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ISG Blockade / Iliosakralgelenk

Das Iliosakralgelenk (ISG), auch Kreuz-Darmbein-Gelenk genannt, verbindet das Kreuzbein mit den beiden Beckenschaufeln. Obwohl es nur einen geringen Bewegungsumfang hat, spielt es eine zentrale Rolle bei der Kraftübertragung zwischen Oberkörper und Beinen. Eine ISG-Blockade entsteht, wenn die Beweglichkeit dieses Gelenks eingeschränkt ist, was zu Schmerzen im unteren Rücken und Gesäss führen kann.

Ursache

ISG-Blockaden können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Häufige Ursachen sind plötzliche, ungewohnte Bewegungen wie das Heben schwerer Lasten oder ein Schritt ins Leere. Auch Fehlhaltungen, Beinlängendifferenzen, Schwangerschaft oder entzündliche Erkrankungen wie Morbus Bechterew können eine Blockade begünstigen.


Häufigkeit

ISG-Blockaden sind eine häufige Ursache für Rückenschmerzen. Schätzungen zufolge sind sie in etwa 13–30 % der Fälle für tieflumbale Rückenschmerzen verantwortlich.


Symptome und Beschwerden

Typische Symptome einer ISG-Blockade sind einseitige Schmerzen im unteren Rücken oder Gesäss, die in die Leiste oder den Oberschenkel ausstrahlen können. Die Beschwerden verstärken sich oft beim Sitzen, Aufstehen oder bei bestimmten Bewegungen wie dem Anheben des Beins. Auch ein Gefühl der Steifheit oder Instabilität im Beckenbereich ist möglich.


Begleiterkrankungen

ISG-Blockaden können mit anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates einhergehen, wie Arthrose, Bandscheibenvorfällen oder entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Bechterew. Auch muskuläre Dysbalancen oder Fehlstellungen der Wirbelsäule können begleitend auftreten.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann eine ISG-Blockade zu chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Es besteht die Gefahr von Schonhaltungen, die weitere muskuläre Verspannungen und Fehlbelastungen verursachen können. In seltenen Fällen kann es zu Entzündungen im Gelenk kommen.


Diagnose

Die Diagnose einer ISG-Blockade erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung mit speziellen Provokationstests, die Schmerzen im Bereich des Iliosakralgelenks auslösen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRI können eingesetzt werden, um andere Ursachen auszuschliessen, sind jedoch für die Diagnose einer ISG-Blockade meist nicht erforderlich.


Behandlung

Die Behandlung einer ISG-Blockade erfolgt in der Regel konservativ. Zu den Massnahmen gehören Schmerztherapie, Physiotherapie mit Mobilisations- und Kräftigungsübungen sowie manuelle Therapie. Wärmeanwendungen und gezielte Dehnübungen können ebenfalls zur Linderung beitragen.


Operation

Eine operative Behandlung ist bei ISG-Blockaden selten notwendig und wird nur in Erwägung gezogen, wenn konservative Massnahmen über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringen. In solchen Fällen kann eine Versteifung des Iliosakralgelenks (ISG-Fusion) in Betracht gezogen werden.


Vorbeugen, Prävention

Zur Vorbeugung einer ISG-Blockade empfiehlt sich regelmässige Bewegung, insbesondere Übungen zur Kräftigung der Rumpf- und Beckenmuskulatur. Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und das Vermeiden von einseitigen Belastungen können ebenfalls hilfreich sein. Während der Schwangerschaft kann das Tragen einer speziellen Bandage unterstützend wirken.


Nachsorge

Nach erfolgreicher Behandlung einer ISG-Blockade ist es wichtig, die erlernten Übungen zur Stabilisierung und Mobilisation regelmässig fortzuführen. Regelmässige Kontrolltermine bei der behandelnden Fachperson können helfen, Rückfälle zu vermeiden und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.


Prognose

Die Prognose bei einer ISG-Blockade ist in der Regel gut. Mit einer gezielten Therapie und aktiver Mitarbeit der Patientinnen und Patienten können die Beschwerden meist erfolgreich behandelt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um chronische Verläufe zu vermeiden.

Häufige Fragen

Kann eine ISG-Blockade auch Verdauungsprobleme verursachen?

In der Regel hat eine ISG-Blockade keinen direkten Einfluss auf die Verdauung. Allerdings können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu einer verminderten körperlichen Aktivität führen, was sich indirekt auf die Verdauung auswirken kann.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen ISG-Blockade und Blasenproblemen?

Bei einigen Patientinnen und Patienten können durch muskuläre Verspannungen im Beckenbereich Blasenprobleme auftreten. Dies ist jedoch nicht bei allen Betroffenen der Fall und sollte individuell abgeklärt werden.

Kann Stress eine ISG-Blockade auslösen?

Psychische Belastungen wie Stress können zu muskulären Verspannungen führen, die wiederum das Risiko einer ISG-Blockade erhöhen können. Eine direkte Ursache-Wirkung-Beziehung ist jedoch nicht eindeutig belegt.

Wie lange dauert es, bis eine ISG-Blockade abklingt?

Die Dauer der Beschwerden variiert je nach Schweregrad und individuellen Faktoren. In vielen Fällen bessern sich die Symptome innerhalb weniger Wochen, bei chronischen Verläufen kann die Behandlung mehrere Monate in Anspruch nehmen. ​

Ist Bewegung bei einer ISG-Blockade empfehlenswert?

Ja, gezielte und sanfte Bewegungen können helfen, die Muskulatur zu lockern und die Beweglichkeit des Iliosakralgelenks zu verbessern. Längere Inaktivität kann hingegen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen. ​

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