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Nierenarterienstenose

Als Nierenarterienstenose wird eine Verengung der Nierenarterie(n) bezeichnet. Diese Arterien versorgen die Nieren mit sauerstoffreichem Blut. Eine eingeschränkte Blutzufuhr kann die Nierenfunktion beeinträchtigen, zu hohem Blutdruck führen und das Organ langfristig schädigen.

Ursachen

Die häufigste Ursache einer Nierenarterienstenose ist die Atherosklerose, bei der sich Fett- und Kalkablagerungen (sogenannte Plaques) in den Arterien ansammeln. Risikofaktoren hierfür sind unter anderem hoher Blutdruck, Diabetes, Rauchen und hohe Cholesterinwerte. Seltener können entzündliche Erkrankungen der Blutgefässe wie z.B. die Fibromuskuläre Dysplasie zur Verengung der Nierenarterien führen.


Häufigkeit

Obwohl genaue Zahlen variieren, wird geschätzt, dass Nierenarterienstenose bei etwa 1-2% der Personen mit hohem Blutdruck vorliegt. Bei älteren Personen oder Patientinnen und Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck ist die Häufigkeit tendenziell höher.


Symptome und Beschwerden

In vielen Fällen verursacht eine Nierenarterienstenose zunächst keine Symptome und wird oft zufällig entdeckt. Symptome, die für das Vorliegen einer Nierenarterienstenose sprechen könnten, sind ein schwer kontrollierbarer hoher Blutdruck, der auf übliche Medikamente nicht anspricht, sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion.


Begleiterkrankungen

Eine Nierenarterienstenose tritt häufig zusammen mit anderen kardiovaskulären Erkrankungen auf, wie koronarer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und chronischen Nierenerkrankungen.


Gefahren und Risiken

Eine unbehandelte Nierenarterienstenose kann zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Nierenfunktion und letztendlich zum Nierenversagen führen. Zudem erhöht sie das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, einschliesslich Herzinfarkt und Schlaganfall.


Diagnose

Die Diagnose einer Nierenarterienstenose erfolgt oft über bildgebende Verfahren. Dazu zählen die Doppler-Sonographie, Computertomographie-Angiographie (CTA) oder Magnetresonanzangiographie (MRA). Diese Untersuchungen können helfen, die Verengung der Nierenarterien sichtbar zu machen und den Schweregrad zu beurteilen.


Behandlung

Die Behandlung der Nierenarterienstenose ist in erster Linie medikamentös. Ziel hierbei ist es, den Blutdruck zu kontrollieren und das Fortschreiten der Arteriosklerose zu verlangsamen. In einigen Fällen kann eine interventionelle Therapie wie eine Angioplastie mit Stentimplantation notwendig sein, um die verengte Arterie zu erweitern.


Operation

Wenn interventionelle Massnahmen nicht ausreichen oder nicht möglich sind, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Dazu gehört die operative Freilegung der Arterie mit Entfernung der Ablagerungen oder die Umleitung der Blutversorgung durch einen Bypass. Dies ist zum Glück selten notwendig.

Mit einem Stent wird dafür gesorgt, dass die Blutzufuhr durch die Nierenarterie wieder hergestellt bleibt.


Vorbeugen, Prävention

Präventive Massnahmen umfassen die Kontrolle von Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, hohem Cholesterinspiegel und Diabetes. Lebensstiländerungen wie Rauchstopp, gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung sind ebenfalls wichtig, um das Risiko für eine Nierenarterienstenose zu minimieren.


Nachsorge

Nach einer Behandlung der Nierenarterienstenose ist eine regelmässige Nachsorge essentiell, um den Blutdruck zu überwachen und die Nierenfunktion zu prüfen. Diese Nachsorge wird durch regelmässige hausärztliche, gefässmedizinische und ggf. auch nephrologische (nierenärztliche) Kontrollen sichergestellt.


Prognose

Die Prognose für Patientinnen und Patienten mit Nierenarterienstenose kann variieren und hängt stark von der frühzeitigen Diagnose und effektiven Behandlung ab. Eine gute Kontrolle der Begleiterkrankungen und Risikofaktoren ist entscheidend für eine positive Langzeitprognose.


Häufige Fragen

Kann eine Nierenarterienstenose zurückkehren, auch nach erfolgreicher Behandlung?

Ja, es besteht das Risiko, dass eine Nierenarterienstenose nach einer Behandlung wieder auftritt, besonders wenn die zugrundeliegenden Ursachen wie Arteriosklerose nicht kontrolliert werden. Regelmässige medizinische Untersuchungen und die Einhaltung der vorgeschriebenen Behandlungspläne sind wichtig, um dieses Risiko zu minimieren.

Welche spezifischen Diät- oder Lebensstiländerungen sind empfohlen, um das Fortschreiten der Nierenarterienstenose zu verlangsamen?

Patientinnen und Patienten sollten eine Diät einhalten, die arm an gesättigten Fetten und Salz ist, um den Cholesterinspiegel und Blutdruck zu senken. Ausserdem wird empfohlen, regelmässig körperliche Aktivität zu betreiben, das Rauchen einzustellen und ein gesundes Körpergewicht zu erreichen oder zu halten.

Welche Symptome sollten mich dazu veranlassen, sofort medizinische Hilfe zu suchen?

Sollten Sie plötzlich sehr hohen Blutdruck, Atemnot, starke Schmerzen im Bauch oder Rücken oder Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder eine plötzliche Schwellung der Beine feststellen, sollten Sie umgehend medizinische Hilfe suchen.

Gibt es alternative Behandlungen zur Stentimplantation oder Operation?

Bevor eine Stentimplantation oder operative Behandlung notwendig ist, kann eine medikamentöse Therapie ausreichen. Diese Entscheidung hängt von der spezifischen Situation des Patienten oder der Patientin ab und sollte ausführlich mit der Ärztin / dem Arzt besprochen werden.

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