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Donnerstag
12
Dezember 2019

Hohe Überlebenschance bei Reanimationen

Wer in der Region Winterthur reanimiert werden muss, hat im europäischen Vergleich eine deutlich höhere Überlebenschance als anderswo. 35 % der reanimierten Patienten wurden lebend ins Spital gebracht, was 10 Prozentpunkte mehr sind als der europäische Durchschnitt. Davon lebten wiederum rund 45 % zwei Jahre nach erfolgter Reanimation noch.

Der Rettungsdienst Winterthur und das Institut für Anästhesiologie des Kantonsspitals Winterthur (KSW) haben in einer wissenschaftlichen Studie die präklinischen Reanimationen in und um Winterthur analysiert. Zudem wurden die überlebenden Patienten zwei Jahre nach der Reanimation hinsichtlich ihrer Lebensqualität untersucht. Aus der im Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine publizierten Studie geht hervor, dass innerhalb eines Jahres insgesamt 88 Patienten, die älter als 18 Jahre waren, durch den Rettungsdienst Winterthur reanimiert wurden. Davon erreichten 31 Patienten (35 %) das Spital lebend. Dieser Wert liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 25 % und über den Resultaten aus internationalen Vergleichsstudien.

Das gute Abschneiden ist auf ein eingespieltes System aus Aufgebot, Hilfsfrist, First-Respondern und Laienreanimation zurückzuführen. In 50 der 88 Fälle wurden die Patienten zuerst durch Laien oder First-Responder reanimiert, bevor der Rettungsdienst eintraf. Ein weiterer Grund ist die qualitativ hoch professionelle Reanimation durch den Rettungsdienst Winterthur. Entscheidend ist auch die weiterführende Therapie innerhalb des KSW als Zielspital mit den Fachdisziplinen Notfallzentrum, Kardiologie, Anästhesie und Zentrum für Intensivmedizin sowie den nachfolgenden Institutionen wie z. B. Neurorehabilitation.

Zwei Jahre nach Reanimation lebten noch 14 Personen, was 45,2 % der initial erfolgreich reanimierten und 16 % aller ursprünglich reanimierten Patienten entspricht. Die Überlebenden hatten insgesamt eine ausgezeichnete Lebensqualität ohne relevante neurologische Einschränkungen. Auch das emotionale Wohlbefinden wurde als gut bewertet. Alle konnten ihren Alltag selbständig bewältigen, nur 17 % zeigten Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens.


Weitere Informationen

Marius Hasenböhler-Backes
Leiter Kommunikation
Tel. 052 266 46 82
marius.hasenboehler-backes@ksw.ch

Dr. med. Daniel Button
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Chefarzt
Institut für Anästhesiologie
Tel. 052 266 41 97
daniel.button@ksw.ch

Das Kantonsspital Winterthur ist ein Zentrumsspital und behandelt jährlich über 250’000 Patientinnen und Patienten – rund 27’000 davon stationär. Mit 3’500 Mitarbeitenden und 500 Betten stellt es in der Spitalregion Winterthur die medizinische Grundversorgung sicher und erbringt zusätzlich Leistungen der spezialisierten Versorgung für die umliegenden Spitäler. Darüber hinaus erfüllt das KSW einen umfassenden Ausbildungsauftrag.