Was suchen Sie?
Mittwoch
27
November 2019

Patient Blood Management (PBM)

Das KSW hat ein neues Konzept zur Erkennung und Behandlung von Anämie und Eisenmangel bei Patientinnen und Patienten, die sich einem grossen chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, umgesetzt.

Unter der Leitung des Instituts für Anästhesiologie und in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten, dem Departement Chirurgie, der Medizinischen Onkologie und Hämatologie und der Medizinischen Poliklinik wird bei Patientinnen und Patienten systematisch nach Anämie und Eisenmangel gesucht mit dem Hauptziel, die Gabe von fremdem Blut zu vermeiden: «Patient Blood Management» (PBM) ist ein auf drei Säulen basierendes Programm der WHO, um das Outcome von Patienten durch die Vermeidung von Bluttransfusionen zu verbessern. Die Gabe von fremdem Blut verlängert die Hospitalisationsdauer, führt zu mehr Infektionen, einem schlechteren onkologischen Verlauf und einer Beeinträchtigung der Funktion verschiedener Organe, etwa der Niere oder der Lunge.

Die erste Säule von PBM dient dem Erkennen und Behandeln einer Anämie vor einem chirurgischen Eingriff, damit man nicht sinnbildlich mit leerem Tank zu einer langen Reise startet. Bei der zweiten Säule geht es darum, dass der Patient während der Operation möglichst wenig Blut verliert – eine Errungenschaft der modernen Chirurgie und des Gerinnungsmanagements. Die dritte Säule hat die Optimierung von Patienten zum Ziel, damit sie nach einem ausgeprägten Blutverlust möglichst ohne Fremdblutgabe wieder auf die Beine kommen.

Die Prävalenz der Anämie bei Patientinnen und Patienten vor einem chirurgischen Eingriff ist hoch und liegt zwischen 30 und 50 %. Hauptursache dieser Blutarmut ist ein Eisenmangel, der präoperativ gut vom Hausarzt behandelt werden kann. Zurzeit ist ein Faltblatt für die Kitteltasche in Produktion, das den Ärzten im Spital sowie den Zuweisern einen einfachen Behandlungsalgorithmus an die Hand gibt bzw. für komplexere Fälle einen Ansprechpartner aus dem PBMTeam des KSW nennt, damit sie präoperative Anämie und Eisenmangel möglichst frühzeitig behandeln und damit das Outcome der Patienten stetig verbessern können.