraum vor Entlassung eine altersentsprechende Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung aufweist.

In der Regel erfolgt der Austritt nach der Visite vormittags gegen 10 Uhr. Bitte organisieren Sie rechtzeitig eine geeignete Transportmöglichkeit. Sprechen Sie uns frühzeitig an, falls dies nicht möglich ist oder Sie Fragen dazu haben.

Bringen Sie Folgendes mit, wenn Sie Ihr Kind nach Hause holen

  • Babyschale fürs Auto oder einen Kinderwagen
  • eigene Baby-Kleidung
  • eigenen Beruhigungsnuggi
  • Kühltasche für Muttermilch

Um einen reibungslosen Übergang nach Hause zu gewährleisten, bitten wir Sie, sich rechtzeitig vorzubereiten. Orientieren Sie sich dabei an unserer Checkliste «Was Sie für die ersten Tage zu Hause benötigen».


Ernährung

Achten Sie auf die frühen Hungerzeichen Ihres Babys: Suchbewegungen des Köpfchens, schmatzende Geräusche sowie Saugen an der Hand. Optimalerweise sollte bereits bei diesen Anzeichen die Brust oder der Schoppen angeboten werden. Weinen ist ein spätes Hungerzeichen und kann das Anlegen an die Brust erschweren. Mit der Zeit können Sie die Hungerzeichen Ihres Kindes immer besser deuten.

Vollgestillte Kinder

Wenn Ihr Kind eine ausreichende Menge an der Brust trinken kann, das heisst, schon in der Neonatologie voll gestillt wurde, kann ein Stillrhythmus von 2 bis 4 Stunden normal sein, je nach Bedarf des Kindes. Pro Tag sollte Ihr Kind mindestens 5 oder 6 Mahlzeiten zu sich nehmen.

In den ersten Wochen kann es aber durchaus normal sein, wenn der Rhythmus des Kindes dazu führt, dass es auf 8 bis 12 Mahlzeiten pro Tag kommt. Die Gewichtszunahme zeigt den Bedarf des Kindes an.

Teilgestillte Kinder

Die Umstellung auf das volle Stillen benötigt meist etwas Zeit und Geduld. Trinkt Ihr Kind an der Brust noch nicht genug, dann bieten Sie ihm nach dem Stillen zusätzlich den Schoppen an. Dabei können Sie Mutter- oder Pulvermilch verwenden.

Während des Aufenthalts bei uns werden Sie darüber informiert, wie oft und wie viel Ihr Kind trinken sollte. Zu Hause werden Sie in dieser Übergangsphase und bei anderen Fragen rund um die Ernährung Ihres Kindes von Ihrer Hebamme begleitet.

Pumprhythmus

Nach dem Stillen ist es wichtig, so lange abzupumpen, bis Ihr Kind die volle Menge an der Brust trinken mag und ausreichend an Gewicht zunimmt. Das Abpumpen verhindert einen Rückgang der Milchproduktion. Pumpen Sie direkt im Anschluss an die Mahlzeit des Kindes ab. Produziert Ihr Körper sehr viel Muttermilch, empfehlen wir, das Abpumpen nach dem Stillen langsam und nicht abrupt zu reduzieren. So beugen Sie einem Milchstau vor.

Schoppennahrung

Pulvermilch wird nach Packungsbeilage zubereitet. Verwenden Sie dabei «Pre»-Milch, die der Muttermilch von der Zusammensetzung her am ähnlichsten ist. ist. Sollte eine Spezialmilch notwendig sein, werden Sie durch das medizinische Fachpersonal entsprechend instruiert. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Pflegefachperson.

Beim Umgang mit Muttermilch und Pulvermilch ist zu beachten:

  • Abgepumpte Milch ist im Kühlschrank 72 Stunden lang haltbar.
  • Im Tiefkühlfach des Kühlschranks lässt sie sich drei Monate, im Gefrierschrank (–18 bis –20 °C) sechs Monate lang aufbewahren.
  • Tauen Sie gefrorene Muttermilch langsam im Kühlschrank auf. In der Mikrowelle können Nährstoffe zerstört werden.
  • Aufgetaute Muttermilch sowie fertig zubereitete Pulvermilch kann im Kühlschrank 24 Stunden lang aufbewahrt werden.
  • Die Milch darf nur einmal erwärmt werden.
  • Milchreste sind zu entsorgen.

Hygiene

Schoppen, Trinksauger, Beruhigungsnuggi, Stillhütchen und Pumpset sind täglich während 10 Minuten auszukochen, im Geschirrspüler bei mindestens 60 °C zu waschen oder in einem speziell dafür vorgesehenen Gerät zu sterilisieren.

Achten Sie darauf, vor der Zubereitung des Schoppens und der Reinigung des Fläschchens die Hände gründlich mit Seife zu waschen.

Zeichen für eine ausreichende Ernährung

Ist das Kind munter und zufrieden und hat immer wieder aktive Phasen, nimmt es an Gewicht zu und scheidet in der Folge regelmässig Urin aus, spricht alles dafür, dass es genug Nahrung und Flüssigkeit aufnimmt. Eine zusätzliche Gabe von Wasser oder Tee ist nicht notwendig und kann in den ersten Wochen sogar dazu führen, dass das Kind zu wenig Gewicht zulegt.

Die normale Gewichtszunahme in den ersten zwei Monaten ab dem Termin beträgt pro Woche ca. 150 bis 300 g. Danach geht die wöchentliche Zunahme allmählich zurück. Wir empfehlen, das Gewicht in den ersten Monaten von der Hebamme oder bei der Mütter-/Väterberatung wöchentlich kontrollieren zu lassen.


Stillschwierigkeiten

Nehmen Sie grundsätzlich bei allen Stillproblemen die Hilfe der Hebamme oder einer Stillberaterin in Anspruch. Die Krankenkasse bezahlt regulär drei ambulante Stillberatungen.

Bei zu wenig Milch empfehlen wir viel Ruhe, regelmässige Kuscheleinheiten – am besten mit Haut-zu-Haut-Kontakt – und eine Steigerung der Milchproduktion durch zusätzliches Abpumpen. Eine regelmässige und ausgewogene Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme bilden die Basis. Verzichten Sie auf Pfefferminz- und Salbeitee, da sie die
Milchproduktion hemmen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie zu viel Milch produzieren, wenden Sie sich zwecks Beratung am besten direkt an Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin.

Wunde Brustwarzen

Die häufigste Ursache für wunde Brustwarzen ist eine falsche Anlegetechnik. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind den Mund weit öffnet, wenn Sie es ansetzen. Muttermilch ist bei wunden Brustwarzen das beste Mittel. Sie wirkt heilend und hemmt die Entzündung. Verteilen Sie nach dem Stillen einen Tropfen Muttermilch auf der Brustwarze und lassen Sie sie antrocknen. Bei Bedarf kann Lanolincreme benutzt werden.

Stillen mit Stillhütchen

Bei frühgeborenen Kindern kommt das Stillhütchen häufig zum Einsatz, da sie damit effektiver trinken. Das Stillhütchen erleichtert die Aufrechterhaltung des Vakuums an der Brust. Bei termingeborenen Kindern wird es ab und zu verwendet, wenn die Brustwarzen der Mutter flach sind und das Baby deswegen Mühe hat, richtig anzusetzen.

Damit die Milchproduktion trotz Stillhütchen aufrechterhalten wird, soll auch bei vollem Stillen zusätzlich mindestens 1-mal täglich abgepumpt werden.

Das Stillhütchen ist nach jedem Stillen zuerst kalt und danach heiss auszuwaschen und 1-mal täglich während 10 Minuten auszukochen. Aufbewahrt wird es trocken in einem sauberen Gefäss. Stillhütchen erhalten Sie in jeder Apotheke.


Ausscheidung

Urin

Ihr Kind sollte täglich mehrmals (mindestens 3- bis 4-mal in 24 Stunden) Urin lösen. Ist das der Fall, merken Sie es daran, dass die Windel jeweils schwer und gut gefüllt ist.

Stuhl

Wenn Ihr Kind ausschliesslich Muttermilch bekommt, ist es normal, wenn es mehrmals täglich oder aber nur alle 7 Tage Stuhlgang hat. Dabei kann die Konsistenz sehr unterschiedlich sein. Bei Pulvermilch-Ernährung ist die Häufigkeit der Stuhlausscheidung unterschiedlich und variiert von mehrmals täglich bis alle 3 bis 4 Tage.

Ein Hinweis auf Verstopfung kann sein, wenn sich das Kind beim Ausscheiden sehr anstrengen muss, allenfalls sogar schmerzgeplagt wirkt und harten und trockenen Stuhl hat. Bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden oder heller Farbe entsprechend Stuhlfarbskala im Gesundheitsheft, wenden Sie sich recht bald an Ihre Kinderarztpraxis.

Nach dem Wickeln sollten Sie die Hände gründlich mit Seife waschen, besonders wenn Sie das Kind gleich darauf stillen oder schöppeln.

Windelbereich

Für die Reinigung des Intimbereichs empfehlen wir, zu Beginn nur Wasser zu verwenden. Dabei ist es wichtig, stets von vorn nach hinten zu wischen, um Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Trocknen Sie den Bereich anschliessend gut ab, insbesondere die Hautfalten in der Leiste. Unterwegs können Sie Feuchttücher verwenden. Achten Sie dabei darauf, Produkte ohne Duftstoffe zu benutzen.

Bei gerötetem/wundem Gesäss

Wickeln Sie Ihr Kind häufiger. Insbesondere nach jedem Stuhlgang reinigen Sie das Gesäss tupfend mit lauwarmem Wasser, trocknen es gut ab oder lassen es mehrere Minuten lang in warmer Umgebung frei an der Luft trocknen. Bei offenen Stellen können Sie zur Reinigung abgekühlten Salbeitee verwenden.

Bei Gesässrötungen erkundigen Sie sich in einer Drogerie, einer Apotheke oder bei der Hebamme nach einem geeigneten Produkt. Hält die Rötung an, informieren Sie Ihre Hebamme oder Ihre Kinderärztin / Ihren Kinderarzt. Es könnte sich um eine Pilzinfektion (Windelsoor) handeln, die bei Babys nicht selten vorkommt und eine entsprechende Therapie erforderlich macht. Von Babypuder raten wir grundsätzlich ab.


Babypflege

Baden

Baden Sie Ihr Kind höchstens 2-mal pro Woche ohne Badezusatz. Die Wassertemperatur sollte 37 °C betragen. Baden Sie das Kind nicht, wenn es hungrig ist.

Hautpflege

Bei trockener Haut empfehlen wir sparsames Auftragen von raffiniertem biologischem Sonnenblumenöl oder Babyöl / Lotion (ohne Duftstoffe). Sind mehrere Stellen gerötet und trocken, wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt / ihre Kinderärztin. Sie könnten ein Anzeichen für eine atopische Dermatitis sein, die eine spezielle Hautpflege nötig macht.

Augenpflege

Das Auge können Sie vom äusseren zum inneren Augenwinkel mit lauwarmem Leitungswasser oder steriler Kochsalzlösung und einem sauberen Waschlappen / Taschentuch reinigen. Für jedes Auge eine andere Stelle des Tuchs verwenden.

Nasenpflege

Bei verstopfter Nase geben Sie in jedes Nasenloch 1 bis 2 Tropfen sterile Kochsalzlösung und entfernen Sie das Sekret mit einem zusammengedrehten Taschentuch. Bei Anzeichen einer Erkältung oder wenn die Besserung ausbleibt, kontaktieren Sie Ihren Kinderarzt / Ihre Kinderärztin.

Ohrpflege

Die Ohrmuschel und den Bereich hinter dem Ohr reinigen Sie bei Bedarf mit lauwarmem Wasser und Watte. Die Gehörgänge bedürfen keiner Reinigung (insbesondere sollten keinesfalls Wattestäbchen benutzt werden).

Haarpflege

Die Haarpflege ist wichtig zur Vorbeugung von Milchschorf. Tägliches Bürsten verbessert die Durchblutung und entfernt Schuppen. Achten Sie darauf, keinen starken Druck auszuüben, insbesondere nicht über der weichen Stelle am Scheitel, der sogenannten Fontanelle. Bei Schuppenbildung können Sie die Kopfhaut zusätzlich mit wenig Öl einreiben. Keinesfalls sollten Sie die Schuppen mit den Fingernägeln wegkratzen, da es dadurch zu Hautinfektionen kommen kann.

Fingernägel

Frühestens 6 Wochen nach der Geburt können die Nägel mit einer Babynagelschere geschnitten werden. Oft ist dies noch nicht notwendig, da sich Teile des Nagelendes durch regelmässiges Einölen von allein lösen. Falls Sie die Nägel schneiden, tun Sie dies, während das Kind schläft, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

Nabelpflege

Solange der Nabelstumpf vorhanden ist, trocknen Sie ihn nach dem Bad gut ab und desinfizieren Sie ihn täglich mit einem mit Hautdesinfektionsmittel angefeuchteten Wattestäbchen. Waschen Sie die Hände mit Seife, bevor Sie den Nabel desinfizieren. Um Hautirritationen zu vermeiden, verwenden Sie nicht zu viel Desinfektionsmittel. Das Wattestäbchen sollte nicht davon tropfen. Während des Aufenthalts in der Neonatologie erhalten Sie eine ausführliche Instruktion.

Stellen Sie eine Rötung oder Schwellung oder einen unangenehmen Geruch des Nabelrings fest, informieren Sie die Hebamme oder die Kinderärztin / den Kinderarzt bald darüber.

Unwohlsein

Fühlt sich Ihr Kind unwohl, äussert es dies durch Schreien. Gründe für die Unzufriedenheit könnten Hunger, eine unbequeme Lage, zu hohe oder zu niedrige Körpertemperatur, eine volle Windel, das Bedürfnis nach Nähe oder Bauchkoliken sein.

Bauchmassagen, Beckenkreisen, Fliegerhaltung, ein Bad oder ein warmes Kirschkernkissen können Bauchkrämpfe reduzieren. Seien Sie bei Kirschkernkissen wegen der Gefahr von Verbrennungen an der empfindlichen Haut bitte besonders achtsam und prüfen Sie vor der Verwendung die Temperatur.

Einige Tipps, um Ihr Kind zu beruhigen:

  • Nehmen Sie Ihr Kind in den Arm, wiegen Sie es sanft, gehen Sie umher oder nehmen Sie es ins Tragetuch.
  • Sprechen Sie dabei mit Ihrem Kind oder singen Sie ihm etwas vor.
  • Zur Beruhigung trägt auch bei, wenn Sie Ihr Kind am Nuggi oder an Ihrem Finger saugen lassen.
  • Bieten Sie ihm etwas zu trinken an, insbesondere bei Hungerzeichen.
  • Eine sanfte Bauch- oder Rückenmassage kann ebenfalls sehr beruhigend wirken.

Manche Situationen können sehr belastend sein, zum Beispiel, wenn ein Baby trotz aller Bemühungen nicht aufhört zu schreien. In solchen Momenten kann es passieren, dass man den Impuls verspürt, das Kind zu schütteln. Bitte tun Sie das auf keinen Fall – es kann schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Legen Sie Ihr Kind stattdessen sicher ins Bettchen und verlassen dann für einen kurzen Moment den Raum, um sich selbst zu beruhigen.

Sprechen Sie einen solchen Vorfall gegenüber Ihrer Kinderärztin / Ihrem Kinderarzt offen an. Unterstützung erhalten Sie und Ihr Kind ausserdem jederzeit auf dem Kindernotfall, auch ohne vorherige Anmeldung.


Vitamine und Eisen

K (Konakion)

Vitamin K wird zur Bildung von Blutgerinnungsfaktoren benötigt und beugt somit Blutungen vor. Es wird von Ihrem Kind noch nicht in ausreichendem Mass produziert und ist in Muttermilch und Säuglingsnahrung nur in sehr geringer Menge enthalten. Um lebensbedrohliche Blutungen zu verhindern, erfolgt daher im Alter von 4 Stunden, 4 Tagen und 4 Wochen jeweils eine Gabe von Vitamin K in Form von Tropfen. Sollte Ihr Kind nach 4 Tagen nicht mehr bei uns hospitalisiert sein, erfolgt die zweite Gabe durch Ihre Hebamme und die letzte in der Kinderarztpraxis.

Vitamin-D3-Tropfen

Vitamin D ist wichtig für das Knochenwachstum. Es beugt Mangelerscheinungen wie Rachitis, Wachstumsstörungen, Abwehr- oder Muskelschwäche vor, wird in den ersten 3 Lebensjahren vom Körper aber nicht in genügendem Mass produziert. Daher wird Vitamin D ab dem 7. Lebenstag in Tropfenform verabreicht, entweder direkt in den Mund oder mit wenig Milch verdünnt in einem Teelöffel.

Geben Sie die Tropfen nicht in den Milchschoppen, da die vollständige Aufnahme dann nicht gewährleistet ist.

Eisen-Substitution (Maltofer)

Eisen ist für die Produktion von roten Blutzellen und die Stärkung des Immunsystems wichtig. Bei allen Kindern, die vor 34 0/7 Schwangerschaftswochen geboren wurden, sind die Eisenspeicher zu wenig gefüllt. Dieser Mangel wird bis zum Alter von 6 Monaten durch die Gabe von Eisentropfen ausgeglichen. Die Tropfen können mit Milch verdünnt verabreicht werden. Die Dosierung wird von Ihrer Kinderärztin / Ihrem Kinderarzt regelmässig ans Gewicht angepasst.

Zudem empfehlen wir Ihrem Kinderarzt / Ihrer Kinderärztin eine Kontrolle des Blutbilds im Alter von 6 Monaten, um festzustellen, ob die Unterstützung noch länger notwendig ist und gegebenenfalls eine Verlängerung der Therapie zu veranlassen.

Ein Rezept für die oben genannten Produkte erhalten Sie beim Austritt.


Wichtige Hinweise für zu Hause

Schlaf-Wach-Rhythmus

Dieser pendelt sich erst im Laufe der Zeit ein. Lassen Sie sich zu Hause Zeit, sich einzugewöhnen und einander kennenzulernen. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl und Ihren Instinkt, sie sind meist ein guter Ratgeber. Holen Sie bei Überlastung frühzeitig Hilfe und nehmen Sie sich auch Zeit für sich selbst.

Schlafen / Präventionsmassnahmen gegen den plötzlichen Kindstod

Beachten Sie die Hinweise im Gesundheitsheft, das Sie beim Austritt erhalten.

Sicherheit

  • Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch. Durch eine plötzliche Drehung könnte es auf den Boden fallen und sich schwer verletzen.
  • Wenn Sie mit dem Kind kuscheln, legen Sie es zurück ins Bettchen, bevor Sie selbst müde und schläfrig werden.
  • Im Wachzustand darf das Kind unter Aufsicht auch in Bauchlage liegen; dies entlastet den Hinterkopf und stärkt die Nackenmuskulatur.
  • Die Babyschale ist lediglich zum sicheren Transport im Auto gedacht und sollte nicht länger als 2 Stunden ohne Pause benutzt werden. Zudem muss sie je nach Grösse und Gewicht des Kindes ausgestattet oder angepasst werden. Besonders wichtig ist, dass der Haltegriff vor dem Anheben der Schale stets eingerastet ist.
  • Verhindern Sie, dass Ketten, Schnüre oder andere Spielsachen in Griffweite des Kindes sind, weil dies zu Verletzungen führen kann.

Temperatur

Die Körpertemperatur spüren Sie bei Ihrem Kind am besten im Nacken. Hände und Füsse fühlen sich meist kühl an, was aber nichts über die Körpertemperatur aussagt. In der ersten Woche empfiehlt es sich, die Temperatur vor allem am Morgen nach dem Aufwachen zu messen, später nur noch situativ nach Bedarf.

Messen Sie im ersten Lebensjahr die Temperatur rektal mit einem digitalen Thermometer. Für ein Neugeborenes liegt die rektal gemessene Idealtemperatur bei 36,5 bis 37,5 °C.

Fieber innerhalb der ersten 3 Lebensmonate

Messen Sie die Temperatur bei Unruhe, reduziertem Trinken, vermehrtem Schwitzen oder Verhaltensänderungen. Ist die Temperatur erhöht, versichern Sie sich, dass das Baby nicht zu warm angezogen war, nicht neben der Heizung oder in der Sonne lag oder beim Kuscheln zu warm hatte. Bei Fieber in den ersten 3 Monaten – das entspricht einer Temperatur über 38 °C – empfehlen wir eine rasche Vorstellung in der Kinderarztpraxis oder auf dem Kindernotfall.

Liegt die Temperatur im Bereich von 37,6 bis 37,9 °C, spricht man von erhöhter (subfebriler) Temperatur. Das Kind kann, wenn es ihm ansonsten gut geht, weniger warm angezogen werden. Nach 30 bis 60 Minuten sollten Sie die Temperatur erneut messen. Ist sie dann immer noch erhöht, oder liegt die Temperatur bei der Nachmessung bei 38,0 °C oder höher, sollten Sie das Kind umgehend ärztlich vorstellen.

Spaziergänge

Mit Ihrem der Jahreszeit entsprechend bekleideten Kind dürfen Sie gern an der frischen Luft spazieren gehen. Setzen Sie es dabei nicht direkt der Sonne aus, und sorgen Sie dafür, dass im Kinderwagen kein Hitzestau entsteht.

Sonnenschutz

Vermeiden Sie im ersten Lebensjahr direkte Sonneneinstrahlung und benutzen Sie ausschliesslich Sonnenschutzmittel mit physikalischem UV-Filter (Titandioxid, Zinkoxid). Sonnenschutzmittel müssen Sie ca. alle 2 bis 3 Stunden erneut auftragen. Achten Sie ausserdem auf einen hohen Lichtschutzfaktor (SPF 50+). Vermeiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung insbesondere in den Mittagsstunden von 12.00 bis 15.00 Uhr.

Flugreisen

Flugreisen sind für gesunde Termingeborene in der Regel nach einer Woche möglich, für Frühgeborene jedoch erst nach Vollendung des 6. Lebensmonats. Dies sollte im Einzelfall mit dem Kinderarzt / der Kinderärztin besprochen werden. Bei Säuglingen mit einem akuten Atemwegsinfekt ist vor dem Flug eine ärztliche Abklärung nötig. Es wird empfohlen, das Baby während des Starts und der Landung zu stillen oder ihm den Schoppen zu geben, um ihm den Druckausgleich zu erleichtern.

Aufenthalt in Höhen von mehr als 2500 Meter über Meer

Übernachtungen in Höhen von über 2500 Metern sollten im ersten Lebensjahr vermieden werden, da die Höhenkrankheit auftreten kann. Vermeiden Sie auch zu schnelle Höhenänderungen, da sie Druck und Schmerzen in den Ohren des Babys verursachen. Bei Unsicherheiten fragen Sie die Kinderärztin / den Kinderarzt.


Besuch bei der Kinderärztin / beim Kinderarzt

Gesundheitsheft der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (SGP)

Denken Sie daran, das Gesundheitsheft bei jedem Spital-/Arztbesuch sowie beim Besuch der Mütter-/Väterberatung mitzubringen. Am besten nehmen Sie es auch mit, wenn Sie in den Urlaub fahren. Auf der letzten Seite des Gesundheitshefts können Sie den Impfausweis einstecken.

Impfungen

Wir empfehlen die Impfungen laut Schweizerischem Impfplan. Die erste Impfung im Alter von 2 Monaten wird in der Kinderarztpraxis durchgeführt, sofern sie nicht schon in der Neonatologie erfolgt ist. Ausserdem empfehlen wir eine Auffrischimpfung gegen Keuchhusten und in den Wintermonaten die Grippeimpfung für alle Personen, die engen Kontakt mit Ihrem Kind haben, insbesondere für Grosseltern, die regelmässig in die Betreuung Ihres Kindes eingebunden sind.

Ultraschalluntersuchung der Hüften

Vor dem Austritt bei uns, meist jedoch bei der 1-Monats-Kontrolle beim Kinderarzt / bei der Kinderärztin werden die Hüften mittels Ultraschall untersucht, um eine Hüftdysplasie (Fehlstellung des Hüftkopfs im Hüftgelenk) ausschliessen zu können. Bei positiver Familienanamnese oder Beckenendlage/-querlage organisieren wir eine Hüftultraschalluntersuchung innerhalb der ersten beiden Lebenswochen ab dem Gestationsalter von 36 Wochen.

Checkliste

Was Sie für die ersten Tage zu Hause brauchen

  • Schoppenflaschen, Beruhigungsnuggi (vor dem ersten Gebrauch auskochen)
  • 1 Pack «Pre»-Pulvermilch (für den Notfall auch bei Vollstillung)
  • Windeln und Reinigungstücher
  • Babyöl und Babyhaarbürste
  • Thermometer zur rektalen Temperaturmessung
  • der Jahreszeit entsprechende Kleidung
  • «Nuscheli», Stoffwindel
  • Schlafsack
  • (Beistell-)Bett
  • Wickeltisch oder andere geeignete Unterlage
  • Badewanne (kann auch das Lavabo sein)

Bei Bedarf

  • Stillhütchen
  • Milchpumpe und Zubehör
  • Kirschkernkissen

Aus der Apotheke

  • Vitamin-D3-Tropfen
  • gegebenenfalls Maltofer-Tropfen
  • gegebenenfalls Desinfektionsmittel für den Nabel
  • gegebenenfalls Medikamente nach ärztlichem Rezept

Falls etwas bestellt werden muss, kann die Apotheke am Vortag informiert werden. Sie können es auch über die Apotheke im KSW organisieren:
http://apothekeimksw.ch

Termine

  • Hebamme und Kinderärztin / Kinderarzt bei Geburt des Kindes und über Austrittszeitpunkt informieren, Termin vereinbaren
  • Termin mit Physiotherapie / Logopädie für ambulante Behandlung vereinbaren

Vor Austritt erledigen

  • Badge retournieren, Depot abholen
  • Muttermilch einpacken
  • Elternzimmer abgeben