Jahresbericht: Das KSW blickt auf ein erfolgreiches 2019 zurück
Mehr Behandlungen stationär und ambulant, ein überdurchschnittlich gutes Finanzergebnis, gute Noten vonseiten der Patienten und Mitarbeitenden, planmässige Fortschritte beim Ersatzneubau und ein erweitertes interdisziplinäres Notfallzentrum: Das ist die erfreuliche Bilanz des Kantonsspitals Winterthur (KSW) für das Jahr 2019.
«Eine qualitativ hochstehende Behandlung für alle Patienten, die finanzierbar bleibt», ist der Leitsatz des KSW. 2019 hat es diesen Anspruch erfüllt. Das KSW behandelte rund 28’000 Patientinnen und Patienten stationär – das sind 1,5% mehr als 2018. Der Grund für die Zunahme ist nicht etwa eine hohe Hospitalisierungsquote, sondern der steigende Bedarf in der Region: Die Bevölkerung wächst jährlich und wird immer älter. Viele Patienten sind von mehreren Erkrankungen gleichzeitig betroffen.
Noch stärker als der stationäre hat sich der ambulante Bereich entwickelt. Mit einem Wachstum von 7,8% auf CHF 172,0 Mio. erreichte der Ertrag der ambulanten Behandlungen erstmals mehr als 50% des Ertrags der stationären Behandlungen. Dieser stieg um 1,5% auf CHF 335,0 Mio. Dass die Qualität nach wie vor stimmt, zeigt die Zufriedenheitsumfrage: 97,4% der befragten Patienten würden das KSW weiterempfehlen. Sie benoteten die Behandlungsqualität mit 3,75 von maximal 4 Punkten.
Hohe Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden
Die durchschnittliche Anzahl Vollzeitstellen blieb 2019 mit 2465 auf dem Niveau des Vorjahres. Die Stellen verteilten sich auf rund 3300 Personen. Der gestiegene Leistungsumfang konnte nur dank dem grossen Einsatz aller Mitarbeitenden und stetig verbesserten Abläufen im Spitalalltag mit gleich viel Personal wie im Vorjahr gemeistert werden.
Damit auch in Zukunft gut qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, engagiert sich das KSW in der Aus- und Weiterbildung. 2019 wurden 395 Personen in 27 Gesundheits- und Supportberufen sowie 237 Assistenzärzte ausgebildet. Die angebotenen Ausbildungsplätze stiessen auf ungebrochene Nachfrage. Erfreulich ist zudem, dass 89% der befragten austretenden Mitarbeitenden das KSW als Arbeitgeber weiterempfehlen würden.
Deutliche Verbesserung des finanziellen Ergebnisses
Gesunde Finanzen sind für laufende Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung von zentraler Bedeutung. Das KSW schliesst das Geschäftsjahr 2019 mit einem Gewinn von CHF 29,1 Mio. ab. Die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresgewinn von CHF 18,9 Mio. ist in erster Linie auf positive Einmaleffekte und ein konsequentes Kostenmanagement zurückzuführen. Ohne die einmaligen Effekte hätte das KSW einen Gewinn von rund CHF 22 Mio. erzielt. Mit dem guten Ergebnis hat das KSW einmal mehr bewiesen, dass es eines der wenigen Schweizer Spitäler mit der notwendigen Ertragskraft ist, um die für die Spitalbranche erforderliche EBITDAR-Marge von mindestens 10% nachhaltig zu erreichen.
Erneuerung der Infrastruktur und Abläufe
Immer mehr Patienten gehen direkt in den Spitalnotfall, wenn sie ein medizinisches Problem haben. Auch das KSW verzeichnet eine stetig steigende Anzahl an Walk-in-Patienten. Um diese unabhängig von Alter, Verletzungen und Krankheiten effizienter behandeln zu können, hat das KSW die Notfallstationen für Kinder und Erwachsene im interdisziplinären Notfallzentrum zusammengeführt. Im Herzen des Neubaus befindet sich die integrierte Notfallpraxis, in der Kinderärztinnen und -ärzte sowie Internisten interdisziplinär zusammenarbeiten. Im August 2019 wurden Bauprojekt, Umzug und Reorganisation abgeschlossen. Die Erfahrungen in den ersten Betriebsmonaten sind für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende positiv.
Ein Meilenstein im letzten Jahr war die Übertragung der Liegenschaften im Baurecht vom Kanton auf das KSW rückwirkend per 1. Januar 2019. Damit kann das KSW selber bauliche Entscheidungen treffen, was einen effizienten Spitalbetrieb erleichtert. Derweilen schreitet der Bau des neungeschossigen Bettenhochhauses mit sechsstöckigem Eingangstrakt voran. Ende September 2019 wurde Aufrichte gefeiert und drei Monate später mit «Hülle dicht» ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der Neubau innerhalb des Spitalgeländes wird verbesserte Arbeitsabläufe ermöglichen und den Patientinnen und Patienten mehr Komfort und Qualität bieten.
Grosse Herausforderungen zu meistern
2019 haben sich Spitalrat und Spitalleitung intensiv mit der Zukunft des KSW befasst mit dem Ziel, das Zusammenspiel in der wachsenden Organisation und deren Agilität stetig zu verbessern, Grossprojekte zu meistern und die Patienten optimal durch die Behandlung zu führen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur in Zukunft, sondern aktuell aufgrund der Covid-19-Pandemie zentral für eine optimale Gesundheitsversorgung der Region.
Für die nächsten Jahre rechnet das KSW mit kleineren Gewinnen. Die anstehenden Investitionen, die Amortisation des Neubaus und weitere Zusatzkosten werden die kommenden Jahresabschlüsse belasten. Im Ergebnis 2020 wird zusätzlich die Covid-19-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Das KSW wird aber weiterhin alles daransetzen, eine qualitativ hochstehende, finanzierbare Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Weitere Informationen
Marius Hasenböhler-Backes
Leiter Kommunikation
Tel. 052 266 46 82
marius.hasenboehler-backes@ksw.ch
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Das Kantonsspital Winterthur (KSW) ist ein Zentrumsspital und behandelt jährlich über 250’000 Patientinnen und Patienten – rund 27’000 davon stationär. Mit 3500 Mitarbeitenden und 500 Betten stellt es in der Spitalregion Winterthur die medizinische Grundversorgung sicher und erbringt zusätzlich Leistungen der spezialisierten Versorgung für die umliegenden Spitäler. Darüber hinaus erfüllt das KSW einen umfassenden Ausbildungsauftrag.