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Mittwoch
09
Juni 2021

Differentialdiagnose des Beinödems aus der Sicht der Angiologin

Ödemkrankheiten können viele Ursachen haben. Im Gefässzentrum des Kantonsspitals Winterthur gehört bei einer Abklärung von Ödemen eine Untersuchung mit der Frage nach Veneninsuffizienz zur Routine.

Der Fokus der Ödemsprechstunde liegt beim Lymphödem und dem Lipödem-Syndrom, das im pathophysiologischen Sinn gar keine Ödemkrankheit ist. Beim Lymphödem handelt es sich um eine chronische, progrediente Erkrankung des Interstitiums infolge angeborener oder erworbener Schädigung des Lymphsystems.

Die frühe Diagnosestellung und das Einleiten einer professionellen Behandlung sind entscheidend, um chronifizierte Komplikationen zu vermeiden. Beim Lipödem-Syndrom handelt es sich um eine disproportionale Fettgewebeverteilung vor allem in den Beinen (ca. 30 % inkl. Oberarme) bei schlankem Oberkörper.

Betroffene leiden an einer starken Berührungs- und Druckempfindlichkeit. Oft entstehen Hämatome schon nach einem Bagatelltrauma. Das Lipödem-Syndrom wird meist getriggert durch hormonelle Umstellungen und Gewichtszunahme. Es handelt sich um eine chronische Schmerzproblematik, daher die Bezeichnung Syndrom.

Im Gefässzentrum des Kantonsspitals Winterthur erfolgt nebst der Diagnostik und der Einleitung einer optimalen und an die Patientinnen und Patienten adaptierten Therapie eine Vernetzung zwischen den einzelnen Ansprechpartnern mit periodischen Sitzungen zur interprofessionellen und nachhaltigen Betreuung der Betroffenen.


Dr. med. Denise Luchsinger
Oberärztin
Angiologie
Tel. 052 266 25 74
denise.luchsinger@ksw.ch