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Freitag
12
Juli 2019

Seit Juni 2019: Radiofrequenzablation von Schilddrüsenknoten am KSW

Schilddrüsenknoten sind sehr häufige Veränderungen und können bei über 50-jährigen in mehr als der Hälfte der Patienten gefunden werden. Wenn der Knoten stört oder sichtbar ist, aber kein Verdacht auf Bösartigkeit besteht, gibt es manchmal andere Optionen als die Operation, um den Knoten nachhaltig zu behandeln.

Seit 2001 wurden vor allem in Südkorea und in Deutschland erste Erfahrungen gesammelt mit lokalen Verfahren zur Behandlung von Schilddrüsenknoten. In der Schweiz ist der Trend zu dieser Therapie etwas neuer, erst in den letzten 2 Jahren wurde an wenigen Klinik damit begonnen, diese Behandlung anzubieten.

Der zu behandelnde Knoten wird auf über 60°C mit einer Sonde von innen erhitzt und das Gewebe koaguliert. Dieses Gewebe wird dann über einige Wochen bis Monate vom Körper abgebaut. Es führt damit zu einer deutlichen Verkleinerung des Knotenvolumens.

Wichtig ist es, dass die Behandlung bei Knoten angewendet wird, die dafür wirklich geeignet sind. Daher wird ihre Schilddrüse vorab mit Ultraschall, Feinnadelpunktion und Laboruntersuchungen genau abgeklärt (zum Beispiel in unserer interdisziplinären Schilddrüsensprechstunde). Teilweise ist auch eine Schilddrüsenszintigraphie notwendig. Die geeignetsten Knoten sind solche, die kosmetisch oder zum Beispiel beim Schlucken oder Bewegen stören und durch eine Punktion nachgewiesenermassen gutartig sind. Knoten mit unklaren Punktionsergebnissen, bei denen Bösartigkeit nicht sicher ausgeschlossen werden kann, kommen für die Radiofrequenzablation eher nicht in Frage. In einigen Fällen kann auch ein heisser Knoten mittels Radiofrequenzablation therapiert werden. Auch bei Ihnen befinden ausgewiesene Schilddrüsenspezialisten aus den Bereichen der Endokrinologie, endokrinen Chirurgie sowie Radiologie und Nuklearmedizin zusammen über die für Sie geeignetste Behandlungsstrategie.

Konkret durchgeführt wird die Behandlung bei uns durch Prof. Dr. med. C. Binkert, Leiter des Instituts für Radiologie und Nuklearmedizin am Kantonsspital Winterthur. Seit vielen Jahren führt er gleichartige Behandlungsmethoden an anderen Organen (zum Beispiel an der Leber) durch und kann somit auf einen langen Erfahrungsschatz zurückblicken. Die Behandlung erfolgt stationär, dabei ist aber in der Regel keine Vollnarkose notwendig und es verbleibt auch keine Narbe am Hals. Genauere Details erklären wir Ihnen gerne in unserer Sprechstunde. Wenn Sie an einer Abklärung interessiert sind, freuen wir uns, Sie in Ihrer individuellen Situation beraten zu dürfen.


Anmeldung interdisziplinäre Schilddrüsensprechstunde
Tel. 052 266 24 00
schilddruesensprechstunde@ksw.ch